Die deutsche Gesellschaft altert. Damit verlagert sich auch das politische Kräfteverhältnis zwischen Alt und Jung – zugunsten der älteren Generationen. Was bedeutet das für die Demokratie?

Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen: Waren im Jahr 1950 noch 23 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt, sind es heute nur noch 14 Prozent. In Deutschland ist mittlerweile jede zweite Person älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Und diese Tendenz wird weiter steigen. Bis 2035 soll die Zahl der Menschen im Rentenalter um vier Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen steigen.

Mehr Einfluss an der Wahlurne

Die Alterung der Gesellschaft hat nicht nur Auswirkungen auf das Renten- und Gesundheitssystem, sie lässt auch den Einfluss älterer Generationen an den Wahlurnen immer größer werden. Hinzu kommt, dass die Wahlbeteiligung bei jüngeren Menschen eher unterdurchschnittlich, bei älteren Menschen dagegen überdurchschnittlich hoch ist. Diesbezüglich spricht etwa der Politologe Jörg Tremmel, Vorstand der „Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen“(SRzG), von einer „Gerontokratie“, einer „Vorherrschaft der Alten“. Ähnlich zugespitzt hatte es schon Altbundespräsident Roman Herzog formuliert.