Die Teilnehmerzahlen schwankten am Nachmittag zwischen 300 und knapp 1.000 Unterstützern, die sich dem Protest angeschlossen haben sollen. Angemeldet waren lediglich rund 50 Teilnehmende. Unter den Demonstrierenden ist auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Neubauer und ihre Mitstreiter fordern, dass ein Förder-Projekt des Unternehmens One-Dyas nicht genehmigt werden soll. Die geplante Plattform gefährde ein einzigartiges Naturschutzgebiet, so Neubauer.
FFF: Bohrprojekt als Beginn einer neuen fossilen AusbeutungsäraDer niederländische Konzern One-Dyas plant, noch 2024 aus einem Feld vor den Inseln Borkum und Schiermonnikoog (Niederlande) Erdgas zu fördern. Eine Genehmigung der Bohrungen auf deutscher Seite steht noch aus. Umweltschützer wollen diese verhindern. Sollten die Gasbohrungen erlaubt werden, mache Deutschland sich unglaubwürdig, sagte die Luisa Neubauer am Freitag in Hannover. Das Bohrprojekt sei der Beginn einer neuen fossilen Ausbeutungsära auf deutschem Gebiet. Wer eine Energiewende wolle, müsse damit aufhören, fossile Rohstoffe auszubeuten. Dazu habe sich die Bundesregierung verpflichtet.
Seekabel für Gasförderplattform vorerst gestoppt
Auch andere Umweltschützer protestieren immer wieder gegen die geplante Gasbohrung. Ende Juli hatten Aktivisten von Greenpeace ein schwimmendes Protestcamp eingerichtet, um den Bau einer Gasbohrplattform zu verhindern. Ein niederländisches Gericht hatte schließlich eine einstweilige Verfügung gegen den Protest auf der Nordsee erlassen. Am Mittwoch erzielten die Umweltschützer einen Teil-Erfolg: Das Verwaltungsgericht Oldenburg gab einem Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) statt, die gegen die Genehmigung eines Kabels für die Stromversorgung der Förderplattform geklagt hatte. Damit darf das Kabel vorerst nicht verlegt werden. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig, One-Dyas kann das Urteil in der nächsten Instanz anfechten.