• federalreverse-old@feddit.de
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    1 year ago

    Der Placebo- und der Nocebo-Effekt sind durchaus wichtig für viele Heilungen (unironisch). Hier ist also meine Stimme für die Einführung des Berufs “Placebo-Mediziny”. Die Ausbildung dazu dauert nur ein Jahr und man lernt folgendes: Anziehen weißer Kittel, Umhängen von Stethoskopen, Gabe von Tictacs mit ein paar großen Gesten sowie eine Liste ernstzunehmender Symptome, die einen anderen Arzt erfordern. Das ist praktisch dann so eine Art medizinischer L1-Support und spart auch Kosten, nicht nur aufgrund der kurzen Ausbildung sondern auch aufgrund des Materials, schließlich braucht der Placebo-Mediziny nur eine Großpackung Tictacs statt teurer Präparate aus Eselshoden oder 50 Jahre altem Zuckerwasser.

    • Aiyub@feddit.de
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      1 year ago

      Wenn die Ausgaben die Leute bei den Heilpraktikern lassen in die Schulmedizin fließen würden, wäre da wahrscheinlich ein besserer Support möglich.

    • brainlessnick@feddit.de
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      1 year ago

      Problem: die Leute müssten richtig gut in Diagnose sein dass sie Traudel, 56, sagen können “alte gehzum Arzt, du hast Nierenversagen und mit Tictacs verreckst du jämmerlich”.

      Edit: das ist ja das ganze Problem mit dem Heilpraktikern. Die schaden ja meistens nicht direkt, sondern weil die Leute glauben das hilft und deswegen nichts anderes unternehmen.

  • gapbetweenus@feddit.de
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    1 year ago

    Entlassen den die Heilpraktiker nicht unser Gesundheitssystem? Ziemlich sicher das ein großer Teil von Arztbesuchen nicht unbedingt notwendig ist, und wenn einige davon bei Heilpraktikern landen - besser für den Rest. Weil da, der bedarf nach Hokuspokus da ist - werden einfach Ärzte die gleichen Dienste anbieten.

    • TiKa444@feddit.de
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      1 year ago

      Wenn diese Leute dann das Geld, das sie bei Heilpraktikern lassen in das Gesundheitssystem investieren, dürfte das mehr als ausgleichend sein. Man glaubt nicht, was viele da für Unsummen bezahlen.

      Größtenteils geht es allerdings darum, dass der Beruf “Heilpraktiker” eine extrem offene Definition hat und kein vernünftiges rechtliches Fundament. Jeder Hansel kann eine “Heilpraktiker-Ausbildung” durchführen oder machen, ob einem da nun beigebracht wird, bei welchen Syntomen man auf die Schulmedizin verweist oder wieviele Gongs Krebs heilen. Ich vermute mal es sollte kein Problem sein später einen vernünftig umrissenen Beruf zu schaffen, der zumindest den nötigsten Regularien unterliegt (es geht hier ums Gesundheitssystem, da sollte sowas nicht zur Diskussion stehen) und der die Rolle einnehmen kann, die die Heilpraktiker heute im allerbesten Fall erfüllen.

      • gapbetweenus@feddit.de
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        1 year ago

        Ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht wirklich, weil es sehr einfach für mich ist nicht zu Heilpraktikern zu gehen. Und wenn jemand Lust hat sich durch Händeauflegen und Kristalle seine Hypochondrie “heilen” zu lassen, geht das mich auch einfach nichts an - vor allem wenn es nicht über die Krankenkasse abgerechnet wird. Was man da besser regulieren will - ist mir einfach rätselhaft - es ist letztendlich mehr Performance Kunst als Medizin. Problematisch wird es bei Heilversprechen zu schweren aber heilbaren Krankheiten.

        Wenn diese Leute dann das Geld, das sie bei Heilpraktikern lassen in das Gesundheitssystem investieren,

        Werden sie nicht, weil das Gesundheitssystem nicht ihre Wünsche erfüllt.

        • TiKa444@feddit.de
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          1 year ago

          Wenn man die indirekten Folgen betrachtet, kommt da noch einiges zusammen. Das Grundcredo “vertraut der Wissenschaft nicht” ist absolut schädlich für die Gesellschaft. Dazu kommt, dass es für dich auch einfach sein mag, nicht auf andere Betrüger reinzufallen, andere sind dafür aber anfällig. Und natürlich muss man deren Sensibilität für sowas erhöhen, aber der Betrüger ist trotzdem rechtlich zu belangen.

