30mg
Nach dem ersten Tag mit 30mg war mir klar, alter das ist viel zu hoch.
Ich war 14h komplett drauf, absolut keinen Appetit, Herzrasen, Kopfschmerzen, Gehirn-Muskelkater von permanent fokussiert sein.
Ich finde es schockierend dass mir keiner gesagt hat, dass ich auch weniger nehmen kann. Stattdessen berichten viele, dass sie starke Nebenwirkungen hatten.
Der Trick
Man kann Elvanse einfach öffnen. Die retardierte (verzögerte) Wirkung kommt durch das Molekül, nicht die Kapsel.
(Trust the Packungsbeilage, die sagen man “kann es auf nen Joghurt streuen” lol)
⚠️ACHTUNG! Das ist nicht immer so! Viele Wirkstoffe können sehr viel schneller und stärker wirken, oder auch gar nicht.
Die Pille ist zu nem guten Teil voll mit Füllstoff, also auf jeden Fall eine ganze öffnen und in einem Gefäß vermischen.
Man kann es auch mit Wasser verdünnen, oder halt einfach mit nem Löffel, ca. abgeschätzt ½, ⅓ usw. nehmen.
Niedrig anfangen
Hab dann den nächsten Tag 10mg genommen. Warum sagt einem das keiner???
Es schadet doch keinem, niedrig anzufangen. Bis hierher hab ichs ja auch ohne geschafft…
10mg war kaum spürbar, aber ich habe mich entschieden erstmal dabei zu bleiben.
Nach einigen Tagen, mit Pause am Wochenende, merke ich eine leichte, konstant gesteigerte Aufmerksamkeit. So 30% oder so, gerade passend als Ausgleich.
Ich habe 100% sehr guten Appetit, kann still sein oder auch reden, achte auf mich anstatt einfach durchzuarbeiten usw.
Kann ich sehr empfehlen!
Pausen machen
Wie macht ihr das?
Viele berichten sehr fragwürdige Dinge
- Anfangs Probleme mit Medikamenten gehabt, einfach weiter genommen, “bis sie weg waren”
- Nach einer Zeit wirkt die Dosis nicht mehr, höhere muss her
Das ist halt einfach Toleranz, also Resistenz des Gehirns gegenüber dem Wirkstoff. Die Belastung für den Körper bleibt ja gleich, man merkt nur halt nix.
Ich mache an sehr abwechslungsreichen Tagen und an Wochenenden Pause. Kommt aber auch drauf an, wie viel man schaffen möchte.
Wie macht ihr das?
Das liegt m. M. n. daran, dass es nicht bei jedem Menschen gleich wirkt. Meiner Erfahrung nach, also mit all den Berichten, die ich im Internet gelesen habe, mit allem Austausch mit bekannten mit ADHS usw., sind bei allen Patienten die Symptome mehr oder weniger verschieden. So wirken auch Elvanse und andere Medikamente jeweils mehr oder weniger stark/gut/passend. Das vermute ich zumindest so…
Ja auf jeden Fall.
Aber oft hatte ich trotzdem den Eindruck, dass die meisten (wie ich) niemals aufgeklärt wurden, dass sie auch weniger nehmen können, anstatt einfach die Standardddosis weiterzuballern bis die Toleranz das regelt.
Mein Arzt meinte, ich könne an einzelnen Tagen auch mal mehr nehmen, wenn ich es brauche. Hat sich ganz locker angehört, was er gesagt hat. (So habe ich es zumindest verstanden.)
Sorry für den langen Text😅
Ich hoffe diese Community ist in diesem Fall ein safe space
Hatte darüber ein interessantes Gespräch.
Es ist ja kein Antibiotikum, wo du gegen etwas ein Medikament nimmst, mit dem Ziel es auszumürben und aus deinem Kreislauf zu befördern.
Stattdessen ist es ja supplementiv. Du möchtest deinen Stoffwechsel ja leicht dazu anstoßen, ein bisschen konstanter zu sein.
Ich hatte das mit Cannabis auch. Ich genieße den Effekt sehr, konsumiere aber sehr wenig. Statt mich wegzuballern, lasse ich mich aktiv darauf ein. Wenn ich möchte, kann ich recht nüchtern sein, das merken Verwandte usw dann auch gar nicht.
Das finde ich bei Amphetaminen sehr wichtig. Ich bin ja bisher auch ohne irgendwie klargekommen, ganz banal habe ich es bis zum Psychologen geschafft.
Also schaut man eben, was der Körper benötigt, um zum “konzentrierten Ich” zu werden.
Ich bin gerade in einem sehr chaotischen Umfeld, mit einem bisschen Kalender und Listen komme ich super ohne Medikamente klar.
Wenn ich zuhause lernen oder arbeiten muss… hui.
Da ist es aber mir auch sehr wichtig, Pausen machen zu können. Ich mache oft Pomodoro, kann das extrem empfehlen. Damit kann ich auch ohne Medikamente halbwegs arbeiten.
Für Pomodoro, was ein super “organisches” Arbeiten ermöglicht, muss man aber Pausen machen. Aktiv, rausgehen, meditieren, mini-Workout machen usw.
Das kann ich sehr viel schlechter, wenn mein Dopamin permanent am Limit ballert.
Und dann kann man natürlich so viel nehmen wie man braucht.
Aber ich würde immer Pausen machen, auch mal für eine Woche, je nach Dosis. Das Gehirn gewöhnt sich daran, automatisch.
Leichtfertige Empfehlungen finde ich also kritisch, und werde mit meinem Psychiater darüber auch nochmal reden.
du ahnst nicht, wie recht du hast, biochemisch gesehen. ein stimulanz ist weit unschädlicher als ein antidepressivum, weil das stimulanz natürliche funktionen des körpers manipuliert, um dir in den arsch zu treten.
antidepressiva hingegen machen mit voller absicht irgendetwas zufälliges kapput, und es stellte sich heraus, daß man dann sedierter und entpsannter ist.
und das zweite ist halt kaputtmachen.
Echt? SSRIs (Serotonin Wiederaufnahme Hemmer) machen eigentlich das gleiche wie Amphetamine nur halt mit Serotonin anstatt mit Dopamin.
das mag so aussehen, wenn man diese beiden stoffe betrachtet, und daraus schlüsse zieht ;-)
Ein Kumpel von mir hat gegen ADHS THC verschrieben bekommen. Er kommt damit super klar, bei mir würde das alles nur noch schlimmer machen.