Weil er am Potsdamer Geheimtreffen teilgenommen hatte, verliert AfD-Politiker Siegmund seinen Landtagsposten. Nun inszeniert er sich als Opfer einer vermeintlichen Kampagne.

Das Treffen von Rechtsextremen, Unternehmern sowie Politikern von AfD und CDU bei Potsdam im November hat in Sachsen-Anhalt Konsequenzen. 71 Landtagsabgeordnete von CDU, SPD, Grünen, FDP und Linken stimmten in Magdeburg für die Abwahl Ulrich Siegmunds als Vorsitzenden des Sozialausschusses, 21 Abgeordnete der AfD stimmten dagegen.

Siegmund darf von seiner Fraktion in dieser Legislaturperiode dadurch auch nicht wieder als Ausschussvorsitzender benannt werden. Neuer Vorsitzender soll Hans-Thomas Tillschneider (AfD) werden.

Siegmund, auch Co-Fraktionschef der AfD im Landtag, hatte dort einen Vortrag gehalten und soll um Spenden geworben haben. Vor seiner Abwahl erklärte Siegmund, er sehe keinen Grund, sich von dem Treffen zu distanzieren, sprach vom Vorwurf einer “Kontaktschuld”.

Als Opfer einer vermeintlichen Kampagne präsentiert sich der 33-Jährige in einem Vier-Minuten-Video auf seinem TikTok-Kanal. “Wenn man in diesem Land (…) die wirklichen Probleme anspricht, dann ist man vielen Menschen ein Dorn im Auge und muss scheinbar weg. Und deswegen brauche ich heute eure Unterstützung, um genau diese Wahrheit in jeden Haushalt zu bringen”, erzählt Siegmund dort.

Warum er an dem Treffen teilnahm, erklärt Siegmund im Video nicht. Nach einem Monat hat sein Video über 400.000 Aufrufe und 40.000 Likes.