“Die Stimmung ist miserabel, ein Niedergangsgefühl, wie ich es nur in DDR-Zeiten kannte.” So beschrieb Simone Solga am Mittwochabend in der Münchner Runde die aktuelle Lage in Deutschland. Die in Gera geborene und in Leipzig aufgewachsene Kabarettistin erlebte den Untergang der DDR damals hautnah mit. Heute treffe sie bei ihren Auftritten ständig auf Menschen, die sich immer mehr von der Politik abwenden.
Den Frust der Menschen kann Solga verstehen – auch sie ist der Meinung, dass die Ampelkoalition aktuell unfähig ist, die Antworten zu liefern, nach denen die Menschen derzeit suchen. “Die Leute haben die Schnauze richtig voll und sagen, wen sollen wir dann jetzt wählen?”
Nö, Schritt 1 wäre unsere kaputten Medien in den Griff zu kriegen. Sonst hat alles andere keinerlei Sinn. Politiker tönen nur noch rum, weil politisches Handeln und differenzierte Diskussionen überhaupt nicht mehr bei uns ankommen. Du hast inzwischen bessere Chancen über Diskussionen, Gesetzesentwürfe, Beschlüsse und Entscheidungen in der internationalen Presse informiert zu werden als bei uns. Das Informationsniveau der breiten Masse ist dann nochmal mehrere Stufen darunter.
Es heißt immer:
“Politiker X fordert” und da ist dann wie wenn einer im Stuhlkreis aufsteht und anfängt, völlig aus dem zusammenhang heraus eine total unnütze Geschichte zu erzählen.
Finde auch, dass die Medien gerade das haupt Problem sind. Aber was könnte man da machen?
Ich würde noch früher eingreifen und als ersten Schritt endlich mal das marode Bildungssystem in den Griff bekommen, damit junge Erwachsene nicht planlos und politisch unbewaffnet auf die Medien und Wahlurnen losgelassen werden. Gerade wird oft das gewählt, was bei TikTok irgendwie ins Auge springt.
Das ist zwar so, jedoch brauchen wir aktuell etwas was schnell wirkt. Die Reform des Bildungssystems zeigt in vielleicht 10 Jahren sichtbare Erfolge. Die Zeit haben wir aber aktuell nicht.