Eichhörnchen fressen bevorzugt Nüsse und Sämereien, verschmähen aber auch Eier, Küken oder Insekten nicht, wenn sie ihrer habhaft werden. Sie sind also durchaus flexibel. Dass sie regelmäßig an Knochen nagen, ist dagegen weniger bekannt. Kenji Suetsugu und Koichi Gomi von der Universität Kobe konnten jedoch bereits mehrfach beobachten, wie Japanische Eichhörnchen (Sciurus lis) an Skelettresten von Sikahirschen (Cervus nippon) kauten. In den »Frontiers in Ecology and the Environment« legen sie eine These vor, warum die Nagetiere dies tun könnten.
Meist handelte es sich dabei um Weibchen, die Jungtiere säugten – eine Lebensphase, in der die Tiere einen deutlich erhöhten Energie- und Mineralstoffbedarf haben. Über die Milch geben sich wichtige Nährelemente wie Kalzium oder Phosphor weiter, die sie nur bedingt über pflanzliches Futter aufnehmen. Knochen bilden dagegen eine bedeutsame Quelle für Minerale, weshalb die weiblichen Eichhörnchen sie als Nahrungsergänzungsmittel nutzen, so die Forscher. Dies sei zuvor bereits in Einzelfällen bei nordamerikanischen Grauhörnchen in den 1940er Jahren berichtet worden, schreiben Suetsugu und Gomi.