          Das Problem am jetzigen Heilpraktiker beruf ist, dass es zwar sicher die gibt, die tatsächlich helfen wollen, es in manchen Fällen auch tun (und sei es durch Placebo und Interesse am Patienten zeigen) und wenn es hart auf hart kommt, tatsächlich an die echte Medizin verweisen. Aber es gibt eben auch extrem viele Maschen, ganze Institute die gegen wissenschaftliche Erkenntnisse lobbyieren und die bewusst oder unbewusst riskieren einem schwer kranken Menschen mit Zucker abzuspeisen, um sich ein paar Euro zu verdienen. Die “guten” Heilpraktiker haben dabk fehlender Definition keine Möglichkeit sich von diesen abzugrenzen und selbst die übelsten Betrugmaschen sind dank mangelnder rechtlicher Grundlage oft in einem Graubereich.

          So ziemlich jeder andere Beruf in Deutschland hat einen entsprechenden Unterbau und vergleichbare Zertifizierungen. Du musst als Friseur einen Meister ablegen, um dich als solcher bezeichnen zu können, brauchst als Mechatroniker eine Ausbildung ect… Nur Menschen im gewerblichen Rahmen behandeln geht ohne jede Zertifizierung oder sonstigen Kompetenznachweis?

          • gapbetweenus@feddit.de
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            1 year ago

            So ziemlich jeder andere Beruf in Deutschland hat einen entsprechenden Unterbau und vergleichbare Zertifizierungen. Du musst als Friseur einen Meister ablegen, um dich als solcher bezeichnen zu können, brauchst als Mechatroniker eine Ausbildung ect… Nur Menschen im gewerblichen Rahmen behandeln geht ohne jede Zertifizierung oder sonstigen Kompetenznachweis?

            Guter Punkt das viele Berufe in Deutschland, wie der Friseur zum Beispiel, jetzt schon sehr überreguliert sind.

            Wobei ich dir zustimme, das alles was mit Heilversprechen zu tun hat, streng reguliert gehört. Nur denke ich das der Ansatz falsch rum ist. Wie kann es den überhaupt sein das so viele Menschen auf Quacksalber reinfallen? Da muss was im Bildungssystem geändert werden. Ist ja nicht so das ich mit meiner Skepsis gegenüber nicht empirischer Medizin geboren bin.

            • TiKa444@feddit.de
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              1 year ago

              Natürlich haben wir große Probleme im Bildungssystem. Selbst beim Medizinstudium wird sich mancherorts soweit ich weiß nicht hinreichend bis wenig von der ganzen Sache distanziert. Es ist auch meiner Sicht absolut erschreckend, wie viele Mediziner durchaus überzeugt von Homöopathie und Konsorten sind.

              Aber zum einen muss man neben den Ursachen eben auch die Symptome bekämpfen, wenn sie, wie hier der Fall, überhand nehmen. Und zum anderen ist der offizielle Umgang mit Heilpraktikern und Co teil der Ursachen, weil es ihnen eine Legitimation verleiht, ohne dass es eine Ursache gibt.

              • gapbetweenus@feddit.de
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                1 year ago

                Ich würde das Problem sogar viel früher sehen - schon im Kindergarten sollten die Kinder mehr an die empirische Methode herangeführt werde. Was ich nämlich bei vielen Menschen, die auf “alternative” Welterklärungen reinfallen sehe, ist ein grundsätzliches Miss- oder Unverständnis davon was die Wissenschaft eben so nützlich macht und wieso sie, im Gegensatz zu anderen Ansätzen einfach funktioniert. Da kann man noch sehr viel rausholen.

                weil es ihnen eine Legitimation verleiht, ohne dass es eine Ursache gibt.

                Gutes Argument. Bin halt insgesamt eher gegen Verbote - wenn es anders irgendwie lösbar ist.

                • TiKa444@feddit.de
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                  1 year ago

                  Da bin ich im Grunde vollständig bei dir.

                  Nur das ich das ganze nicht mal als Verbot bezeichnen würde, auch wenn der Artikel es so nennt. Zumindest kein Allgemeines Es geht darum, dass man einem Berufstand einen gewissen Rahmenregelungen gibt, welche, anders als bei jeder andere Beruf in diesem Bereich, derzeit quasi nicht existieren.

