Zitat:
Nein. Radikal wäre, das Elterngeld endlich sozial-gerecht zu machen. Warum ist die Fürsorge der einen Frau für ihr Baby gar nichts wert und die der anderen 1800 Euro? Aber nicht nur der Staat muss umdenken – Mütter und Frauen mit Kinderwunsch müssen es auch.
Danke, guter Hinweis! Aber wieso greift es zu kurz? Ist Einkommensteuer nicht der richtige Ort um das gesamte Einkommen einer Person zu betrachten und entsprechend nach sozialen Absichten stärker zu besteuern? Oder wie würdest du es vorschlagen?
Mist, hatte versucht da noch nen Edit anzuhängen. Der ging wohl nicht durch:
Was wir idR meinen, wenn wir Einkommenssteuer sagen, ist die Lohnsteuer , die auf Arbeitseinkommen erhoben wird. Für Vermögenseinkommen ist die Kapitalertragssteuer, die mit pauschaul 25% bei hohen Einkommen wesentlich niedriger ist.
Wenn wir jetzt alle Einkommen mit einer Einkommenssteuer besteuern würde, wäre das schon ein Fortschritt.
Aber dann würden wir das Einkommen, das aus 40 Std/Woche Arbeit stammt genauso hoch besteuert, wie das Einkommen, das aus Vermögen stammt.
Also Arbeit wird so hoch besteuert wie “reich sein”.
Sollte es nicht eher anders herum sein? Dass Einkommen für da man etwas tun muss weniger hoch besteuert wird, als Einkommen für das man nur rumsitzen und warten muss?
Da bin ich selbst hin und her gerissen. Das Einkommen aus Kapital (z.B. meine Aktien) wurden ja schon mal besteuert (damals als ich sie vom Netto-Lohn gekauft habe).
Zum einen hab ich da das Gefühl „Ok, jetzt ist dann auch mal gut, hier nimm nochmal 25%“ und zum anderen ist es natürlich so dass man es unfair finden kann wenn man gar keine Aktien hat und sich den Buckel krumm macht.
Das ist ein beliebtes Argument. “Wurde ja schon besteuert”.
Aber jetzt überlege mal, welche Steuern du neben der Lohnsteuer noch zahlst:
Mehrwertsteuer, Hundesteuer, Mineralölsteuer, Schauweinsteuer, CO2-Steuer, etc. Viele davon ja sogar gleichzeitig.
Wovon zahlst du das denn? Von deinem bereits versteuerten Einkommen?
Wenn hier eine Mehrfachbesteuerung möglich ist, warum dann auf Vermögenseinkommen nicht?
Noch dazu, hast DU vielleicht Vermögen aus deinem Lohneinkommen gekauft. Aber der Erbe?
Man kann alle 10 Jahre 400k Steuerfrei verschenken/ vererben. D.h. mit 20 kann der Erbe schon 1,2 mio Vermögen besitzen, für das er keine Steuer zahlen musste (Zinsen jetzt noch nicht mal mit eingerechnet).
Wenn man das mit einer Rendite von 6,5% anlegt (beim MSCI World nicht unrealistisch), bekommt man daraus dann schon 78k ohne Zinseszins zu 25% Steuern.
Beim Arbeitslohn käme man mit 78k schon auf einen Durchschnittssteuersatz von 30,29%.
True. Ich glaube man müssten an mehreren Stellen wo schrauben, wo Menschen Vermögenszuwachs haben (Lohn, Kapital, Erbschaft).
Beim Elterngeld (eigentliches Thema) sehe ich nicht den richtigen Hebel.
Kurze Ergänzung: das Geld selbst wird nicht versteuert, sondern die Transaktion. Thesaurierende Dividenden werden zB nicht versteuert. Es ist eigentlich sogar spannend, dass es keine Aktienkaufsteuer gibt.
Nein, es ist nicht spannend, es ist absolut zum Kotzen, dass wir immernoch keine Finanztransaktionssteuer fuer professionelle Trader haben.
Ich habe es eher diplomatisch ausdrücken wollen.
Und danke für den Begriff - der hatte mir gefehlt.