Wie der Titel schon impliziert - wir haben eine Austernpilzzuchtbox im Keller, die nach 2 Ernten erschöpft zu sein scheint.
Das Substrat ist Stroh. Wir fragen uns auch, ob wir vielleicht einfach noch warten müssen, bis es wieder kühler ist (aktuell ca. 20 grad im keller), und dann noch was nachkommen könnte.
Wenn das unwahrscheinlich ist, kann man irgendwie einen Teil des Myzels daraus gewinnen und auf einem neuen Substrat wieder “anpflanzen”, damit neue Fruchtkörper entstehen?
Wenn nicht, kann man mit den Resten etwas cooles anderes machen? Dünger oder so?
Ich freue mich über Hinweise :)
Hey! Willkommen zu deinem ersten Post! Freut mich mega, dass hier langsam Leben einkehrt! :)
Zu deiner Frage: jein, wird schwierig. Pilze haben einen gewissen Lebenszyklus, und das Ausbilden der Fruchtkörper ist quasi ihr “Ende”, kurz, bevor sie zu erschöpft sind um weiterzuleben. Die Fruchtkörper dienen dazu, neue Nachkommen zu zeugen und das Spiel woanders fortzuführen, wo die Bedingungen besser sind. Theoretisch sollte es also eher nicht gehen.
Praktisch habe ich aber bereits schon mehrmals das Gegenteil gesehen. Versuchs einfach. Bei vielen Leuten funktioniert die Methode mega gut, nur muss man mit einer geringeren Ausbeute rechnen, da das Myzel bereits sehr strapaziert wurde und alt ist.
Kauf dir Strohpellets (Kleintierbedarf) oder Hartholzbriketts/ -pellets und setze das alte Growkit dort ein. Viel zu verlieren habt ihr nicht^^
Pilzzucht ist voll spannend - und lecker! :D Also definitiv ein Thema, dass ein aktives sublemmy verdient :)
Danke für den Tip! Ich hatte mir schon gedacht, dass es eigentlich durch ist, aber den Holzpellet-trick können wir auf jeden Fall nach dem Urlaub ausprobieren. Jeder Austernpilz ist ein guter Austernpilz. Ich halte euch auf dem Laufenden!
Oh, aber anschlussfrage - sollten noch mal welche kommen, gibt es eine anfängerfreundliche Möglichkeit, die Sporen daraus zu gewinnen um mit frischem substrat neu anzufangen (quasi den Fruchtkörper seinen eigentlich job machen zu lassen), oder ist das eher die hohe schule?
Ja, es ist durchaus möglich. So machen es auch viele andere Pilzzüchter.
Mit Sporen zu arbeiten gleicht einer genetischen Lotterie, da dadurch viele neue Eigenschaften gewonnen werden können (Temperaturbereich, Ertrag, Aussehen, usw.).
Leider ist das Arbeiten mit Sporen tricky und erfordert steriles Arbeiten mit Petrischalen.
Eine Low-Tech Methode, die die Asiaten vor bereits tausenden Jahren bei Shiitake-Pilzen angewendet haben, ist, die Fruchtkörper in Wasser einzulegen und das Sporenwasser zum Gießen von Baumstammen zu verwenden. Dadurch kann man den natürlichen Ablauf nachmachen. Ist aber nicht erfolgsgarantiert…
Gut zu wissen! Mal schauen, ob’s klappt, und wie dann die Motivation ist. Vielleicht gibt’s in dem Fall aber auch einfach ein leckeres pilzgericht, und danach ein neues Pilzprojekt :)