ich denke nicht, dass wir “nur” ein demokratisches Problem haben. Es ist in Wahrheit ein viel größeres, gesellschaftliches Problem:
Insbesondere die wenig gebildeten Menschen bekommen viele Kinder, während die Hochqualifizierten mit dem Kinderkriegen tendenziell eher warten bzw. es sogar komplett lassen. Damit wächst der Bereich der eher wenig Qualifizierten Leute sehr stark an. Im Ergebnis “verdummen” wir somit eher (klar, es gibt auch Fälle, wo jemand aus solchen, familiären Verhältnissen eine gesellschaftlich gute Position ergattert. Ist aber eher die Ausnahme als die Regel).
Gesellschaftliche Regeln werden zunehmend abgelehnt. Das fängt schon bei Dingen wie dem Straßenverkehr an (rote Ampel? Vorfahrt? Tempolimit? Überholverbot? Rechtsfahrgebot? Ist nur für die anderen da) und mündet dann halt in Sachen wie einem erschossenen Tankwart, der nur auf die geltende Maskenpflicht hinweisen wollte. Das Schlimme: Jene, die diese Regeln, die das gesellschaftliche Miteinander organisieren sollten, werden teils noch für ihren “Mut” bejubelt.
das ganze Thema Fakten versus “gefühlte Wahrheit”. Wissenschaftlichen Evidenzen wird weniger Glauben geschenkt als irgendwelchen Pfuschern im Netz. Die Menschen glauben lieber die Lüge, als sich mit der Wahrheit auseinander zu setzen.
Das eine Partei, die erwiesenermaßen NICHTS an Lösungen zu bieten hat und die im Kern NUR daraus besteht, gegen alles zu sein, destruktiv zu sein und unsere gesellschaftliche Grundordnung zerlegen will, Zuspruch bekommt, ist lediglich die logische Konsequenz dessen, dass in der Gesellschaft etwas von innen nach außen rottet. Und nein, wir Deutschen sind da gewiss nicht die einzigen. Das ist ein Phänomen, das man weltweit beobachten kann.
Insbesondere die wenig gebildeten Menschen bekommen viele Kinder, während die Hochqualifizierten mit dem Kinderkriegen tendenziell eher warten bzw. es sogar komplett lassen.
Ist das so? In meiner “Akademiker-Bubble” ist bei vielen Paaren gerade das zweite Kind auf die Welt gekommen und auch sonst steht bei jedem Paar, das ich kenne, Kinderplanung an. Ich kann mir bei ärmeren Schichten nicht vorstellen, dass mehr als zwei Kinder “produziert” werden, denn dann scheitert es am Lebenshaltungskosten + Wohnraum, den man sich nicht mehr leisten kann.
Gesellschaftliche Regeln werden zunehmend abgelehnt. Das fängt schon bei Dingen wie dem Straßenverkehr an
Kann ich absolut nicht feststellen. Und der erschossene Tankwart ist (zum Glück) wirklich ein ganz krasser Einzelfall. Daraus eine gesellschaftliche Tendenz herzuleiten finde ich zu weit her geholt.
das ganze Thema Fakten versus “gefühlte Wahrheit”. Wissenschaftlichen Evidenzen wird weniger Glauben geschenkt als irgendwelchen Pfuschern im Netz.
Zustimmung hier. Ergänzen würde ich noch dazu die absolut schädlichen Algorithmen der sozialen Medien, die einen noch viel tiefer in dieses Loch treiben. Kaum hat man einmal ein Video eines AfD-freundlichen Kanals angeschaut, werden einem nur noch solche Videos vorgeschlagen.
Interessant das ihr beide einig seid wie Fakten vs. gefühlte Wahrheiten ein Problem sind, und trotzdem rein auf der Eben von gefühlten Wahrheiten bleibt.
Ich weiß. Um es daher zu betonen: Ja, sind anekdotische Erfahrungen. Vielleicht macht sich jemand anders die Mühe, offizielle Statistiken rauszufischen ;-)
Ich hab jetzt nicht den Nerv, meine Quellen aus dem Studium noch einmal zu durchwühlen - aber die neoliberalen Reformen haben ihren Zweck da schon nicht verfehlt. Das Elterngeld wurde genau dazu eingeführt, Transferleistungen soweit möglich zu limitieren, während der Verbleib bzw. die ratzfatz-Wiedereinkehr in die Vollzeit-Arbeit gefördert wird.
