Die Oberbürgermeisterwahl 2001 war die erste Wahl, an der ich teilnehmen durfte. Trümper wählte ich damals nicht und doch, da hat Uli Wittstock schon Recht, war er kein schlechter OB für Magdeburg. Inzwischen wirkt seine Art aber nicht mehr zeitgemäß.
Trümpers Regierungsstil erinnert mich recht stark an Angela Merkel. Es war nicht besonders aufregend, aber immerhin auch nicht außerordentlich schlecht, viel Kontinuität statt Wandel. Ich habe tatsächlich nicht sehr viel an MD auszusetzen, worauf die Kommunalpolitik groß Einfluss hätte. Die Stadt könnte grüner und fahrradfreundlicher sein, und bis auf den Breiten Weg gibt es praktisch keine Fußgängerzone, aber dafür braucht es wohl einfach eine neue Generation im Rathaus.
Guter Punkt. Es wird in dem Artikel ja auch sein Wesenszug als Verwaltungsfachmann betont, was ja auf Sachlichkeit statt Emotionalität hinweist. Und ja, dies sagt man auch Merkel nach.
Was mich an Trümper stets störte, war dieses fehlende Gespür, was sich in einem spontanen Moment vielleicht ziemt und was nicht. Sowie diese sture Uneinsichtigkeit im Umgang mit eigenen Fehlern. Ich denke da beispielsweise an die Fotos mit Fluthelfern, die klar erkennbar rechtsextremistische Zeichen auf ihren T-Shirts trugen und die Situation ausnutzten. Da hätte Trümper einmal klare Kante zeigen soll und sei es nur zur Vorsicht oder eben im Nachgang etwas einsichtiger sein sollen. Und auch die spürbare Dissonanz zwischen ihm und ein eher den Zeitgeist repräsentierendes Stadtparlament deutete schon lange daraufhin, dass es Zeit für einen Wechsel im Amt wird.