Mehr als 14 Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen. Rund zwei Millionen davon nehmen die Hilfe der Tafeln in Anspruch - weil das Geld nicht reicht, um sich im Supermarkt mit Lebensmitteln zu versorgen. Sirkka Jendis, Geschäftsführerin der Tafel Deutschland, fragt, wie es sein kann, dass in einem der reichsten Länder der Welt so viele Bürgerinnen und Bürger auf Unterstützung durch ehrenamtliches Engagement angewiesen sind. “Armut hat System”, sagt sie und fordert eine “soziale Zeitenwende”. Sie analysiert, wie Armut entsteht, schildert eindrücklich, was Armut für die Betroffenen bedeutet und erklärt, wie eine wirksame Armutsbekämpfung aussehen müsste. Es brauche eine neue, gesellschaftliche Solidarität mit armutsbetroffenen Menschen, sagt Jendis. Armut sei nicht selbstverschuldet - jeder von uns könne plötzlich betroffen sein.