• Rayspekt@lemmy.world
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    12
    arrow-down
    1
    ·
    3 months ago

    Tourismus ist grundsätzlich so geil für den Planeten. Lass mal jedes Jahr mehrmals so weit wegfahren/-fliegen, wie es der Geldbeutel hergibt; bitte als gesamte Bevölkerung. Hauptsache man fährt nicht mit dem Auto zur Arbeit und isst kein Fleisch. Aber das Selfie vor Angkor Wat zur spirituellen Selbstfindung muss schon sein.

    Auch “lustig”, wie die Mittelmeerregion über Jahrzehnte ökonomisch auf Tourismus getrimmt wurde und vielleicht eher früher als später pleite dasteht und schauen darf, wo Sie bleibt, wenn man dort nicht mehr am Strand liegen, geschweige denn leben kann.

    • Tryptaminev@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      ·
      3 months ago

      Um fair zu bleiben, ist so ein Zementwerk klimatechnisch auch nicht gerade der Bringer als Alternative zum Tourismus. Gemessen am Beitrag für die örtliche Wirtschaft dürfte Tourismus viele Industrien und Bergbau in Geld pro GHG Emission schlagen.

      • Rayspekt@lemmy.world
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        2
        ·
        3 months ago

        Darum ging es mir gar nicht. Ich meine, dass die Regionen, die momentan durch den Massentourismus getragen werden, womöglich in Zukunft massive wirtschaftliche Probleme bekommen werden, wenn da keiner mehr hinwill zwecks Klima. Da bricht die Lebensgrundlage für viele Weg, weil solche Regionen doch wahnsinnig abhängig sind vom Tourismus.

        Der Mittelmeerraum beispielsweise zahlt dann eine ganz schön hohe Zeche.

        • Wrufieotnak
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          1
          ·
          3 months ago

          Aber die Entwicklung als Tourismusregion ist doch häufig nur die Reaktion auf den Wegfall der Industrie gewesen. Den Regionen würde es jetzt schon scheiße gehen, wenn es den Tourismus da nicht gäbe. Oder den wäre es kontinuierlich scheiße gegangen, weil es keine wirtschaftliche Entwicklung dort gegeben hätte.

          Also nicht dass ich hier den Massentourismus verteidigen will, aber eine Änderung des Konzepts muss so oder so her, egal ob man den Tourismus jetzt wegen des Klimawandels oder wegen anderen Gründen einstellt.

          • Rayspekt@lemmy.world
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            3 months ago

            Weiß ich nicht, ob die Entwicklung zur Tourismusregion immer als Antwort auf den Wegall der Industrie folgte. Wenn man nicht den Hitzetod stirbt, ist’s nunmal sehr schön auf Sizilien.

    • Ibuthyr@discuss.tchncs.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      5
      arrow-down
      3
      ·
      3 months ago

      Ja, lass bloß keine fremden Kulturen mehr besuchen. Man könnte ja seinen Horizont erweitern, das wäre ja schlimm.

      Oder man schaut erstmal, dass man Inlandsflüge massiv einschränkt. Diese ganzen Bankerpisser aus Frankfurt fliegen täglich mehrfach ein paar Kilometer, um irgendein Meeting zu halten.

      • Rayspekt@lemmy.world
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        arrow-down
        1
        ·
        3 months ago

        Du kannst den Massentourismus begründen, wie du willst. Das ändert nichts daran, wie beschissen der für den Planeten ist. Sich argumentativ auf die Kurzstreckenflüge zu werfen, ist Whataboutism und ändert ebenfalls nichts an der Kernaussage.

        Da muss ich mich garnicht auf die Frage einlassen, wie zielführend es ist, eine Woche in Lampukistan oder einer x-beliebigen Metropole zu verbringen, um “seinen Horizont zu erweitern”.