Während die Geburtenziffer lange stagnierte, ging sie von nach der Reform von 2007 um 0,2 nach oben, was nicht wenig ist. Und diese Steigerung erfolgte praktisch ausschließlich bei wohlhabenden Familien, die man mit dem Reformpaket auch erreichen wollte.
Das sozialdarwinistischen Armutsbashing, welches von @gajustempus@feddit.de gepredigt wird, kann man sich längst schenken - denn das gewünschte Signal, dass Leute nur dann Kinder in die Welt setzen, wenn sie auf staatliche Leistungen soweit möglich verzichten, das wurde längst in die Praxis umgesetzt.
Ich hab jetzt nicht den Nerv, meine Quellen aus dem Studium noch einmal zu durchwühlen
Wäre das nicht sinnvoll um eine bessere Diskussion zu haben. Vor allem wenn du selber anmerkst das eins der Probleme ist das man auf der Ebene von Gefühlen argumentiert? Sonst ist das ganze mehr eine kaputtes Telefon spiel, wo Menschen sich halb gare Informationen um die Köpfe schlagen.
Meiner Meinung nach werden die Gründe für das Schwächeln der Demokratie hier fehlinterpretiert. Mir kommt es eher so vor, dass der Kapitalismus™ sein Endstadium erreicht. Die Vermögenswerte gehen immer weiter auseinander, die verfügbaren Resourcen (das Geld) werden knapp. Das triggert in den Menschen das animalische Bedürfniss die noch verfügbaren Resourcen gegen “die Anderen” zu verteidigen und möglichst für die eigene Gruppe zu sichern. “Die Anderen” können dabei alle möglichen Gruppierungen sein. Ausländer, Wessis, Die da Oben, die linksgrün Versifften und so weiter. Auf rationale Argumente oder einen einvernehmlichen Umgang wird nicht mehr geachtet, weil diese als Versuch der Anderen interpretiert werden, die eigene Gruppe zu kontrollieren.
Meiner Meinung nach braucht es stärkere Umverteilungsmechanismen, um diesen Leuten zu verdeutlichen, dass nicht von ihnen erwartet wird, sich für andere zu opfern. Wenn das nicht gelingt, dann wird man auch langfristig nicht die nötigen Mehrheiten finden um größere Probleme anzugehen, wie den Klimawandel oder das Erstarken authoritärer Regime um die Welt.
Volle Zustimmung. Solange wir den Kapitalismus ungezügelt flattern lassen, werden dessen Mechanismen die Gesellschaft weiter spalten und somit von innen zerfressen.
ich denke nicht, dass wir “nur” ein demokratisches Problem haben. Es ist in Wahrheit ein viel größeres, gesellschaftliches Problem:
Insbesondere die wenig gebildeten Menschen bekommen viele Kinder, während die Hochqualifizierten mit dem Kinderkriegen tendenziell eher warten bzw. es sogar komplett lassen. Damit wächst der Bereich der eher wenig Qualifizierten Leute sehr stark an. Im Ergebnis “verdummen” wir somit eher (klar, es gibt auch Fälle, wo jemand aus solchen, familiären Verhältnissen eine gesellschaftlich gute Position ergattert. Ist aber eher die Ausnahme als die Regel).
Gesellschaftliche Regeln werden zunehmend abgelehnt. Das fängt schon bei Dingen wie dem Straßenverkehr an (rote Ampel? Vorfahrt? Tempolimit? Überholverbot? Rechtsfahrgebot? Ist nur für die anderen da) und mündet dann halt in Sachen wie einem erschossenen Tankwart, der nur auf die geltende Maskenpflicht hinweisen wollte. Das Schlimme: Jene, die diese Regeln, die das gesellschaftliche Miteinander organisieren sollten, werden teils noch für ihren “Mut” bejubelt.
das ganze Thema Fakten versus “gefühlte Wahrheit”. Wissenschaftlichen Evidenzen wird weniger Glauben geschenkt als irgendwelchen Pfuschern im Netz. Die Menschen glauben lieber die Lüge, als sich mit der Wahrheit auseinander zu setzen.
Das eine Partei, die erwiesenermaßen NICHTS an Lösungen zu bieten hat und die im Kern NUR daraus besteht, gegen alles zu sein, destruktiv zu sein und unsere gesellschaftliche Grundordnung zerlegen will, Zuspruch bekommt, ist lediglich die logische Konsequenz dessen, dass in der Gesellschaft etwas von innen nach außen rottet. Und nein, wir Deutschen sind da gewiss nicht die einzigen. Das ist ein Phänomen, das man weltweit beobachten kann.
