Mitten in der Nacht tauchten hunderte Demonstranten vor der schwedischen Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad auf, kletterten über Absperrungen und setzten das Gebäude in Brand. „Ja zum Koran“, skandierten sie. Mit der Botschaftsbesetzung in der Nacht zum Donnerstag protestierten sie gegen eine geplante Koranverbrennung in Stockholm.

Was wie ein spontaner Ausbruch religiöser Wut aussah, war in Wirklichkeit eine Wahlkampfaktion. Der schiitische Prediger und Populist Moqtada al-Sadr signalisierte damit sein Comeback in die irakische Politik.