• rbn@sopuli.xyz
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    2 months ago

    Du implizierst nicht nur, das religiöse Leute ungebildet bzw. unaufgeklärt sind

    Soviel ich weiß gibt es hier zumindest zumindest eine recht starke Korrelation, dass Gläubigkeit mit steigendem Bildungsniveau und steigender Intelligenz sinkt. Wie statistisch signifikant das ist und ob und in welche Richtung hier ein kausaler Zusammenhang besteht, ist weniger eindeutig.

    Diese Arbeit stellt den Diskurs Korrelation VS. Kausalität ganz gut dar. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0160289616000027

    dass es ein Ziel sein sollte Religion ganz allgemein abzuschaffen

    Ich persönlich bin Atheist, würde aber grundsätzlich jedem zugestehen, zu glauben woran er möchte.

    Was mich aber extrem stört ist, dass religiöse Ansichten immer wieder als Argument oder Rechtfertigung in weltlichen Diskussionen angeführt werden. Die Faktenlage in einem Bereich kann noch so eindeutig sein - einem “ich glaube aber” oder “mein Gott sagt aber” kann man logisch einfach nichts entgegensetzen. Und viel zu häufig wird Glaube genau auf diese Weise missbraucht. Ob wir uns jetzt die Kreuzzüge anschauen, den islamischen Staat, das Kastensystem in Indien oder die Abtreibungsdebatte in den USA.

    Mit der eigentlichen Religion haben diese Probleme oft gar nichts zu tun. Der Glaube wird regelmäßig einfach so zurechtgebogen, dass er zum eigentlichen Narrativ und Weltbild passt. Das verhält sich dann genauso wie bei den Anhängern von vielen Verschwörungstheorien. Nicht an den Klimawandel zu glauben ist einfach viel leichter, als diese These faktisch zu belegen.

    Ich würde eine radikal wissenschaftlich ausgerichtete Gesellschaft sehr begrüßen. Glaube darf meinetwegen gerne stattfinden, aber nur solange der nicht als Argument für weltliche Entscheidungen genutzt wird und keine anderen eingeschränkt werden. Ich fürchte allerdings, dass a) diese Trennung nie wirklich funktionieren und b) die Koexistenz immer für Spannungen sorgen wird.

    • ISOmorph
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      2 months ago

      Was mich aber extrem stört ist, dass religiöse Ansichten immer wieder als Argument oder Rechtfertigung in weltlichen Diskussionen angeführt werden.

      Das lässt sich natürlich nicht von der Hand weisen. Ich bin allerdings felsenfest davon überzeugt, dass es nur ein symptom ist. Nimm der Menscheit die Religion, die Politik und den Fussball weg, und dann werden die Leute sich darüber streiten, dass diejenigen, die gelbe shirts tragen besser sind als die, die rot tragen. Menschen bekriegen sich einfach viel zu gerne und nehmen sich dazu die Werkzeuge, die gerade da sind.

      • Cliff
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        1 month ago

        Gibt ja auch nicht wenige Ersatzreligionen, wie zum Beispiel das ganze Schwurblertum.

      • rbn@sopuli.xyz
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        1 month ago

        Damit könntest du Recht haben. Dann wird vielleicht aus “mein Gott sagt” eben einfach ein trotziges “ich will aber”.