»Carmel … Ori … Eden … Alex … Almog … Hersh …« Die Namen klingen durch die Nacht. Verzweifelt, wie die schmerzverzerrten Schreie eines Verwundeten, der um Hilfe ruft. Dann Schweigen. Denn Carmel, Ori, Eden, Alex, Almog und Hersh sind tot. Kaltblütig ermordet von ihren Henkern. Die jungen israelischen Geiseln wurden von Hamas-Terroristen aus nächster Nähe hingerichtet. Um ihnen zu gedenken, stehen an diesem Sonntagabend mehr als 500.000 Israelis im ganzen Land auf den Straßen. Die Massenproteste, der größte davon in Tel Aviv mit rund 300.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sollen den Druck erhöhen, ein Abkommen zu erreichen, das die noch 101 Geiseln in der Gewalt der Hamas freibekommt. Als die Namen der Ermordeten erklingen und die Masse danach still in einer Schweigeminute steht, lassen viele der Anwesenden ihren Tränen freien Lauf. Der Schock über die brutale Ermordung der jungen Menschen hat die Israelis tief getroffen. Die Wut über die monatelange Verzögerung eines Deals, der Leben retten könnte, wächst. Es war der größte Protest in Israel seit dem 7. Oktober.