Ich habe in die Runde gefragt, was die schlimmsten Bücher der Schulzeit sind. Und… Nun sagen wir mal, ich habe viele Wunden aufgerissen.

Upsi.

Auch wenn nicht jedes Buch schlecht ist, wurde doch so manches Buch durch schlechten Unterricht zu einem schlechten Buch. Eigentlich wirklich schade.

  • taladar@feddit.de
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    9 months ago

    Ich glaub es liegt schon am Deutschunterricht und nicht einfach daran dass es im Unterricht behandelt wird. Diese totale Überinterpretation jedes kleinsten Details die Deutschlehrer da machen zerstört halt alles Gute was in dem Werk vielleicht enthalten ist.

    • Appoxo@lemmy.dbzer0.com
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      9 months ago

      Einen logisch nachvollziehbaren und guten Krimi zu untersuchen würde zumindest Sinn machen.
      In der Regel ist…

      • es spannend geschrieben
      • im Bestel Fall detailreich geschrieben und regt zum miträtseln
      • jedes Detail sinnvoll auseinanderpflückbar. Eben weil der Autor eine Intention hat.

      Oder auch Bücher/Romane die mit Ethik zu tun haben. z.B. eine Biowaffe auf die Welt loslassen fürs “for the greater good”.

      Aber ne, stattdessen Bücher die so staubig geschrieben werden, dass sogar Mumien noch voll in der Blüte ihres Lebens sind.

      • taladar@feddit.de
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        9 months ago

        Ich meine jetzt mehr so was in der Art dass z.B. der Autor schreibt dass ein blaues Auto vorbei fährt und der Deutschlehrer sich darin verliert irgendwelche maritimen oder königsblauen Bedeutungen da rein zu interpretieren.

      • You@feddit.de
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        9 months ago

        Im Englischunterricht in der Oberstufe hat unser Lehrer durchaus kürzere Geschichten von Poe, Conan Doyle usw durchgezogen. Und The silence of the Lambs.

    • deikoepfiges_dreirad@lemmy.zip
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      9 months ago

      Nicht Überinterpretation, aber schlechte Interpretation ist ein Problem. Überinterpretieren im landläufigen Sinne (also: in zufällige Details Bedeutung legen, die sie nicht haben, weil sie zufällig sind) geht bei solchen Büchern nicht, weil es kaum zufällige Details gibt. Nur wenn man zu blöd zum interpretieren ist, weil man in seinen Literatur-Proseminaren nur im Zalando-Katalog geblättert hat, und dann vor den Schülern irgendetwas zusammenschustert (weil, interpretieren ist ja subjektiv und da kann man eh nix falschmalchen), um zu kaschieren, dass man von Literatur keine Ahnung hat, dann werden die Schüler natürlich auch keinen Spaß dran haben.

      • taladar@feddit.de
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        9 months ago

        Überinterpretieren im landläufigen Sinne (also: in zufällige Details Bedeutung legen, die sie nicht haben, weil sie zufällig sind) geht bei solchen Büchern nicht, weil es kaum zufällige Details gibt.

        Und genau das halte ich halt für Unfug. Ein Autor eines Gedichts mag vielleicht über jedes Wort genau nachdenken aber für Romane macht das kaum jemand. Da gibt es vielleicht keine komplett überflüssigen Szenen aber es gibt keine tiefe Bedeutung jedes einzelnen Details.

        Natürlich gibt es das gelegentliche Detail das wirklich eine tiefere Bedeutung hat, das stimmt schon, aber halt nicht umgekehrt.

        Wenn man mal ein paar Bücher gelesen hat die wirklich vielschichtig sind fällt auch schnell auf dass viele der klassischen Literaturkritiker-Favoriten (also die Bücher die bei den Leuten beliebt sind die quasi nichts mögen was populär oder unterhaltsam ist) eher von mittelmäßigen oder schlechten Autoren stammen, ähnlich wie auch in anderen Kunst-Bereichen tieferer Sinn oft nachträglich gerade in die schlechteren Werke rein interpretiert wird (oh, wie toll, er hat Schlamm an die Wand geworfen oder Müll zusammen geklebt).

        • deikoepfiges_dreirad@lemmy.zip
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          9 months ago

          für Romane macht das kaum jemand

          Wenn man sich nicht vorstellen kann, das jemand sich diese Mühe macht, und es deshalb nicht für plausibel hält, wird man sich natürlich nicht davon überzeugen können, weil man sich selbst nie die Mühe machen wird, einen Roman so genau zu lesen.

          Niemand wird dazu gezwungen, ein Buch zu schreiben. Die meisten Schriftsteller hatten keine Mindestseitenzahlen zu erfüllen. Wenn etwas da steht, hat das meistens zumindest irgendeinen Grund. Wahrscheinlich hat es sogar in jedem Schundroman einen Grund, nur einen weniger kreativen.

          viele der klassischen Literaturkritiker-Favoriten (also die Bücher die bei den Leuten beliebt sind die quasi nichts mögen was populär oder unterhaltsam ist)

          Das ist einfach nur das typische Hochkultur-Bashing, was soll man dagegen sagen. Du kannst es dir nicht vorstellen, aber es gibt Leute, die alte Bücher nicht nur zur bildungsbürgerlichen Selbstbefriedigug lesen. Was man unterhaltsam findet, ist eben von Person zu Person unterschiedlich.

          • taladar@feddit.de
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            9 months ago

            Ich selber lese ständig Bücher aller möglichen Genres und Alterskategorien und ich kann mir nicht vorstellen dass ausgerechnet die Autoren die scheinbar 90% der Regeln von gutem World Building, Character Development, Spannungskurven, Wortwitz,… alle nicht kennen oder ignorieren (und nicht in der "lass uns mal probieren was passiert wenn wir absichtlich diese Regel ignorieren“ Art und Weise) bei jedem Wort und der Wahl jedes Adjektivs tiefere Bedeutung in ihren Werken verstecken.

            Was ich mir dagegen sehr gut vorstellen kann ist dass es eine Reihe von Literaturkritikern gibt die eine konträre Natur haben und deshalb alles populäre nicht mögen und sich dann im Nachhinein ein Narrativ zurecht legen wo ihre Sicht die viel bessere und einzig richtige ist, vor allem wenn sie dafür auch noch bezahlt werden oder Aufmerksamkeit bekommen.

            Man kann ja ähnliche Effekte aktuell bei den ganzen Politik-Influencern sehen (bzgl der bezahlt/Aufmerksamkeitssache und wie es Leute dazu bringt allen möglichen Unfug zu erzählen und sich vielleicht sogar selbst einzureden)