Angenommen jemand fliegt nicht, meidet Fleisch, hat keine Kinder uns minimiert den eigenen CO2 Ausstoß so weit wie möglich. Was kann man noch tun um ggf mehr Impact zu haben? Politisch aktiv werden? Proteste? Algen züchten? :D

Die Frage ist ernst gemeint, ich würde gern irgendetwas tun, aber bin mir unsicher was jenseits der genannten Sachen etwas bringt.

  • agarorn@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    1 year ago

    Andere davon überzeugen mehr zu machen.

    Ich widersetze mich da generell den Marktlogiken, aber sehe es folgendermaßen: Der Durchschnitt CO2 Verbrauch eines deutschen sind 9t pro Jahr oder so. Wenn wir wirklich in 30 Jahren klimaneutral sind wird ein Durchschnitt deutscher noch ungefähr 150t Ausstoßen. Du kannst also maximal so viel einsparen. Egal wie viel du machst wirst aber trotzdem infrastruktur benutzen die du nicht beeinflussen kannst. Mehr als 100t wirst du realistisch nicht alleine sparen.

    Wenn du aber 50 andere dazu bringst keinen Urlaub auf Mallorca sondern mit der Bahn zu machen hast du mehr erreichst als du alleine.

  • Alex@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    1 year ago

    Politisch aktiv werden?

    Ja.

    Eigene Entscheidungen sind im großen Bild eher irrelevant und irgendwann kann man auch realistisch nichts mehr machen. Dafür gibts dann politische Themen.
    Wenn man sich anschaut wie viel CO2 Äquivalente ein Deutscher so produziert (~10,8t), dann sind schon mal 20% davon Mobilität. Natürlich kann man einfach mal nicht mehr Auto fahren, aber dafür muss es halt dann Öffis und Radwege geben (politisches Thema). Weitere 20% kommen durch Wohnen. Ein Mieter kann da in der Regel wenig ändern, das hängt also am Vermieter bzw. an der Regierung den Vermieter zum Handeln zu bringen (politisches Thema). Nochmal 8% kommen von öffentlicher Infrastruktur. Die über 30% durch sonstigen Konsum kommen natürlich auch teilweise mangels Regulierungen zustande, also auch zum Teil politisch.

    Und jetzt kannst du gerne auch nochmal deine 10,8t eines Durchschnittsdeutschen nehmen und das mit Elon Musks Jet vergleichen der 2000t pro Jahr in die Luft bläst (ebenfalls ein politisches Thema solche Verbraucher in ihre Schranken zu weisen). Also entweder du klebst dich an Privatjets von Sylt-Urlaubern fest (fänd ich lustig würd ich gerne sehen) oder du wirst anderweitig politisch aktiv oder spendest an Leute die politisch aktiv werden.

    Ganz konkret kannst du eigentlich immer bei deinem örtlichen Bürgermeister anfragen und dich zum Beispiel für öffentliche Verkehrsmittel und Radwege einsetzen. Damit alleine ist schon viel gewonnen.

  • DrOps@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    1 year ago

    Ich denke der beste Schritt ist, andere Menschen anzustecken. Am besten indem sie sehen wie mühelos das bei dir geht, und wie wenig Lebensfreude du damit verlierst. Das ist, glaube ich, das, wovor viele Menschen Angst haben. Dass es Mühe macht, und das es den Spass am Leben verdirbt.

    Also einfach Vorbild sein und Gelassenheit ausstrahlen. Nicht missionieren.

  • ColdFenix@discuss.tchncs.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Allgemein finde ich es zwar richtig und wichtig den eigenen CO2 Ausstoß soweit möglich zu verringern, hat aber im großen Ganzen nur einen relativ geringen Effekt. Politisch aktiv werden ist da schon deutlich effektiver, sei es protestieren oder sich in einer Partei oder einem Verein engagieren (und an allen Wahlen teilnehmen, egal wie klein). Auch einfaches teilen von Informationen über Social Media oder im Bekanntenkreis kann einen deutlich größeren Effekt auf das Klima haben als die weiter Verringerung des eigenen deinen Angaben nach eh schon relativ geringen CO2 Austoßes.

    Nicht vergessen, der persönliche CO2 Fußabdruck wurde von BP erfunden um die Schuld von sich selber abzulenken und weiter verschmutzen zu können.

    • ebikefolder@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      0
      ·
      1 year ago

      der persönliche CO2 Fußabdruck wurde von BP erfunden um die Schuld von sich selber abzulenken und weiter verschmutzen zu können.

      Oh je. Da gab’s ja bei Reddit diesen lästigen Bot, der das auf jeden Post geantwortet hat in dem das böse Wort vorkam.

      Ich habe den Eindruck, das Argument wurde von Leuten erfunden um von sich selber abzulenken und weiter verschmutzen zu können.

      Jeder muss alles tun was er kann. Mit dem Finger auf andere zeigen (“Der da drüben ist doch viel schlimmer, und ehe der was tut mach’ ich erstmal garnix”) hilft nicht weiter.

      • a887dcd7a@lemmy.world
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        0
        ·
        edit-2
        1 year ago

        Das macht @ColdFenix@discuss.tchncs.de ja gar nicht. Der räumt ganz ohne Totschlagargument ein dass man erstmal selber alles tun soll, man aber bedenken muss, dass die großen Emittenten woanders sitzen und anders beeinflusst werden.

        Finde ich durchaus legitim und gut.

        • ebikefolder@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          0
          ·
          1 year ago

          Aber, um mal bei BP zu bleiben: wenn niemand mehr fliegt, Plastik vermeidet, Solarstrom kauft und keinen Verbrenner fährt, dann kann BP gar nix. Die großen Emittenten können doch nur deshalb groß emittieren weil sie Millionen kleine Kunden haben die ihren Dreck verbrauchen.

  • ebikefolder@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    1 year ago

    Ja, mit eigenen Maßnahmen stößt man irgendwann an eine Wand. Wenn ich mich recht erinnere, darf jeder, global, 2 t pro Jahr verursachen. Die Zahl ist ein paar Jahre alt, also ist es vermutlich inzwischen noch weniger.

    Ich müsste also nochmal die Hälfte einsparen und weiß nicht wie. Ein paar hundert Gramm hier oder da sind noch drin, aber mindestens nochmal zwei Tonnen? Nicht realistisch.

    Da müssen jetzt andere ran. Und das passiert auch. Aber zu wenig und zu langsam. Also unterstütze ich zum Beispiel Klagen durch Spenden. Oder quäle die Stadtverwaltung mit lästigen Fragen, zum Beispiel warum letztes Jahr neue Dieselbusse für den Verkehrsbetrieb gekauft wurden.

  • sparklingsquirrel@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    1 year ago

    Politisch aktiv werden schadet vermutlich nicht, ist aber nicht für jeden was. Spenden an bestimmte Projekte kann man natürlich auch immer, ist aber eine finanzielle Frage.

    Du könntest schauen ob es bei dir in der Nähe Gruppen oder Projekte gibt, an denen du dich beteiligen kannst. Da gibt’s ja die unterschiedlichsten Sachen von Artenschutz, Bienenwiese, Foodsharing, Renaturierung, etc. Vielleicht findest du ja auch online wo tolle Ideen, die bereits wo erfolgreich umgesetzt wurden und könntest deiner Stadt/Gemeinde da Anregungen geben bzw. etwas davon selbst umsetzen.