"Félix Lebrun - einer der wenigen Penholder

Kaum ein Sportler fasziniert Frankreich, aber auch die internationalen Zuschauer bei diesen Spielen, so wie der 17-Jährige aus Montpellier. Lebrun ist einer dieser Sportler mit Charisma. Das beginnt schon bei seinem Aussehen: die rotblonden Haare, der teenager-typische schlaksige Gang und vor allem seine schwarze, bei Spitzensportlern selten gesehene Brille.

Dann ist da noch seine besondere Griffhaltung: Lebrun spielt mit dem Penholder-Griff, also der Hand teilweise auf dem Schläger. Das ist eigentlich aus der Mode gekommen - und war vorher auch nur in Asien üblich. Nur sechs von 172 Startern und Starterinnen bei Olympia spielen den Penholder - und davon kein anderer gebürtiger Europäer. [Anmerkung: Da haben sie wohl mindestens Dang Qui vergessen]

Erst 17 - wie einst Boris Becker

Und schließlich ist da seine expressive Gestik. Im Viertelfinale gegen den Taiwanesen Lin Yun-ju gewinnt Lebrun einen Satz und verliert dann wieder einen, ballt mal die Faust, sinkt dann wieder fast zu Boden. Ein bisschen mag man sich an Boris Becker erinnert fühlen. Auch der war bei seinem legendären Wimbledon-Sieg erst 17 Jahre alt.

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Tischtennis-Halbfinale gegen Zhendong

Im Halbfinale trifft Lebrun am Freitag, 11 Uhr (zum ZDF-Livestream), auf den Weltranglistenvierten, Fan Zhendong. Das Finale findet am Sonntag statt. In der Geschichte olympischer Tischtenniswettbewerbe gab es überhaupt erst eine europäische Goldmedaille, 1992 durch den Schweden Jan-Ove Waldner. Ein 17-jähriger mit Brille könnte es ihm nun gleichtun."