Der umfangreiche Lobbyismus ist eine Sache und darüber sollte man (auch in anderen Bereichen) reden…
Aber das grundlegende Problem eine andere: Wenn ich Sätze lese wie "Worum es in diesen Treffen ging, daraus macht die Rüstungslobbygruppe ASD keinen Hehl. Adrian Schmitz, Sprecher der ASD, sagt auf taz-Anfrage: „Wir haben mit großer Besorgnis eine Tendenz beobachtet, die Verteidigungsindustrie als „sozial schädlich“ zu betrachten.“ frage ich mich irgendwo wo denn das Problem liegt. Er hat doch offensichtlich Recht. Warum sollte er daraus einen Hehl machen? Oder bin ich einfach nicht ideologisch links genug, um Verteidigung mit sozial schädlichem Verhalten gleichzusetzen?
Verteidigungsindustrie ist notwendig um die Sicherheit und den Wohlstand eines Landes und seiner Volkswirtschaft zu sichern. Eine inländische Verteidigungsindustrie macht außenpolitisch unabhängig, was gerade in Krisenzeiten von strategischer Bedeutung ist.
Auf die gesamte Welt gesehen ist die Rüstungsindustrie absolut schädlich, da regelmäßig Krieg geführt wird. Da wir aber leider nicht in einer Welt leben wo wir alle Friede Freude Eierkuchen sagen muss man sich halt davor schützen dass nicht irgendwelche wildgewordenen Diktatoren alles erobern und ihre Macht ausweiten. Insofern ist eine funktionierende Rüstungsindustrie gut, da sie Sicherheit,Menschenrechte und Wohlstand sichert.
Verbraucher-Schützer*innen beobachten die Entwicklung mit großer Sorge. Der Verein FairFinance beobachtet, dass Rürstungsunternehmen jetzt schon vereinzelt in ESG-Fonds stecken. Thomas Küchenmeister, Sprecher von FairFinance sagt dazu: „Da brechen Dämme. Alles, was uns heilig war, geben wir auf.“ Auch das Forum Nachhaltige Geldanlagen ist alarmiert. Ein Sprecher sagt auf taz-Anfrage, es stehe außer Frage, dass die Rüstungsindustrie signifikanten Schaden anrichte. „Damit ist Rüstung nicht nachhaltig.“
Der Grund, warum genau “die Rüstungsindustrie signifikanten Schaden” anrichten soll wird im Artikel nicht erörtert, sondern, warum auch immer, als gegeben vorausgesetzt.