Erstmals erinnert in Deutschland ein Platz an die vor 18 Jahren ermordete unabhängige russische Journalistin Anna Politkowskaja. Er liegt in der norddeutschen Metropole Hamburgim Stadtteil Eimsbüttel und wurde nach der Umbenennung im Beisein von Freunden und Angehörigen Politkowskajas offiziell eingeweiht, wie die Hamburger Kulturbehörde mitteilte. Die Initiative ging demnach von der dort ansässigen “Zeit”-Stiftung Bucerius und Fraktionen in der Eimsbüttler Bezirksversammlung aus.

“Dieser Ort wird uns daran erinnern, dass es Menschen wie meine Mutter gibt, die sich nicht scheuen, gegen den Strom zu schwimmen und für die Wahrheit zu kämpfen”, sagte Politkowskajas Sohn Ilja Politkowski in Hamburg. Es sei für die Familie mehr als ein Platz. Es sei “ein Symbol dafür, dass Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit grundlegende Werte bleiben”.

Politkowskaja war am 7. Oktober 2006 in ihrem Wohnhaus in Russlands Hauptstadt Moskau erschossen worden. Sie gilt weltweit als symbolische Vorkämpferin für Pressefreiheit und Menschenrechte. Sie arbeitete für die unabhängige Zeitung “Nowaja Gaseta” und dokumentierte jahrelang die Verbrechen der russischen Armee in Tschetschenien.

  • Quittenbrot
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    1 day ago

    Finde ich gut, sie zu ehren!

    Was mir aber technisch/optisch bei diesen Benennungen und besonders Umbenennungen auffällt: unglaublich lange Straßennamen. Der Platz heißt jetzt “Anna-Politowskaja-Platz”. Hätte es ein “Politowskajaplatz” nicht auch getan?

    Bspw aus Berlin fällt mir das sehr oft auf. Aus der “Lüderitzstraße” wird die “Cornelius-Fredericks-Straße”, aus “Mohrenstraße” die “Anton-W-Amo-Straße” und und und. Inhaltlich kann ich das vollkommen nachvollziehen, aber ich finde es für den tatsächlichen Gebrauch von Straßennamen einfach vollkommen unpraktisch. Den Namen selbst würde ich so kurz wie möglich halten, alles weitere über die Person kann man ja mit den kleinen Hinweisschildern erklären.

    Bei jedem dieser Umbenennungsbilder ist das neue Schild länger als das alte. Ob hier, hier, oder auch sehr schön hier.

    Eine “Amostraße”, ein “Koschwitzweg” oder eine “Ulrichsstraße” sind nicht weniger ehrend, für den tatsächlichen Gebrauch aber viel praktischer.