Der Artikel verkürzt die Problematik aber sehr deutlich. Es geht nicht (nur) um Geld für Ärzte, sondern auch für die Fachangestellten; und um die ausufernde Bürokratie, die von den Krankenkassen den Praxen auferlegt werden und somit immer mehr Personalstunden binden. Außerdem wird die Vergütung für Kassenpatienten gedeckelt; wenn ein bestimmter Betragt überschritten wird, erhalten die Praxen kein Geld für die Behandlung weiterer Patienten (ein Grund, warum viele Fachärzte zur Zeit keine Neupatienten akzeptieren, es bringt ihnen halt nichts mehr zu arbeiten). Das alles führt auch dazu, dass Private-Equity-Firmen massenweise Arztpraxen aufkaufen und somit den Profitdruck weiter erhöhen. Die Website der Aktion ist zwar ziemlich dramatisch gestaltet, aber gibt trotzdem einen guten Einblick, was mit unserem Gesundheitssystem momentan so schief läuft: https://www.praxisinnot.de
Und bei allem Respekt für Lauterbach während der Pandemie muss man auch im Hinterkopf behalten, dass er mit einer der treibenden Kräfte der starken Privatisierung des Gesundheitssektors Anfang der 2000er war.
„Die Praxen brauchen bessere Arbeitsbedingungen, brauchen weniger Bürokratie. Das Geld muss auch gerechter verteilt werden“, sagte er im ZDF. „Aber einfach mehr Geld in ein System zu schütten wie in der Vergangenheit – was nicht wirklich gut funktioniert – diese Lösung haben wir einfach zu oft praktiziert. Die wird nicht im Vordergrund stehen.“
Anders als beim Geld klingt Lauterbach bei Bürokratie und Verteilung ja durchaus gesprächsbereit.
Weiß ja nicht ob man sich mit der Beteiligung des Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen einen Gefallen tut. Forderungen einer Absenkung der Versicherungspflichtgrenze oder Stimmungsmache gegen eine Bürgerversicherung unterstütze ich als gesetzlich Versicherter jedenfalls nicht.
Und bei allem Respekt für Lauterbach während der Pandemie
Was hat der Lauterbach während der Pandemie denn gemacht, das wirklich Respekt verdient? In Talkshows Unmengen heißer Luft verbreitet und damit den Klimawandel vorangetrieben?
Wir sind nicht alle tot, also haben wir (unsere erste) Pandemie überstanden. Und das mit ihm als Gesundheitsminister. Mit der CDU im Sattel wäre die Katastrophe komplett gewesen, hat man vor der Wahl ja deutlich gesehen. Da wurden sich nur die Taschen voll gemacht.
Wenn man die Messlatte so niedrig anlegt, dann hat der Gute natürlich allerbeste Arbiet geleistet.
Faktisch hat er nicht mal eine Impfpflicht im Gesundheitswesen geschissen bekommen. Bessere Arbeitsbedingungen natürlich ebenfalls Fehlanzeige, immer Alles schön weiter an die Wand fahren.
Ob er sich die Taschen vollmacht oder nicht, werden wir später erfahren, ich bin sicher, dass da schon ein lukratives Pöstchen irgendwo in einem Konzern in der Gesundheitsbranche winkt.