• General_Effort@lemmy.world
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    6 days ago

    Problem ist, dass die fossilen Kraftwerke immer noch existieren müssen. Wenn du zu manchen Zeiten kaum erneuerbare Energie hast, dann muss die Kapazität da sein, um den Bedarf anders zu decken.

    Das heißt, dass du zu den Kosten für eine kW/h erneuerbarem Strom noch die Kosten für die ganze fossile Infrastruktur addieren musst, weil die Kraftwerke immer noch gebaut und gewartet werden müssen.

    CO₂-mäßig hat man auch ein Problem. Die fossile Stromerzeugung funktioniert über Dampf. Man muss also erst gewaltige Mengen Wasser zum Kochen bringen, bevor man die Turbinen anschmeißen kann. Praktisch muss man Wasser am Köcheln halten, auch wenn die Erneuerbaren auf dem Papier gut liefern. Die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes ist also viel kleiner, als es der Anteil der Erneuerbaren vermuten ließe.

    • the_wise_wolf
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      6 days ago

      Die fossilen Kraftwerke existieren bereits. Ja, auch in den nächsten Jahren werden wir noch Geld in die fossile Infrastruktur stecken müssen. Aber das ist trotzdem die günstigste Lösung.

      Nicht alle fossile Kraftwerke laufen mit Dampf. Insbesondere Gaskraftwerke sind gut zum regeln geeignet. Mit einem zusätzlichen Dampfkreislauf erhöht sich der Wirkungsgrad. Aber ob sich das für ein reines Reservekraftwerk lohnt, kann ich dir pauschal nicht sagen.

      So oder so. Ohne entsprechende Speichertechnologien können wir aktuell keine 100% erneuerbare erreichen. Und die zusätzlich benötigte fossile Infrastruktur kostet Geld. Und auch die Effizienz der verbliebenen fossilen Kraftwerke wird etwas geringer. Aber: Insgesamt ist das trotzdem die günstigste Lösung und die CO2 Einsparungen sind enorm. Irgendwann werden wir auch die Energie speichern können, und dann wird’s noch mal günstiger und umweltfreundlicher.

        • Successful_Try543
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          6 days ago

          In einem modernen GuD-Kraftwerk wird in der ersten Stufe in einer Gasturbine im Joule-Prozess Gas verbrannt und damit ein Generator angetrieben. Die Abwärme wird dann zur Vorwärmung im Dampfteil benutzt. Die Gasturbine ist dabei der Teil, der als kurzfristiger Puffer relevant ist, da diese innerhalb ca. einer halben Stunde hochgefahren werden kann.