Ich möchte an dieser Stelle mal das Thema Gewalt von Frauen an Männern ansprechen. Auch psychische Gewalt ist z.B. eine Form von Gewalt. Viele Männer sind sich über ihre Opferrolle häufig gar nicht bewusst, weil sie so sozialisiert bzw. stigmatisiert wurden oder werden. Selbst dann, wenn sie sogar von der Frau physisch misshandelt werden, wehren sie sich häufig nicht, weil es ihnen von Kind auf so beigebracht wurde, vermeintlich Schwächere nicht zu schaden.
Ich will die häusliche, physische Gewalt von Männern gegen Frauen nicht in anzweifeln oder herabreden wollen. Es ist schrecklich, dass es so etwas wie Frauenhäuser gibt und die Zahlen sind noch viel erschreckender (jede 4 Frau!).
Aber: Es gibt eben auch die umgekehrten Fälle. Ein Artikel dazu z.B. hier (der gar nicht so einfach zu finden war)
Wenn du häusliche Gewalt gegen Männer diskutieren willst, würde ich dich bitten das Thema in einem separaten Thread zu behandeln. Die Diskussion dazu wird hier jetzt beendet.
Irgendwie kommt mir gerade Sarah Bosettis letzter Beitrag bei extra3 in den Sinn. Weiß auch nicht wieso.
edit sagt: Link wäre vielleicht sinnvoll
Ich mag Sarah Bosetti die meiste Zeit ja aber dieses “Ja, Gewalt gegen Männer gibt es auch. Die wird nämlich hauptsächlich auch von Männern verübt.” ist im Zusammenhang von Gewalt in Beziehungen ja mal sowas von polemischer Desinformation unter dem Deckmanel lustig sien zu wollne, dass es beinah alles Andere entwertet, was danach gesagt wird.
Stimmt schon. In diesem Beitrag ist sie mir manchmal auch ein wenig zu polemisch. Fand nur die Einleitung recht gelungen, weil ich dieses “ja aber” einfach schon so extrem oft gelesen habe.
Ich verstehe diesen Reflex nicht unter jedem Artikel in dem es um Gewalt gegen Frauen geht ein “aber denkt denn keiner an die Männer” anzufügen.
Ich bin absolut dafür Artikel über Gewalt gegen Männer zu posten, gerne mehr davon, da schreib ich dann aber ja auch nicht drunter “aber es gibt mehr Gewalt gegen Frauen” sondern nehme wahr, dass es scheiße ist wenn Männer Gewalt erfahren und nirgendwo haben wo man das ernst nimmt und ihnen hilft.
Ich verstehe diesen Reflex nicht unter jedem Artikel in dem es um Gewalt gegen Frauen geht ein “aber denkt denn keiner an die Männer” anzufügen.
Könnte daran liegen, dass die Zahlen klar ausdrücken, dass Gewalt gegen Männer keine Randerscheinung ist, die Beschäftigung mit dem Thema und auch jegliche Hilfestellung aber sehr wohl.
Ich bin absolut dafür Artikel über Gewalt gegen Männer zu posten, gerne mehr davon
Nur, dass es die halt nicht gibt, weil auch nur das Thema offen anzusprechen ist extrem verpönt. Und wenn sich die Leute nicht schon allein, davon peinlich berührt fühlen, kommen dann noch die militanten Feministen (wieder so ein Fall von kleiner Minderheit, dafür aber laut gennug oft den Diskurs zu bestimmen…) und schreien Zeter und Mordio. Womit wir dann wieder bei Punkt 1 sind, der einzigen Gelegenheit das Thema am Rande anzubringen.
Du bist herzlich eingeladen das Thema in einem separaten Thread dazu zu diskutieren.
Die Diskussion dazu wird hier jetzt nicht mehr stattfinden.
Ich bin absolut dafür Artikel über Gewalt gegen Männer zu posten, gerne mehr davon
Nur, dass es die halt nicht gibt, weil auch nur das Thema offen anzusprechen ist extrem verpönt.
Aha? Komischerweise hat OP gar kein Problem gehabt so einen Artikel zu finden und zu verlinken:
Aber: Es gibt eben auch die umgekehrten Fälle. Ein Artikel dazu z.B. hier (der gar nicht so einfach zu finden war)
Und auch hier ist der letzte Kommentar absolut lächerlich. Eine Google Suche nach “häusliche gewalt gegen männer” hat mir innert Sekunden Dutzende Artikel und Berichte von vielen renommierten Medien geliefert. Jaja, total schwer sowas!
Ja, auch das Thema ist wichtig. Aber wenn man es immer nur dann anbringt wenn über Gewalt gegen Frauen gesprochen wird, kommt man einfach nur Assi rüber. Das ist kein Wettkampf darum welches Geschlecht es schlechter hat. Wenn man denkt, dass zu wenig darüber diskutiert wird, kommt es wesentlich besser an wenn man das als eine eigenständige Diskussion anwirft und nicht versucht eine andere zu kappern.
Ok, such mal nach Gewalt gegen Frauen und schau mal, wie viele Artikel du bekommst. Sind ~20% der Artikel über Gewalt gegen Männer (also dem Anteil der Opfer entsprechend)?