  • Holzkohlen@feddit.de
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    1 year ago

    Ich will trotzdem endlich meine verdammte Bürgerversicherung! Kann mir keiner erzählen, dass es dafür keine Mehrheit in der Bevölkerung gibt.

    • klisklas@feddit.de
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      1 year ago

      Gibt es, aber nicht bei der Lobby der PKV und deren politischer Vertreter. Die FDP hat klar die Bürgerversicherung bei den Koalitionsverhandlungen blockiert.

  • A2PKXG@feddit.de
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    1 year ago

    Mal ein Argument für Heilpraktiker: Sie Erfüllen Bedürfnisse ihrer Kunden. Die Kunden fühlen sich gehört, beachtet und umsorgt. Solange also die Behandlungen nicht Schaden anrichten, ist der Nutzen also erstmal positiv.

    Bezahlen sollte das die Allgemeinheit natürlich nicht.

    • Thadrax@lemmy.world
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      1 year ago

      Solange also die Behandlungen nicht Schaden anrichten

      Das ist halt leider der Knackpunkt, dass anscheinend viele Heilpraktiker nicht an die Medizin übergeben, wenn ein Patient mit ernsthaften Problemen ankommt.

      Wenn es nur um Wellness oder angehört werden, Zeit für den Patienten haben etc. geht wäre ich voll bei dir, aber wenn Quacksalberei statt notwendiger Medizin dabei rauskommt, hört der Spass auf.

      • Anekdoteles@feddit.de
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        1 year ago

        Genau das! Wenn jemand abseits von Hypochondrie dort aufschlägt hat er ganz erhebliche Opportunitätskosten in Form der verpassten oder verzögerten Heilung und allen Folgeschäden, die damit zusammenhängen.

    • Sierra@feddit.de
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      1 year ago

      Sie richten grundsätzlich Schäden damit an, dass sie die Menschen durch ihre Magieerzählungen der homöopathischen "Wirk"weisen, “Feinstofflichem” etc. mehr und mehr von Realität und logischem Denken entfernen. Sie beschädigen nachhaltig das Vermögen, absoluten Blödsinn von logisch Nachvollziehbarem zu unterscheiden und unterwandern die Glaubhaftigkeit von bewiesenen und gesicherten Erkenntnissen! Die Menschen werden dazu gebracht, nach und nach immer mehr fantastische Erzählungen zu glauben, die jeder Logik und physikalischen Möglichkeiten entbehren, bis sie irgendwann jeden Mist glauben.

      Das ist beim einzelnen Menschen ein Problem, das ist für dessen entsprechend (un-) behandelte Kinder ein Problem und auch für nicht vollständige informierte und/oder verunsicherte Menschen in der Umgebung, wie z. B. Schwangere oder junge Eltern, ein Problem; und wird so irgendwann ein gesellschaftliches Problem. Doch, es richtet grundsätzlich Schaden an! Mit jeder einzelnen Behandlung.

  • woobwub@feddit.de
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    1 year ago

    Das sind doch keine anerkannten Ärzte. Ich glaube es wäre nutzvoller eine Verordnung zu erlassen womit Heilpraktiker ganz klar kennzeichnen müssen dass sie keine Ärzte sind und einen Arzt nicht ersetzen können. Wer dennoch dessen Dienste benutzen will wäre auf sich selbst gestellt 🤷

    • Der aus Aux@feddit.deOP
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      1 year ago

      Das sind nicht mal im Ansatz Ärzte. Wie schon von anderen Beschrieben, wird nur abgeprüft, ob sie eine Erkrankung erkennen können, die eine Konsultation eines Mediziners erfordert. Nix Studium - multiple Choice Fragen und fertig. ChatGPT kann das auch.

  • Sankta@feddit.de
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    1 year ago

    Bin komplett ok für heilpraktiker gimmicks, wenn es wie mode oder deko behandelt und vermarktet wird. Die steine im wasser sehen mega süß aus

  • ormr@reddthat.com
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    1 year ago

    Die Meldung ist von 2019 oder? Also hat die Vorgänger-Regierung das in Betracht gezogen nehme ich an.

    • Der aus Aux@feddit.deOP
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      1 year ago

      Der Vorgängerartikel war von 2019 und da hat es eine Behörde angeregt und nicht die Regierung. Feiner Unterschied.