• Wirrvogel@feddit.de
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    1 year ago

    Ich verstehe diesen Reflex nicht unter jedem Artikel in dem es um Gewalt gegen Frauen geht ein “aber denkt denn keiner an die Männer” anzufügen.

    Ich bin absolut dafür Artikel über Gewalt gegen Männer zu posten, gerne mehr davon, da schreib ich dann aber ja auch nicht drunter “aber es gibt mehr Gewalt gegen Frauen” sondern nehme wahr, dass es scheiße ist wenn Männer Gewalt erfahren und nirgendwo haben wo man das ernst nimmt und ihnen hilft.

    • srai@feddit.deM
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      1 year ago

      Ich glaube das Problem liegt hier in der großen Tabuisierung des Themas Gewalt gegen Männer durch Frauen. Männer die Gewalt erfahren haben fühlen sich einfach durch das Thema der häuslichen Gewalt getriggert und wollen dann auch Solidarität erfahren, bzw. Ihre Geschichte teilen. Man sieht es ja auch an der jetzigen Debatte. Ja die Zahlen liegen im Hellfeld klar verteilt, ~80% Täter auf ~80% weibliche Opfer, die anderen 20% werden aber nicht beleuchtet, wenn man nun zu eben diesen 20% gehört, fühlt man sich wahrscheinlich eben nicht gehört.

      da schreib ich dann aber ja auch nicht drunter “aber es gibt mehr Gewalt gegen Frauen”

      Du nicht, aber der Großteil der Bevölkerung schon. Gewalt gegen Männer gilt immer noch als lustig und unmännlich, besonders wenn die Gewalt von einer Frau ausgeht, da Frauen qua ihrer Weiblichkeit gar nicht zur Gewalt fähig sind. Vielen scheint dabei gar nicht aufzufallen, dass diese Verschließung der Täter*innenrolle bei Frauen in sich nur wieder alte Rollenbilder reproduziert. Die unschuldigen Frauen als Opfer und Objekte der Handlungen hier, die Männer als inhärente Handelnde Subjekte dort. Paradoxer weise werden diese Stereotype auch gerne von Akteur*innen der feministischen Szene ungefragt reproduziert, was sich darin zeigt, dass die Vorderung nach Männerhäusern regelmäßig verlacht wird und das obwohl immer noch 20% der Opfer der Patnerschaftsgewalt Männer und 67% der Gewalt gegen Kinder Jungen sind und hier die Gewalt von den Müttern mit ausgeht (60%).

      • Square Singer@feddit.de
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        1 year ago

        Ja, wenn man von 20% männlichen Opfern redet, dann sind das natürlich weniger als weibliche Opfer, aber wir reden hier aber in absoluten Zahlen immer noch über hunderttausende männliche Opfer. Es mögen “nur” 20% der Opfer männlich sein, aber die Artikel zu dem Thema sind nicht 80:20 aufgeteilt, sondern 100:0.

    • Ooops@feddit.de
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      1 year ago

      Ich verstehe diesen Reflex nicht unter jedem Artikel in dem es um Gewalt gegen Frauen geht ein “aber denkt denn keiner an die Männer” anzufügen.

      Könnte daran liegen, dass die Zahlen klar ausdrücken, dass Gewalt gegen Männer keine Randerscheinung ist, die Beschäftigung mit dem Thema und auch jegliche Hilfestellung aber sehr wohl.

      Ich bin absolut dafür Artikel über Gewalt gegen Männer zu posten, gerne mehr davon

      Nur, dass es die halt nicht gibt, weil auch nur das Thema offen anzusprechen ist extrem verpönt. Und wenn sich die Leute nicht schon allein, davon peinlich berührt fühlen, kommen dann noch die militanten Feministen (wieder so ein Fall von kleiner Minderheit, dafür aber laut gennug oft den Diskurs zu bestimmen…) und schreien Zeter und Mordio. Womit wir dann wieder bei Punkt 1 sind, der einzigen Gelegenheit das Thema am Rande anzubringen.

      • Seven@feddit.de
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        1 year ago

        Du bist herzlich eingeladen das Thema in einem separaten Thread dazu zu diskutieren.

        Die Diskussion dazu wird hier jetzt nicht mehr stattfinden.

      • Syndic@feddit.de
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        1 year ago

        Ich bin absolut dafür Artikel über Gewalt gegen Männer zu posten, gerne mehr davon

        Nur, dass es die halt nicht gibt, weil auch nur das Thema offen anzusprechen ist extrem verpönt.

        Aha? Komischerweise hat OP gar kein Problem gehabt so einen Artikel zu finden und zu verlinken:

        Aber: Es gibt eben auch die umgekehrten Fälle. Ein Artikel dazu z.B. hier (der gar nicht so einfach zu finden war)

        Und auch hier ist der letzte Kommentar absolut lächerlich. Eine Google Suche nach “häusliche gewalt gegen männer” hat mir innert Sekunden Dutzende Artikel und Berichte von vielen renommierten Medien geliefert. Jaja, total schwer sowas!

        Ja, auch das Thema ist wichtig. Aber wenn man es immer nur dann anbringt wenn über Gewalt gegen Frauen gesprochen wird, kommt man einfach nur Assi rüber. Das ist kein Wettkampf darum welches Geschlecht es schlechter hat. Wenn man denkt, dass zu wenig darüber diskutiert wird, kommt es wesentlich besser an wenn man das als eine eigenständige Diskussion anwirft und nicht versucht eine andere zu kappern.

        • Square Singer@feddit.de
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          1 year ago

          Ok, such mal nach Gewalt gegen Frauen und schau mal, wie viele Artikel du bekommst. Sind ~20% der Artikel über Gewalt gegen Männer (also dem Anteil der Opfer entsprechend)?

          Du redest von “Dutzenden” in einem Feld, wo täglich dutzende Artikel geschrieben werden. Wenn Dutzende von Tausenden Artikeln das Thema in die Richtung beleuchten, dann hast du das Problem gerade bewiesen.

          • Syndic@feddit.de
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            1 year ago

            Das ist ein ganz andere Aussage! Ich habe spezifisch darauf geantwortet das es anscheinend keine Artikel gibt welche man verwenden kann um damit eine spezifische Diskussion zu starten. Und ja, die gibt es, nehmt einen davon und startet die Diskussion, welche ich wichtig finde(!!), damit und kapert nicht andere Threads. Genau das ist meine Aussage und sonst nichts. Und das nicht weil ich das Thema nicht wichtig finde, sondern weil es in dem Faden nichts verloren hat.

            Die Gewalt welche Frauen durch Männer erfahren ist durch wesentlich andere Faktoren geprägt, als die Gewalt welche Männer durch Frauen erfahren. Zwei unterschiedliche Probleme verdienen zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen. Es ist niemandem damit geholfen diese beiden Themen zu vermischen oder noch schlimmer ein Wettkampf daraus zu machen wer es jetzt schlimmer hat! Und stell dir vor, ich bin als Mensch durchaus in der Lage beide Themen getrennt von einander zu betrachten und beide als problematisch zu betrachten welche viel mehr Aufmerksamkeit und Diskussion bedarf. Das ganze ist kein Zero Sum Game wobei die Opfer sich gegeneinander ausspielen müssen um Hilfe und Sympathie zu erhalten.