In Kürze:
- Tägliche Direktflüge aus China bringen 100’000 oft ungenügend deklarierte Pakete nach Zürich-Kloten.
- Wichtige Medikamente und Maschinenteile erreichen wegen der Paketflut ihre Empfänger hierzulande mit Verzögerung.
- Schweizer Detailhandelsvertreter fordern einheitliche Regeln für alle Online-Marktplätze.
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Die Situation dürfte sich bald zusätzlich verschärfen, wenn hiesige Konsumenten bei einem weiteren Billiganbieter aus China online shoppen können und zwar über die Social-Media-App Tiktok. Der Tiktok-Shop soll in der Schweiz demnächst starten.
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Auch in der EU wächst der Widerstand gegen die Billigware «Made in China». Die Kommission plant eine komplette Aufhebung der Zollbefreiung für Waren unter 150 Euro sowie eine Zoll-Bearbeitungsgebühr für Pakete von Onlinehändlern wie Temu und Shein.
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Auf die Kritik, zu wenig gegen mangelhafte China-Ware zu unternehmen, erklärt das Seco [das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft ]: Wer Produkte einführe, sei verantwortlich dafür, dass sie den Vorschriften entsprechen. Es gebe stichprobenartige Kontrollen durch die Marktüberwachungsbehörden.
Wie viel mehr Ware es zu kontrollieren gebe, zeigt die Zunahme bei den Zollanmeldungen. Letztes Jahr verzeichnete das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (Bazg) rekordhohe 58 Millionen Anmeldungen. Der Anstieg dürfte laut einer Bazg-Sprecherin insbesondere auf die steigende Anzahl Sendungen im Onlinehandel aus Asien zurückzuführen sein.
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Für Sandro Küng vom Schweizer Spielwarenverband ist der kürzliche Start des Tiktok-Shops in Europa und der baldige Markteintritt in der Schweiz Anlass, den Druck auf den Bundesrat zu erhöhen. «Wir verlangen ein Importverbot von unsicheren Spielwaren. Die Spielzeugverordnung muss auch von Temu, Shein und Tiktok eingehalten werden», so Küng.
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Wahrscheinlich die, die nicht einsehen, woanders das exakt gleiche Produkt aus der gleichen Fabrik für das zehnfache zu kaufen.
(Bin trotzdem dafür, dem einen Riegel vorzuschieben.)