Du redest von “Dutzenden” in einem Feld, wo täglich dutzende Artikel geschrieben werden. Wenn Dutzende von Tausenden Artikeln das Thema in die Richtung beleuchten, dann hast du das Problem gerade bewiesen.
Das ist ein ganz andere Aussage! Ich habe spezifisch darauf geantwortet das es anscheinend keine Artikel gibt welche man verwenden kann um damit eine spezifische Diskussion zu starten. Und ja, die gibt es, nehmt einen davon und startet die Diskussion, welche ich wichtig finde(!!), damit und kapert nicht andere Threads. Genau das ist meine Aussage und sonst nichts. Und das nicht weil ich das Thema nicht wichtig finde, sondern weil es in dem Faden nichts verloren hat.
Die Gewalt welche Frauen durch Männer erfahren ist durch wesentlich andere Faktoren geprägt, als die Gewalt welche Männer durch Frauen erfahren. Zwei unterschiedliche Probleme verdienen zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen. Es ist niemandem damit geholfen diese beiden Themen zu vermischen oder noch schlimmer ein Wettkampf daraus zu machen wer es jetzt schlimmer hat! Und stell dir vor, ich bin als Mensch durchaus in der Lage beide Themen getrennt von einander zu betrachten und beide als problematisch zu betrachten welche viel mehr Aufmerksamkeit und Diskussion bedarf. Das ganze ist kein Zero Sum Game wobei die Opfer sich gegeneinander ausspielen müssen um Hilfe und Sympathie zu erhalten.
Ich glaube das Problem liegt hier in der großen Tabuisierung des Themas Gewalt gegen Männer durch Frauen. Männer die Gewalt erfahren haben fühlen sich einfach durch das Thema der häuslichen Gewalt getriggert und wollen dann auch Solidarität erfahren, bzw. Ihre Geschichte teilen. Man sieht es ja auch an der jetzigen Debatte. Ja die Zahlen liegen im Hellfeld klar verteilt, ~80% Täter auf ~80% weibliche Opfer, die anderen 20% werden aber nicht beleuchtet, wenn man nun zu eben diesen 20% gehört, fühlt man sich wahrscheinlich eben nicht gehört.
da schreib ich dann aber ja auch nicht drunter “aber es gibt mehr Gewalt gegen Frauen”
Du nicht, aber der Großteil der Bevölkerung schon. Gewalt gegen Männer gilt immer noch als lustig und unmännlich, besonders wenn die Gewalt von einer Frau ausgeht, da Frauen qua ihrer Weiblichkeit gar nicht zur Gewalt fähig sind. Vielen scheint dabei gar nicht aufzufallen, dass diese Verschließung der Täter*innenrolle bei Frauen in sich nur wieder alte Rollenbilder reproduziert. Die unschuldigen Frauen als Opfer und Objekte der Handlungen hier, die Männer als inhärente Handelnde Subjekte dort. Paradoxer weise werden diese Stereotype auch gerne von Akteur*innen der feministischen Szene ungefragt reproduziert, was sich darin zeigt, dass die Vorderung nach Männerhäusern regelmäßig verlacht wird und das obwohl immer noch 20% der Opfer der Patnerschaftsgewalt Männer und 67% der Gewalt gegen Kinder Jungen sind und hier die Gewalt von den Müttern mit ausgeht (60%).
Ja, wenn man von 20% männlichen Opfern redet, dann sind das natürlich weniger als weibliche Opfer, aber wir reden hier aber in absoluten Zahlen immer noch über hunderttausende männliche Opfer. Es mögen “nur” 20% der Opfer männlich sein, aber die Artikel zu dem Thema sind nicht 80:20 aufgeteilt, sondern 100:0.
Auch Alkohol oder der Konsum anderer Drogen spielen häufig eine Rolle. Sie senken die Schwelle, Streit in psychische oder physische Gewalt eskalieren zu lassen.
In dem Zusammenhang fand ich einen Abschnitt der Wikipedia interessant zum Thema toxische Männlichkeit:
Der Kriminologe Michael Salter kritisiert, dass das Konzept der toxischen Männlichkeit die vielfältigen Ursachen für das Fehlverhalten von Männern verschleiere und es stattdessen einzig auf angeblich „krankhafte“ Anteile von Männlichkeit und kulturell bedingte Geschlechterkonstrukte reduziere. Dies würde zu teilweise unzureichenden und nicht spezifisch an die Gegebenheiten angepassten Gegenmaßnahmen führen. Die Ursachen für männliches Fehlverhalten seien nicht überall dieselben und es müssten auch materielle Einflüsse mit einbezogen werden. Das Argument liberaler Feministen über toxische Männlichkeit habe es beispielsweise der Alkoholindustrie erlaubt, durch den Fokus auf Männlichkeit den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und häuslicher Gewalt zu verschleiern.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Toxische_Männlichkeit
„In mehr als der Hälfte aller Fälle häuslicher Gewalt stehen die Gewalttätigen unter Einfluss von Alkohol oder anderen Suchtmitteln. Dabei ist Alkohol nicht die Ursache von Gewalt, aber der Alkoholkonsum schaltet mögliche Hemmschwellen und rationales Denken und Handeln aus. Aggressives Verhalten wird verstärkt und Aggressionsschwellen verringert“, sagt Claudia Schöning-Kalender, Mitglied im Aufsichtsrat des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg.