• taladar@feddit.de
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    1 year ago

    Bis zu dem Punkt wie in Japan wo sich Lokführer teilweise umbringen wegen des Leistungsdrucks brauchen wir auch gar nicht kommen. Aber dazwischen ist noch einiges an Luft.

    • Sinnz@feddit.deOP
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      1 year ago

      Das ist aber ein gesellschaftliches Problem Japans. Ich denke nicht, dass sowas in Deutschland vorkommen würde.

  • Tvkan@feddit.de
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    1 year ago

    Wo er schon Recht hat: Japan hat einerseits ein komplett eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz und andererseits kaum Güterverkehr. Das macht das ganze natürlich deutlich einfacher.

    Andere vergleichbar große Länder wie Spanien, Frankreich oder Italien haben ihre Hochgeschwindigkeitszüge (weitesgehend) vom restlichen Bahnverkehr getrennt.

    Was aus seiner Aussage letztendlich folgt ist, dass wir mehr getrennte Trassen brauchen. Da gehe ich voll mit.

    • federalreverse-old@feddit.de
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      1 year ago

      Das ist der wahrscheinlich wichtigste, aber nicht der einzige Punkt. Zum Beispiel gibt es in Japan:

      • Ticketkontrolle, bevor man überhaupt zum Gleis kommt
      • Verpflichtende Reservierung, sodass jeder exakt einen Sitzplatz hat edith sagt: Das scheint nicht den kompletten Zug zu betreffen
      • Auf wenige Zentimeter exakt an der Linie haltende Züge, sodass man sich nach Zughalt nicht umorientieren muss
      • Suizidverhindernde Glaswände/-türen am Gleis
      • Beheizte Gleise gegen Eis/Schnee
      • Zugreinigung in 7 Minuten, auch weil Shinkansen-Züge einige Features haben, die die Reinigung erleichtern

      Und das sind nur die wenigen Dinge, von denen ich weiß.

      • PhineaZ@feddit.de
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        1 year ago

        Schienen bzw. viel wichtiger Weichenheizung haben wir der Fairness halber auch an den meisten Weichen. Problematisch wird es, wenn diese im Winter ausfällt (insb. auf stark befahrenen Strecken) oder wenn es einfach zu viel Schnee und Eis sind - oder keine verbaut sind, es ist noch nicht überall Standard leider. Fazit: Mehr Strecken (aus)bauen, Ausweichstrecken haben, das Netz auch auf die Alltagsbelastung erweitern.

      • hendrik@lemmy.ml
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        1 year ago

        Weiß eigentlich jemand warum wir das einzige Land sind wo man nicht durch so Kontroll-Schleusen gehen muss, bevor man auf den (Fernverkehrs-)Bahnsteig kommt?

        • Die Glaswände/-türen sind auch nur so halb richtig. Beim Shinkansen erinnere ich mich nicht mehr, da gab es glaub ich so Türen und Geländer am Bahnsteig?! Und bei vielen U-Bahnen auch, aber mit Geländer, nicht voll verglast um Dinge nachhaltig zu verhindern oder soetwas… Das gibt es, ist aber doch recht selten. Und die ganzen Regionalzüge, die auch verdammt pünktlich sind, haben ganz schnöde, normale Bahnsteige. Wenn auch mit draufgepinselten Markierungen und die Züge halten auf den Zentimeter genau.
        • Beheizte Weichen haben wir auch.

        Ich fand, dass die Menschen sich dort viel sinnvoller am Bahnhof verhalten. Dort klappt scheinbar alles recht reibungslos wegen Rücksichtnahme, Leute stehen auf der einen Seite der Rolltreppe und gehen auf der anderen. Hierzulande: Oma bleibt direkt hinter der Rolltreppe stehen um sich umzuschauen und die nächsten 500 Menschen werden von der Rolltreppe in die Oma gedrückt. Passiert mir so zweimal die Woche. Zu Stoßzeiten kommt niemand aneinander an der Rolltreppe vorbei. Und das mit dem Aussteigen lassen aus dem Zug klappt auch genau nur zu den Zeiten wo die Pendler unter sich sind. Sonst muss man grundsätzlich erstmal jemandem böse in die Augen schauen, bevor man den letzten Schritt aus dem Zug machen kann.

