Nach offiziellen Angaben sei jeder zehnte tödliche Verkehrsunfall in den USA auf Unachtsamkeit zurückzuführen, was zu mehr als 3000 Todesfällen pro Jahr führe. Unaufmerksamkeit am Steuer sei eine der häufigsten Ursachen für Unfälle, Verletzungen und Todesfälle auf Kanadas Straßen, erklärt der kanadische AAA-Ableger CAA. In dem Land seien sogar 21 Prozent der tödlichen Unfälle darauf zurückzuführen. Einer Studie der EU-Kommission zufolge hängen etwa 5 bis 25 Prozent der Autounfälle mit Fahrerablenkung zusammen. Für Lkw-Führer seien sogar Quoten bis zu 70 Prozent ermittelt worden. […]

Einschlägige Apps überfluten die Fahrer dem Zusammenschluss zufolge mit Informationen – von Aufforderungen zum oder Warnungen vor einem Spurwechsel bis zu drohenden Geschwindigkeitsübertretungen. Oft kämen solche Hinweise “mit einer sehr hohen Frequenz”, was das Setzen von Prioritäten und eine angemessene Reaktionsweise erschwere. Die größte Gefahr bestehe darin, dass die Personen am Steuer bei der Verwendung solcher Anwendungen ein falsches Sicherheitsgefühl entwickelten. Der vermeintliche Ausschluss “dummer” eigener Entscheidungen könne zu rücksichtslosem oder unvorsichtigem Fahren verleiten.

Selbst Freisprecheinrichtungen – die oft als sichere Methode angepriesen werden – seien nicht risikofrei, betont die International Drivers Association. Auch bei Spracheingaben und gesprochenen Anweisungen müsse der Fahrer kognitive Aufmerksamkeit aufbringen, die normalerweise auf die Straße oder die Instrumentenanzeige gerichtet wäre. Die Vereinigung empfiehlt im Auto daher “Single-Tasking”: Es sei entscheidend, sich auf die Aufgabe des Steuerns zu konzentrieren und nicht mehreres gleichzeitig erledigen zu wollen. Wichtig sei zudem eine vorausschauende Planung: “Legen Sie vor Fahrtbeginn Ihre Parameter oder Präferenzen in den Apps fest.”