ich arbeite im Krankenhaus und bisher habe ich mein Job leidenschaftslos gemacht: arbeiten und Feierabend machen.
Bisher hat niemand mich entlassen und nun, dass ich gelernt habe, den Betriebsrat zu kontaktieren, sodass die Leitung mich für Dummheiten nicht verunsichert und der Gewerkschaft zu schreiben, wenn die Leitung fragwürdige Sachen von mir erwartet, kann ich wohler arbeiten. Das Theater meiner Stationsleitung nehme ich nicht mehr ernst.
Diese Arbeite ist trotzdem eine Arbeit, die mir unwichtig ist, aber die mir Geld bringt. Mehr ist sie nicht.
Es gab einen Interdisziplinären Kongress, wo ich mit Pflegekräften anderer Stationen gesprochen habe und die vier haben mich animiert, bei Ihnen zu hospitieren um zu schauen, wie das bei ihnen ist, dass momentan sie neue Kräfte suchen. Weiterhin sagten sie, dass Schichten verhandelbar sind, dass sie nicht mehr per Hand dokumentieren, sondern mit Rechner direkt in der digitalen Akte, was schneller ist, dass sie großzügige Einarbeitungskonzepte haben, dass ich gut passe, da ich Erfahrung in der Abteilung habe…
Ich habe auch das Gefühl, dass sie nur das Gute gesagt haben. Achtet bitte, dass sie keine Leitungen waren, sondern angestellte Pflegekräfte wie ich.
Alle diese Arbeitskollegen scheinen das Job ernst zu nehmen, mindestens ernster als ich. Eine Pflegekraft sagte, dass es gut ist, immer Neuigkeiten zu lernen, sodass man mehr in weniger Zeit schafft, was für mich eine komische Idee ist und scheint, die Ausrede eines Christdemokraten, um Stellen abzubauen.
Ich weiß nicht, ob ich meine Stelle wechseln sollte, da ich faul bin und ich glaube nicht, mehr zu verdienen, wenn ich mehr arbeite.
Bin ich aber vielleicht blöd? Sabotiere ich mich selbst mit dieser Denkart?
Ab und zu denke ich: im schlimmsten Fall kann ich diesen Job bis die Rente machen: ich kann sie und ich werde bezahlt, aber ab und zu denke ich, dass ich mein Leben verschwende. Verpasse ich Chancen?
Vielleicht seid ihr diese ambitionierte Kräfte, die ich skeptisch wahrnehme. Lohnt es sich, ambitioniert am Arbeitsort zu sein? Bekommt man mehr Geld?
Die Verantwortung interessiert mich nicht, aber mehr Geld zu verdienen will jeder.
Mit der digitalen Akte zu arbeiten würde bedeuten, verständlicher und schneller zu arbeiten, da man eingetippte Anordnungen und Berichte deutlicher liest und schneller eintragt.
Was ich nicht will ist, mehr arbeiten müssen, da ich plötzlich ‘mehr’ Freizeit habe.
Ja, es lohnt sich!
Stop, Missverständnis. Ich sage nicht: “Wenn du dich immer anstrengst und dein Bestes gibst, wirst du mehr verdienen.”
Das ist leider nicht direkt so.
Aber: In einem Vollzeitjob verbringst du unter der Woche mehr wache Zeit bei der Arbeit als mit deiner Familie. Und viel mehr als mit jedem deiner Hobbies.
Auch wenn du vielleicht denkst dass es netter ist, bei der Arbeit einfach nur durchzurutschen ohne dich anzustrengen – das macht was mit deiner Psyche.
Irgendwann verbringst du die Hälfte deiner unersetzlichen Lebenszeit damit, rumzugammeln.
Ich sage nicht, mach Überstunden, mach dich fertig, mach deinen Chefe reich.
Aber du solltest darauf achten, dass du dir bei der Arbeit Ziele setzt, dich forderst, was dazulernst, Dinge erreichst…
wenn das bei der aktuellen Stelle nicht möglich ist, such dir was Neues. Dass du, wenn du dich stetig weiterentwickelst und bei Stagnation auch mal den Job wechselst, irgendwann mehr verdienst, ist ein angenehmer Nebeneffekt.
Aber die Hauptsache ist, dass du nicht den Großteil deiner Lebenszeit als Zombie verbringst.