        Im Allgemeinen gibt es da viel Personal, das sich um die Sauberkeit der Züge, Bahnhöfe und sowas kümmert. Servicepersonal an den Fahrkartenautomaten, Schranken etc…

        Und irgendwie weiß ich sowieso nicht so recht wie sehr man sich mit Japan vergleichen kann. Alles funktioniert schon sehr anders. Ich frage mich wie deren Infrastruktur ausschaut. Das was man als Tourist sehen kann ist schon ein lustiger Mix aus neu und alt. Z.B. die Fahrkartenautomaten hat man hierzulande mal alle ersetzt gegen welche mit Touchscreen. Im Japan gab es als wir da waren noch die guten mit Knöpfchen. Gerne auch eine ganze Wand voll Knöpfe für die vielen Optionen. Oft musste man selber auf der Karte nebenan nachschauen was die Fahrt zu Station X kostet und dann den Knopf für ein Ticket für soundsoviel Yen drücken. Weiter auf dem Land in der Pampa wurde die elektronische Schleuse, die kontrolliert ob man auch dort ausgestiegen ist für das man bezahlt hat, dann teilweise ersetzt durch eine Box und Ehrlichkeit. Gut, in der Stadt ist natürlich mehr High-Tech. Im Bus kostete es pro Haltestelle und man musste sein Ticket demnach beim Einsteigen und nocheinmal beim Aussteigen einstecken. Irgendwie doch sehr anders als die Öffis in Deutschland.

        Und ich frage mich was da so jemand vergleichsweise verdient, der den ganzen Tag die Fahrkartenautomaten irgendwo betüttert und für Service bereitsteht. Oder jemand der einen Bahnhof in der Vorstadt sauber und in Ordnung hält.

        • red@feddit.de
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          1 year ago

          Weiß eigentlich jemand warum wir das einzige Land sind wo man nicht durch so Kontroll-Schleusen gehen muss

          Da warst du aber nicht in sehr vielen Laendern. Hat das irgendeines eurer Nachbarlaender? Glaube nicht. Vielleicht Frankreich, nicht mehr sicher.

      • vin@feddit.de
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        1 year ago

        Verpflichtende Reservierung, sodass jeder exakt einen Sitzplatz hat

        Das stimmt so nicht. Im Shinkansen gibt es auch mehrere Abteile in denen du ohne Reservierung sitzen kannst. In ‘normalen’ Zügen hatte ich während meiner Zeit in Japan in der 2. Klasse gar keine reservierbaren Plätze gesehen.

        • federalreverse-old@feddit.de
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          1 year ago

          Korrigiert. Und es ist richtig, die normalen, langsameren Züge kommen ähnlich pünktlich und funktionieren trotzdem ein bisschen anders als der Shinkansen.

    • AnAngryAlpaca@feddit.de
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      1 year ago

      Japan hat allerdings erdbeben, und gelernt damit umzugehen ohne das das gesammte netz kolabiert wenn ein streckenteil ausfaellt.

    • red@feddit.de
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      1 year ago

      Japan hat einerseits ein komplett eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz

      Allgemein haben die meisten (urbanen) Linien ihr eigenes Gleis. Bei einem Problem faellt dann also diese Linie aus, aber eine andere Linie, die vielleicht auch (eben parallel dazu) dort durch faehrt, ist nicht betroffen.

  • Atemu@lemmy.ml
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    1 year ago

    In Deutschland teilen sich Güter-, Regional- und Fernverkehrszüge ein und dasselbe Schienennetz. Dieses Konzept ist nicht auf 99 Prozent Pünktlichkeit ausgelegt

    In anderen Worten: Wir haben die letzten Jahrzehnte verkackt ein ordentliches Netz zu bauen und ihr dürft es ausbaden.

    Und nein, “oh wir machen hier und da eine kleine Erneuerung” bringt uns da nicht viel näher.

  • Jako301@feddit.de
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    1 year ago

    Zwischen 99% Pünktlichkeit und dem jetzigen Zustand ist noch deutlich Luft. Von den 5 ICEs die ich die letzten beiden Tage gefahren bin kamen 4 wenigstens 20 min zu spät. Offiziell hätte ich keinen Anschluss bekommen können, weil die Züge nicht warten können. Bekommen hab ich trotzdem alle, weil die Verspätung immer größer wurde.

