• wldmr@feddit.de
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    11 months ago

    Kennt sich jemand mit Volkswirtschaft aus, und kann erklären, ob die Aussage von Kretschmer („dass man eine Wochenarbeitszeit von 40 Stunden braucht“) irgendwie belegbar ist?

    Ich hab mal etwas oberflächlich rumgesucht, und das hier gefunden: https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61711/arbeitszeit-und-arbeitsvolumen/

    Trotz des oben beschriebenen Rückgangs der Arbeitszeit je Erwerbstätigen hat sich die Produktivität je Erwerbstätigen erhöht. Der Grund hierfür ist die steigende Produktivität je Erwerbstätigenstunde. Diese erhöhte sich, ausgehend vom Basisjahr 2015 (= 100), zwischen 1991 und 2019 von 73,3 auf 103,1. Das entspricht einem Plus von 40,6 Prozent. Die Arbeitszeit je Erwerbstätigen reduzierte sich in diesem Zeitraum hingegen um lediglich 11,0 Prozent. Entsprechend nahm die Produktivität je Erwerbstätigen zwischen 1991 und 2019 um 25,1 Prozent zu.

    👆 Vom Bundesamt für politische Bildung, Herr Ministerpräsident Kretschmer.

    • Blaubarschmann@feddit.de
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      11 months ago

      Naja das widerlegt ja erstmal nicht direkt seine Aussage sondern sagt nur, dass die Produktivität gestiegen ist, aber bei gleicher Arbeitszeit wahrscheinlich noch mehr gestiegen wäre. Entscheidend ist aber die Frage, ob die Annahme “mehr Stunden im Büro = mehr Arbeitsleistung” stimmt. Evtl könnte man die aktuelle Produktivität ja halten oder sogar noch steigern mit reduzierter Stundenzahl (zb auch durch den Effekt, dass Leute mehr Zeit zum Einkaufen und Konsumieren hätten?) und hätte dabei sogar noch andere Vorteile wie gesteigertes Wohlbefinden, mehr Zufriedenheit, Ausgeglichenheit, weniger Stress und psychische Probleme, Entlastung der Ärzte und Krankenkassen, usw…