1959 hat Günter Grass seinen Oskar Matzerath erfunden, das zwergwüchsige Kind, das sich weigert, in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus die Welt der Erwachsenen zu akzeptieren. Volker Schlöndorff inszenierte «Die Blechtrommel» fürs Kino, mit David Bennent in der Hauptrolle.
Oskar Matzerath (David Bennent) kommt im Spätsommer 1924 zur Welt und wird nie sicher erfahren, wer sein Vater war: Alfred (Mario Adorf), der Mann seiner Mutter (Angela Winkler), oder Jan (Daniel Olbrychski), ihr Cousin. Er gehört zu den seltenen, hellhörigen Menschen, deren geistige Entwicklung schon bei der Geburt abgeschlossen ist. Er freut sich ungemein auf seinen 3. Geburtstag, weil Mama ihm zu diesem Tag eine Blechtrommel versprochen hat. Anderseits entschliesst er sich genau zu diesem Zeitpunkt, von Stund an keinen Zentimeter mehr zu wachsen, weil das Treiben der Erwachsenen ihm so sehr missfällt. Dafür entwickelt er eine andere, markante Eigenheit: mit erhobener Stimme kann er Glas zersingen. Schreiend und trommelnd bewegt sich Oskar fortan durch die ungeliebte Welt. Er bringt Nazi-Aufmärsche durcheinander und seine beiden mutmasslichen Väter ins Grab. Seiner späteren Stiefmutter macht er ein Kind, produziert sich in einem Fronttheater am Atlantikwall als Artist und bleibt bei all dem stets der höhnische Zwerg, der die Welt auf den Kopf stellt und sich aller Verantwortung entzieht.
Mit «Die Blechtrommel» wurde Günter Grass 1959 auf einen Schlag weltberühmt. Die barocke Fülle, die den Roman auszeichnet, erwies sich allerdings als ein Hindernis für jede Dramatisierung. Der Schriftsteller selbst glaubte lange nicht daran, dass eine adäquate Verfilmung möglich sei. Erst Volker Schlöndorff überzeugte ihn dann vom Gegenteil. Und mit dem Endergebnis war der Autor immerhin so zufrieden, dass er sich bereit erklärte, für Schlöndorff jederzeit ein originales Drehbuch zu schreiben. Genau wie das Buch provozierte auch die Verfilmung viele Kontroversen. Trotzdem wurde «Die Blechtrommel» in den USA als bester ausländischer Film mit dem Oscar ausgezeichnet.
Hallo, Lemmy hindert mich scheinbar daran, den Link richtig einzugeben. Wenn ihr den Link klickt, müsst ihr in der Mediathekviewweb-Suchzeile das Pluszeichen durch einen Space ersetzen, dann wird der Film angezeigt.
Das Buch dazu hat mir damals als Jugendlicher in der Schule ein paar Albträume beschert. Nicht aufgrund, dass wir es in der Schule lesen mussten, sondern wegen der teils obskuren Bilder und Situationen, die beschrieben wurden. Der Ekel in mir war sicherlich von Günther Grass gewollt.
Der Film gefällt mir überhaupt nicht, sorry. Viele Filmszenen finde ich ekelhaft und ich meine nicht nur die mit dem Pferdekopf und den Aalen. Stehe jetzt nicht auf Schmonzetten usw. Das Buch habe ich nicht gelesen.