    • hannes3120@feddit.de
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      1 year ago

      Das Problem ist doch echt dass die Züge zu selten fahren

      Wenn an einen Zug um 5min verpasst und der nächste erst in 50 min fährt ist das halt Scheiße - dass dann der Anschlusszug im Zweifel die 5min wartet ist mMn logisch aber das erzeugt dann halt Kettenreaktionen

      Wenn man die Züge stattdessen im doppelten Takt schicken könnte müsste der Anschluss nicht warten und man hätte trotzdem “nur” 20min Verspätung durch die Initialen 5min bekommen aber es würde keine Kettenreaktion auslösen

      Klar sind die Schienennetze dafür einfach nicht ausreichend gut gewartet und ausgebaut (sind ja auch keine Autobahnen) aber man wird ja noch träumen dürfen…

  • vanZuider@feddit.de
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    1 year ago

    “In Deutschland teilen sich Güter-, Regional- und Fernverkehrszüge ein und dasselbe Schienennetz. Dieses Konzept ist nicht auf 99 Prozent Pünktlichkeit ausgelegt.”

    Da mag er recht haben. Die Schweiz hat allerdings auch nur ein Schienennetz, das sich alle teilen müssen und die Züge sind trotzdem pünktlicher als in Deutschland.

    • AnAngryAlpaca@feddit.de
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      1 year ago

      Schweiz hat allerdings auch keine automobillobby, dehnen die regierungsparteien in den hintern kriechen wollen…

      • wldmr@feddit.de
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        1 year ago

        dehnen die regierungsparteien in den hintern kriechen wollen

        Sigmund Freud gefällt das

    • Spzi@lemm.ee
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      1 year ago

      die Züge sind trotzdem pünktlicher als in Deutschland.

      Eine mögliche Lösung oder ein möglicher Grund dafür: An wichtigen Knotenpunkten Ersatzzüge vorhalten. Falls ein Zug verspätet ankommt, fährt der Ersatzzug schon mal planmäßig los, so dass die Verspätung maximal bis zum Knoten geht, ab da aber wieder pünktlich gefahren wird.

      Ich meine in der Schweiz gibt es das, habe da aber leider keine klare Quelle gefunden. https://www.bahnonline.ch/22173/db-sbb-cff-ffs-je-eine-verbindung-von-und-nach-deutschland-vorlaeufig-mit-umsteigen/

      Ist halt eine Frage von Geld. “Pünktlichkeit wie in Japan unerreichbar, nur ist es uns das nicht wert”.

      “Dieses Finanzkonzept ist nicht auf 99 Prozent Pünktlichkeit ausgelegt”

      • amki@feddit.de
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        1 year ago

        Gut die Schweiz ist aber auch deutlich kleiner als Deutschland und der Overhead dieer Lösung skaliert mit den Knotenpunkten und der Kapazität für die man x-fachen Ersatz vorhalten muss.

        Mag sein das es da funktioniert aber ich glaube nicht dass das in ganz Deutschland zu einem akzeptablen Preis machbar ist.

        Die Schweiz gibt auch Unsummen für die Bahn aus pro Kopf.

        • bob_lemon@feddit.de
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          1 year ago

          Vor allem ist das Vorhalten von Ersatzzügen logistisch extrem kompliziert. Der Zug an sich ist kein Problem, aber die Mannschaft dieses Zuges ist nach dem Einsatz nicht dort, wo sie sein sollte.

          Und der andere Zug muss verspätet ja trotzdem weiter fahren, weil ja noch Fahrgäste drin sitzen. Außer man lässt die aussteigen und verweist auf den nächsten Zug, den es eventuell gar nicht mehr gibt. Dann hat man am Knotenpunkt eine weitere Crew am falschen Ort.

          Und nein, Zugpersonal ist nicht einfach untereinander austauschbar, die haben alle auch ein zu Hause, in dem sie gerne ihren Feierabend verbringen. Die Crew aus Düsseldorf freut sich, wenn sie abends in Berlin ist, und dann auch am nächsten Tag eventuell nicht mal in die Nähe von Düsseldorf kommt, weil die ja jetzt die Route der Berliner Crew fährt, die sie erstellen.