        • Ibuthyr@discuss.tchncs.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          2
          ·
          3 months ago

          Ich fliege selber eigentlich nie in den Urlaub (ich Zelte mit der Familie in Dänemark, ca. 150 km von Zuhause entfernt), aber ich bin oft auf Dienstreisen in fernen Ländern unterwegs. Wenn ich nach Hause komme, sehe ich erst einmal, wie gut wir es hier eigentlich haben und auch was wir hier mal von anderen Kulturen abgucken könnten. Ich glaube sowas ist wichtig. Dafür müsste aber der klassische Tourismus weichen, sprich All-Inclusive Resorts und 0815 Touristenfällen, und stattdessen muss man sich in den Alltag der heimischen halbwegs integrieren. Wenn die Leute sowas machen würden, hätten wir deutlich weniger Wutbürger.

          Tourismus muss neu gestaltet werden. Ich würde niemals in so eine Touristenhölle fahren (Venedig z.B.), alleine der Gedanke daran stresst mich ja schon.

          • Rayspekt@lemmy.world
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            3 months ago

            stattdessen muss man sich in den Alltag der heimischen halbwegs integrieren

            Ja exakt, aber sowas erreichst sicherlich nicht mit mal eine Woche irgendwo oberflächlich rumlatschen. Mal einen längeren Zeitraum wo leben, das erweitert sicherlich den Horizont. Ne Woche Urlaub irgendwo ist weitestgehend Konsum.

            “Tourismus muss neu gestaltet werden.”: Unterschreibe ich so, aber das würde im Sinne der Nachhaltigkeit mit vielen Einschränkungen verbunden sein, was dann wieder keiner will. Ich sehe nicht, wie so viele Fernreisen in der Masse keinen massiven Effekt auf den Planeten haben sollen. Vielleicht, wenn Flugzeuge irgendwann in 500 Jahren emissionsfrei laufen (wo E-Fuel, Volker?!).

            • Ibuthyr@discuss.tchncs.de
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              1
              ·
              3 months ago

              Ich bin meistens für eine Woche irgendwo im Ausland. Ich sehe und lerne viel von den Kollegen aus unseren Niederlassungen vor Ort. Und das in nur einer Woche. Wenn man Tourismus ähnlich gestalten würde, dann könnte es schon funktionieren.

              Und Flugreisen sind schon wichtig. Das ist eines der krassesten Errungenschaften der Menschheit. Allerdings ist der “Massen” Aspekt das Problem. Daher ja auch der Kommentar mit den Inlandsflügen. Die sind einerseits sehr häufig und andererseits völlig unnötig. Fallen die Weg hat man schon was gewonnen. Auch viele innereuropäische Flüge könnten gut wegfallen. Insbesondere die Billigflieger Richtung Spanien und dergleichen.

              • Rayspekt@lemmy.world
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                1
                ·
                3 months ago

                Klar ist das Flugzeug eine der größten Errungenschaften der Menschheit. Ist halt die Frage, ob man sagt “Wir haben das jetzt erfunden und das ist geil, also ab dafür, Vollgas in den Abgrund.”. Dann aber bitte nicht selektiv rauspicken, was einem persönlich ist und was nicht und das in “objektive” Argumente packen. Unterstelle ich nicht speziell dir, aber so läuft Argumentieren heute ab. Es drischt einfach jeder Kreuzüber auf das ein, was einen nicht persönlich tangiert, super nervig.

                Und zum Beispiel mit dem Billigflug nach Spanien: Also darf man für den Urlaub nur fliegen, wenn man sich den Urlaub in Japan leisten kann? Geringverdiener, aus dem Weg!

                • Ibuthyr@discuss.tchncs.de
                  link
                  fedilink
                  Deutsch
                  arrow-up
                  1
                  ·
                  3 months ago

                  Nein, so meine ich das nicht. Es muss eine Alternative geschaffen werden, wie z.b. eine europäische Schnellbahnstrecke. Und ich möchte einfach nur eine andere Perspektive aufzeigen, damit man nicht komplett abstumpft.