Ist das so? In meiner “Akademiker-Bubble” ist bei vielen Paaren gerade das zweite Kind auf die Welt gekommen und auch sonst steht bei jedem Paar, das ich kenne, Kinderplanung an. Ich kann mir bei ärmeren Schichten nicht vorstellen, dass mehr als zwei Kinder “produziert” werden, denn dann scheitert es am Lebenshaltungskosten + Wohnraum, den man sich nicht mehr leisten kann.
Kann ich absolut nicht feststellen. Und der erschossene Tankwart ist (zum Glück) wirklich ein ganz krasser Einzelfall. Daraus eine gesellschaftliche Tendenz herzuleiten finde ich zu weit her geholt.
Zustimmung hier. Ergänzen würde ich noch dazu die absolut schädlichen Algorithmen der sozialen Medien, die einen noch viel tiefer in dieses Loch treiben. Kaum hat man einmal ein Video eines AfD-freundlichen Kanals angeschaut, werden einem nur noch solche Videos vorgeschlagen.
Interessant das ihr beide einig seid wie Fakten vs. gefühlte Wahrheiten ein Problem sind, und trotzdem rein auf der Eben von gefühlten Wahrheiten bleibt.
Ich weiß. Um es daher zu betonen: Ja, sind anekdotische Erfahrungen. Vielleicht macht sich jemand anders die Mühe, offizielle Statistiken rauszufischen ;-)
Jemand anders wird es schon machen ist finde ich auch ein Problem. Aber das ist ein Klassiker.
Ich hab jetzt nicht den Nerv, meine Quellen aus dem Studium noch einmal zu durchwühlen - aber die neoliberalen Reformen haben ihren Zweck da schon nicht verfehlt. Das Elterngeld wurde genau dazu eingeführt, Transferleistungen soweit möglich zu limitieren, während der Verbleib bzw. die ratzfatz-Wiedereinkehr in die Vollzeit-Arbeit gefördert wird.
Während die Geburtenziffer lange stagnierte, ging sie von nach der Reform von 2007 um 0,2 nach oben, was nicht wenig ist. Und diese Steigerung erfolgte praktisch ausschließlich bei wohlhabenden Familien, die man mit dem Reformpaket auch erreichen wollte.
Das sozialdarwinistischen Armutsbashing, welches von @gajustempus@feddit.de gepredigt wird, kann man sich längst schenken - denn das gewünschte Signal, dass Leute nur dann Kinder in die Welt setzen, wenn sie auf staatliche Leistungen soweit möglich verzichten, das wurde längst in die Praxis umgesetzt.
Wäre das nicht sinnvoll um eine bessere Diskussion zu haben. Vor allem wenn du selber anmerkst das eins der Probleme ist das man auf der Ebene von Gefühlen argumentiert? Sonst ist das ganze mehr eine kaputtes Telefon spiel, wo Menschen sich halb gare Informationen um die Köpfe schlagen.
Der erste Punkt stammt aus Idiocracy bzw. wird dort aufgegriffen. Stimmt aber auch mit meiner Bubble nicht überein
Meiner Meinung nach werden die Gründe für das Schwächeln der Demokratie hier fehlinterpretiert. Mir kommt es eher so vor, dass der Kapitalismus™ sein Endstadium erreicht. Die Vermögenswerte gehen immer weiter auseinander, die verfügbaren Resourcen (das Geld) werden knapp. Das triggert in den Menschen das animalische Bedürfniss die noch verfügbaren Resourcen gegen “die Anderen” zu verteidigen und möglichst für die eigene Gruppe zu sichern. “Die Anderen” können dabei alle möglichen Gruppierungen sein. Ausländer, Wessis, Die da Oben, die linksgrün Versifften und so weiter. Auf rationale Argumente oder einen einvernehmlichen Umgang wird nicht mehr geachtet, weil diese als Versuch der Anderen interpretiert werden, die eigene Gruppe zu kontrollieren.
Meiner Meinung nach braucht es stärkere Umverteilungsmechanismen, um diesen Leuten zu verdeutlichen, dass nicht von ihnen erwartet wird, sich für andere zu opfern. Wenn das nicht gelingt, dann wird man auch langfristig nicht die nötigen Mehrheiten finden um größere Probleme anzugehen, wie den Klimawandel oder das Erstarken authoritärer Regime um die Welt.
Volle Zustimmung. Solange wir den Kapitalismus ungezügelt flattern lassen, werden dessen Mechanismen die Gesellschaft weiter spalten und somit von innen zerfressen.
Zur Veranschaulichung, weils gerade so gut passt