Meine Freundin überlegt, sich in Deutschland einbürgern lassen. Sie hat aber Angst, dass ihre Schulden mit der Familie in ihrer Heimatland entdeckt werden: In Deutschland hat sie nicht immer gearbeitet und war auch Studentin. Um Wohngeld zu bekommen unterschrieb sie einen Darlehensvertrag mit ihrer Familie, die einzige Menschen, die ihr Geld ausleihen wollten. In der Rückzahlungsphase sagte die Familie, sie braucht nichts zurückzuzahlen, meine Freundin hat aber etwa 30% des Kredites, etwa 4000 Euro, zurückbezahlt. Das war vor 4 Jahren.

Nun hat meine Freundin Angst, als Betrügerin bezeichnet zu werden, nicht eingebürgert zu dürfen und auf einer schwarzen Liste zu landen: Wohngeld bekam sie nur, weil sie ein Darlehen hatte, aber wenn man Geschenke von der Familie bekommt, hat man kein Anspruch, Wohngeld zu bekommen. Da sie den Kredit nicht zurückbezahlt hat, könnte ein Deutsches Amt sagen, dass sei Betrüg (Kredit war kein Kredit, sondern Geschenk).

  • gencha@feddit.de
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    6 months ago

    Ob jemand in seinem Herkunftsland Schulden hat ist allgemein sehr schwer zu prüfen. Die Schulden hat man ja meistens bei einer Bank oder einer Person. Wenn es ein Privatkredit innerhalb der Familie ist, müsste das Amt da ja erstmal Kontakt mit der Familie aufnehmen und die müsste dann sagen, dass noch Schulden offen sind. Das erscheint mir persönlich unrealistisch.

  • kilgore@feddit.de
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    6 months ago

    Ich bin seit zwei Jahren Deutsch Staatsbürger und nach Auslandsschulden wurde nicht gefragt oder geprüft. Was sie im Hintergrund machen weiss ich natürlich nicht.

  • Lupus108@feddit.de
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    6 months ago

    Wichtiges zuerst - ich bin kein Anwalt oder experte, beherrsche nur Beamtendeutsch ein wenig.

    Also wenn ich das richtig verstehe handelt es sich um ein privat Darlehen, welches zwischen Familienmitgliedern ausgezahlt wurde und wofür nur zum Zwecke Wohngeld ein Vertragsschreiben existiert?

    Ich bezweifle, dass das Amt in irgendeiner Form Zugriff auf Informationen zu dem Darlehen hat, außer dieser Vertrag wurde damals mit eingereicht. Selbst dann halte ich es für unwahrscheinlich, dass die Rückzahlung Teil irgendeiner Dokumentation ist. In der Regel läuft es ja bei einem Darlehen, das nicht privat ist, so, dass wenn ich als Darlehensnehmer in Zahlungsverzug gerate meldet der Darlehensgeber (Bank o.ä.) das an Inkasso/Schufa/Gericht wo dann das eintreiben des Geldes in Auftrag gegeben wird bzw die ausstehende schuld dokumentiert wird.

    Sprich ohne öffentlich einsehbare Informationen ob oder wie sie das Darlehen zurück gezahlt hat, kann das Amt oder sonst wer ja gar nicht wissen wie die Rückzahlung des Darlehens ablief. Speziell aus dem Ausland äußerst schwierig zu beweisen würde ich sagen.

    Wenn sie sich dennoch sorgt, kann sie ja mit ihrer Familie einen Vertrag aufsetzen der sagt “Mit Wirkung zum 01.01.2024 ist das Darlehen abgezahlt und es besteht keine Schuld zwischen A und B.” oder sowas in der Art halt.

    Wie das schlussendlich abgezahlt wurde muss da ja nicht drin stehen, nur dass die Schuld nicht mehr existiert.

    Und wenn doch jemand fragt - “ich habe meinem Cousin Deutschunterricht übers Internet gegeben und damit meine Schuld abgearbeitet” oder sowas, nachprüfen kann das sowieso keiner.