Ein Mindestmaß an Menschlichkeit muss gelten - auch in Kriegszeiten. Das ist das Versprechen, das sich die Welt am 12. August 1949 mit den Genfer Konventionen gab. Ratifiziert von allen Staaten gelten sie weltweit, für alle. Sie sind die Basis des humanitären Völkerrechts: In der Barbarei des Krieges verlangt es unter anderem den Schutz von Zivilpersonen und einen menschenwürdigen Umgang mit Kriegsgefangenen.

“Grund zum Feiern haben wir nicht, leider”, sagt Mirjana Spoljaric Egger, Präsidentin des IKRK, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Mutmaßliche und offensichtliche Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht dominieren die Nachrichten - beim russischen Großangriff auf die Ukraine, im Nahost-Konflikt, im Sudan, in vielen weiteren Kriegen weltweit.

  • Lupus
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    4 months ago

    Terroristen die grundsätzlich nichts von Recht und Unrecht wissen wollen,

    Schwierig, Terroristen wären laut Definition als nicht-rechtmäßige Kombatanten im Falle einer Gefangennahme nicht von der genfer Konvention geschützt. Sprich sie wären keine Kriegsgefangenen sondern würde eher so wie Spione behandelt, die ebenfalls keinen geschützten Kombatanten status erhalten.

    Da also ihre bloße Definition sie vom Schutz der Konvention ausschließt verstehe ich schon warum man die Konvention als ganzes ignoriert, da sie ja auch keinerlei persönlichen Mehrwert davon haben.

    Terror, ausgeübt durch anerkannte Kombatanten ist wiederum zwar laut Konventionen eine verbrecherische Handlung, aber die ausübenden wären unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem von der Konvention geschützt. Beispielsweise hat sich der IS meistens in genau dieser Grauzone bewegt.

    Edit: anderes Beispiel: die deutschen Soldaten die während der Ardennenoffensive hinter der Alliierten Front in amerikanischen Uniformen getarnt Kriegshandlungen begangen haben wären übrigens nicht geschützt gewesen