Ein aktueller Bericht der Alternative Proteins Association (APA) hat die Forderungen nach Beschränkungen bei pflanzlichen Kennzeichnungen in Großbritannien scharf kritisiert. Lobbyisten der Fleisch- und Milchindustrie fordern – wie auch hierzulande – vermehrt ein Verbot von Begriffen wie „Hafermilch“, „veggie Burger“ und „veganer Käse“ für pflanzliche Produkte. Die APA hingegen setzt sich für „sinnvolle Regeln“ bei der Kennzeichnung ein und argumentiert, dass Verbraucher durch die derzeitige Praxis nicht verwirrt werden. Tatsächlich seien diese Begriffe in der alltäglichen Sprache gängig, um pflanzliche Lebensmittel zu beschreiben. Ein Verbot dieser Begriffe würde die Verwirrung der Verbraucher eher erhöhen als reduzieren.
Wer hätte das gedacht? 🤡
Ein staatliches, wissenschaftliches Label zu Nachhaltigkeit wäre tatsächlich schön. Aber bio ist schon sinnvoll, besonders bei pflanzlicher Nahrung:
Neonicotinoid-Pestizide auf konventionellen Äckern bringen die Tierwelt auf dem Acker und darüber hinaus um (insbesondere Insekten, Vögel, Wasserlebewesen, Fische). In den 30 Jahren seit der kommerziellen Einführung von Neonicotinoiden hat sich die Zahl der Insekten um 80% und die der Feldvögel um 60% verringert (die Zahlen sind für Deutschland und die Welt ähnlich). Bioanbau verbietet diese Pestizide.
Futtermittelimporte sind ein wesentlicher Treiber für Regenwaldabholzung. Bei Biotierhaltung muss einerseits auch das Futter bio sein (brasilianischer Regenwald-Gensoja geht also nicht) und andererseits muss je nach Label ein bestimmter Prozentsatz lokal produziert worden sein.
Beim Tierwohl ist es ein bisschen besser, aber nicht viel. Die Stallgrößen-Standards sind trotzdem zu klein, aus Profitgründen gibt es jede Menge Beschiss (zum Beispiel Hühner, die ihr Freigelände gar nicht erreichen können), die Schlachthöfe sind die gleichen und das medizinische Konzept ist anders, aber tendenziell nicht besser (zu wenige Medikamente statt zu viele).