Der Vorstand der Grünen Jugend in Schleswig-Holstein hat nahezu geschlossen seinen Austritt aus der Partei erklärt. Sieben der acht Mitglieder des aktuellen Landesvorstands und drei der vorigen Führung hätten sich zu diesem Schritt entschlossen, sagte die Landessprecherin Katharina Kewitz.

Es ist der fünfte Landesvorstand, der dem Parteiaustritt des Bundesvorstands der Grünen-Nachwuchsorganisation vom Mittwoch folgt. Zuvor haben die Spitzen der Grünen Jugend in Bayern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bereits so entschieden.

Zu ihren Motiven sagte Kewitz: “Ich verlasse die Grüne Partei, weil sie nicht bereit ist, sich mit den Reichen und Konzernen anzulegen, um die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend zu ändern.” Landessprecher Lars Brommann erklärte: “Das, wofür wir kämpfen, lässt sich an diesem Ort nicht erreichen.” Die Partei trage Sozialleistungskürzungen und Asylrechtsverschärfungen mit und fördere so gesellschaftliche Spaltung, sagte Brommann.

  • Quacksalber@sh.itjust.works
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    14
    arrow-down
    8
    ·
    3 months ago

    Die Partei trage Sozialleistungskürzungen und Asylrechtsverschärfungen mit und fördere so gesellschaftliche Spaltung, sagte Brommann.

    Haben die verstanden wie eine Koalition funktioniert? Anscheinend ja nicht. Man kann sich gegen Scholz und FDP nicht immer durchsetzen und alles zu blockieren bricht entweder die Koalition oder blockiert gleichzeitig alles, was man selbst durchbringen möchte. Den Grünen wird ja jetzt schon die Kompetenz zu den meisten Themen abgesprochen, die Kolation zu crashen wird da nicht helfen.

    Wenn die wollen, dass die Grünen wirklich das und nur das umsetzen, was sie selber fordern, dann müssen die der Partei zum Wahlsieg als stäkrste Partei verhelfen. Was die jetzt machen riecht für mich mehr nach der Einstellung der Linken, wo gesagt wird “lieber nicht regieren, als Zeug mitzutragen, dass gegen unsere Überzeugung geht”. Ich versteh bei der Haltung aber nur “wir schaffen lieber garnichts als ein wenig Gutes und überlassen das regieren damit den Anderen”.

    Habeck ist meiner Meinung genau das, was die Partei braucht: ein Realist, der rausholt, was rauszuholen ist. Das ist mir tausendmal lieber als irgendwelche Idealisten, die sich drüber streiten, ob man wirklich alle Flüchtenden, die in Eurooa ankommen, aufnehmen sollte, oder doch lieber einige wieder abschiebt.

    Jetzt muss Habeck nur noch lernen auszuteilen und klar zu machen, wie sehr die Kolaitions"partner" für die Blockade in der Regierung verantwortlich sind.

    • Mîm@lemmy.zipOP
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      12
      arrow-down
      1
      ·
      3 months ago

      Bei allem umzufallen und die angeblichen eigenen Ideale und Überzeugungen über Bord schmeißen nur um an der Macht zu bleiben ist aber auch nicht die Lösung. Ich sehe auch nicht, dass da nennenswertes herausgeholt würde. Irgendwann werden sich auch deren Wähler fragen, warum man noch Grüne wählen sollte (bei der sPD ja schon lange der Fall, sogar schon bei den Mitgliedern), wenn die doch eh alles mitmachen und ständig weiter nach rechts rennen.

      Und zumindest bei den Nachwuchsführungskräften scheint der Punkt erreicht, an dem man das einfach nicht mehr als seine Partei sieht.

      • Quacksalber@sh.itjust.works
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        9
        arrow-down
        3
        ·
        3 months ago

        Die Grünen haben nun mal keine Mehrheit und Scholz und Lindner stehen im Schulterschluss gegen die Grünen bei den meisten Themen. Ich werfe es Habeck zwar vor, dass er nicht aggressiver gegen die Blockade vorgeht, aber ich werde deswegen nicht den Grünen mein Vertrauen entziehen. Wie gesagt,wenn man mehr haben will, dann brauchen die Grünen mehr Stimmen.