Der Chaos Computer Club fordert erneut öffentliche und transparente Wahl- und Auswertungssoftware. Die vorläufige Sitzverteilung im sächsischen Landtag musste nachträglich korrigiert werden, weil die eingesetzte Auswertungssoftware versagt hat. Der Vorgang nährt Misstrauen in das Wahlsystem und führt zur Verbreitung wilder Verschwörungstheorien. Die seit jeher gepflegte Intransparenz gießt Öl in dieses Feuer.

Der Chaos Computer Club fordert für den Einsatz von Auswertungssoftware bei Wahlen:

  1. Zugang zur verwendeten Software sowie Dokumentation, um die Implementierung und Fehler nachzuvollziehen (Anonyme Software-Spenden nehmen wir gerne entgegen).
  2. Jegliche bei Wahlen eingesetzte Software muss mindestens als published Source mit öffentlichem Lese-Zugang auf die verwendeten Source-Code-Revisionierungs-Systeme zur Verfügung stehen. Für die Sicherheit der Software muss die Veröffentlichung unerheblich sein, was bei Verwendung zeitgemäßer Sicherheitsverfahren problemlos der Fall wäre.
  3. Berichte über die Audits der eingesetzten Software und Systeme müssen öffentlich sein.
  4. Schulungen der Nutzer hinsichtlich IT-Sicherheitsbedrohungen. Bedienfehler und Fehler in der Software müssen von vornherein mitbedacht werden.

Diese Forderungen haben wir schon 2017 gestellt, nachdem wir schwerwiegende Sicherheitslücken in weit verbreiteter Software gefunden und gemeldet hatten.