Wenn Meta seinen Messenger Whatsapp für den Austausch von Nachrichten mit anderen Apps öffnen muss, lehnen Signal und Threema dankend ab. Bei beiden Messengern stehen Datenschutz, Verschlüsselung und Anonymität im Vordergrund. Bei einer Verbindung mit Whatsapp würde die Integrität ihrer Messenger zumindest teilweise aufgeweicht, fürchten die Anbieter.
Was denkt ihr, wird diese erzwungene Öffnung etwas bringen? Oder wird das letztendlich durch potenzielle bessere Angreifbarkeit des Whatsapp-Messengers mehr schaden als nutzen?
Es gibt Gründe, warum Whatsapp, Telegram und Co gemieden werden sollten. Daran ändert diese “Öffnung” nichts. Gut, dass Signal und Threema da nicht mitgehen. Ich sehe auch wenig Vorteile darin. Die Leute müssen nur noch einen Messenger verwenden? Das hilft doch nur den neuerlichen WA-Sesselfurzern, die sich zwar 400 Apps installieren, aber eine weitere, vor allem vernünftige Messenger-App geht gar nicht! Viel zu aufwendig…
Ich gehe davon aus, dass die Öffnung die Marktmacht von Meta weiter stärken wird. Es zwingt den Dienst keiner, Bezahlfunktionen, Personenidentifikation oder Werbeprofile und andere eventuelle Dienstleistungen, für diese Schnittstelle zu Verfügung zu stellen oder Daten von dieser hierfür zu nutzen. Im Marketing richtig eingesetzt, lassen sich Unterschiede sehr gut platzieren um die eigenen Dienste herauszustellen.
Das Argument der Angreifbarkeit sehe ich als Scheinargument. Es gibt genügend Schnittstellen zwischen den eigenen Diensten und zu zählenden Kunden. Auch hier muss technische Sicherheit gewährleistet sein. Der Datentransfer zu Cambridge Analytica war ja auch nur ein Versehen ;-). Für ein Unternehmen, dass Sicherheit nur durch Intransparenz gewährleisten möchte, sollten die Iterationsschleifem für Audits verkürzt werden. Das interessiert den größten Teil der Nutzer scheinbar nur im auf gedeckten Fehlerfall, der ausgenutzt wurde.
Wenn meine Meta-Daten und Kontakte durch die Verbindung von Signal mit WhatsApp bei Facebook landen, dann kann ich auch gleich WhatsApp nutzen.
Aber ich werde wohl nie im Detail verstehen, warum telefonieren und SMS schreiben zwischen allen Geräten möglich ist aber die Kommunikation mit Messengern nicht. Wieso funktioniert das nicht so einfach und universell wie bei Emails oder Webseiten?
Wenn man sich E-Mail ansieht, sieht man denk ich auch die Schwächen des offenen Systems, z.B. eine technisch extrem langsame Weiterentwicklung, Spam- und Phishingprobleme und bis heute keine robuste Lösung für Verschlüsselung.
Diese Probleme lassen sich in einem geschlossenen Ökosystem viel leichter adressieren als bei einem offenen Standard.
Dazu kommt, dass die großen “Platzhirsche” ihre Marktmacht nutzen, um noch mehr User zu gewinnen.
Die langsame Weiterentwicklung von Standards ist klar. Es müssen viele Parteien gemeint werden.
Problem wie Spam oder Phishing gibt es auch in einem geschlossenem Öko-System. Der Unterschied liegt nur in der Verteilung der Macht um schnell reagieren zu können. Bei gleicher Anzahl der Parteien die mitentscheiden, wird sich die Geschwindigkeit zur Weiterentwicklung/Problemlösung auf die gleiche reduzieren.
Weil wir heute fancy Features wie Bilder, Videos, Sticker, Emojis haben, das gerne auch alles schoen eingebettet. Ausserdem haben wir so nette Features wie E2E Verschlüsselung mit Abstreitbarkeit, Beglaubigung und Perfect Forward Secrecy ueber mehrere Geräte und das auch in riesen Gruppenchats.
Und bestimmt noch einiges mehr…Aber keine Umlaute.
Ich versteh schon, dass Signal keine Schnittstelle zu WhatsApp will, aber Open Source Messenger App für WhatsApp fände ich schon begrüßenswert. Dann bitte aber ohne mein ganzes Adressbuch an Meta zu senden.
Dann wäre auch eine App für alle möglich (ich denke die anderen müssen ja auch Schnittstellen anbieten?). Dann kann man einstellen welchen Anbieter man präferiert und die Universal App entscheidet automatisch worüber kommuniziert wird.
Laut dieser Liste sind nur zwei Messenger als “Gatekeeper” nominiert: WhatsApp und FB Messenger.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass aus der Matrix-Ecke ein Messenger kommt, der die neuen Schnittstellen verwendet. Gibt ja auch schon Matrix-Bridges für WhatsApp.
Das wird kein Messenger, sondern eben eine Brücke und damit können dann die ganzen Clients genutzt werden die es schon gibt.
Facebook hatte früher (?) XMPP als Unterbau. Öffnen dürfte leicht werden.
WhatsApp soweit ich weiß auch. Dürfte ja dann die Schnittstelle untereinander vereinfachen
Whatsapp verwendet das Signal Protokoll. Das wird auch zur Öffnung dann verwendet.
Problematisch ist die Regulierung von der EU. Die EU müsste eine Standard wie bei USB-C geben. Die Gatekeepers hätten einen Pflicht des Standards und nur den Standards zu nutzen. Der einzige Grund, warum die EU nichts unternommen hat, war die neoliberale Idee, dass der Markt alle Probleme durch die Magie des Kapitalismus lösen wird.
Die Idee ist dass ich jetzt von Whatsapp weggehen kann, eine bessere und sicherere App benutze und TROTZDEM meine gesamten Kontakte beibehalte. Bisher kannst Du von Whatsapp nicht weg weil du dann nicht mehr mit Mutti und co texten kannst.
Kontakte auf Whatsapp sind dann nicht so sicher, aber ich kann trotzdem zu besseren apps sicher kommunizieren. So können langsam mehr und mehr Menschen umziehen.
Das ist die einzige Möglichkeit diese ungewöhnlichen Monopole auf basis von Nutzer-Netzwerken aufzuweichen.
Also Vergleich wäre es so, dass ich auf einer Lemmy Instanz und mit Lemmy app auf reddit subs zugreifen und posten könnte.
Wenn keine weitere App mit WhatsApp interagieren möchte, ist WhatsApp ja alternativlos, wenn man mit den Kontakten bei WA schreiben will 😅
Eigentlich schade. Ich nutze gerne Signalnund threema. Dann brauche ich wohl doch noch ne App wenns los geht …
Das sind ja nur zwei große Apps mit einer eigenen Userbasis - es gibt bestimmt andere Apps, die diese Anbindung nutzen werden.
was man braucht sind offene, sichere und dezentrale standarts, die öffentlich anerkannt werden. Dadurch könnte man dann auch durchsetzen, dass diese Standarts dann auch zumindest von öffentlichen Einrichtungen auch benutzt werden.