Sehe ich auch so. Rente mit 67 reicht nicht. Es muss Rente mit 60 werden.
Solche Vorschläge kommen sicher immer nur von Leuten, die von sich und ihrem Umfeld auf andere projizieren und sich dann denken “Eier schaukeln kann ich auch locker mit 80 noch”. kA wie die sich das bei körperlich anspruchsvollen Berufen vorstellen. Bzw, wenn man so 'ne Idee raushaut, müsste man vermutlich sogar fragen, wie die sich das in geistig anspruchsvollen Berufen vorstellen…
Aber da kann sich dann ja das Job-Center oder die Krankenkasse mit rumschlagen.
Realistischerweise geht es langfristig aber nicht anders. Guck dir doch mal die durchschnittliche Bezugsdauer von Rentnern und die Jahrzehnte an. Früher waren das 5 Jahre, heute eher 15-20. Tendenz steigend. Dazu noch weniger Junge Leute, etc. etc.
Die Optionen sind da sehr begrenzt und ein 65 jähriger von heute ist wesentlich fitter als ein 65 jähriger 1980.
Naja, ob das wirklich nicht anders geht weiß ich nicht. Gefühlt ist das Problem doch schon seit Jahren bekannt und fundamental angegangen wurde es nie. Wenn du dann einfach sagst “arbeitet länger” oder “zahlt halt noch mehr in die Rentenkasse”, dann wirst du selbstverständlich vom Otto-Normalbürger ausgelacht.
Ja, das ist auch schon ewig bekannt, aber außer deinen genannten Wegen gibt es letztlich nicht mehr Möglichkeiten. Alles andere ist Augenwischerei.
Realistischerweise gibt es im aktuellen System 3 stellschrauben.
- Eintrittsalter
- Der rentenbeitrag
- Den Wert den du am Ende rausbekommst.
Man könnte also auch den Beitrag erhöhen um mehr Rentner zu finanzieren. Ist zwar unpopulär, aber in gewissem Rahmen möglich.
In unserem aktuellen System wäre es das beste wenn Löhne mit der inflation+Produktivität steigen. Inflation sollte auf lange Sicht 2% sein, Produktivität ist leider nur noch knapp unter 1%, aber immerhin positiv. Wenn diese 1% jeder bekommen würde, dann könnte man eben auch die Renten Beiträge erhöhen dass der Lohn noch über Inflation steigt und die Renten finanzierbar sind.
Das Problem ist hier eher dass bei uns von unten nach oben verteilt wird und deshalb die Renteneinzahler weniger haben.
Ist er wirklich fitter?
Ja.
Also wie gesagt, in einigen Berufen wirds einfach körperlich nicht gehen. Die wenigstens 70±jährigen sollten auf irgendwelchen Dächern oder Gerüsten rumklettern. Und ob ich 80 jährige Berufskraftfahrer will, weiß ich auch nicht so recht.
In Büro-Jobs würde ich so halbwegs mitgehen, wenn wir endlich mal von der Scheiß 40h Woche wegkommen. 30h vollbezahlt oder sogar 20h vollbezahlt? Mach ich bis 80, wenn ich nicht vorher dement werde. Aber das ist dann gleich das nächste Problem: irgendwelche hochrangigen Manager oder auch schon Ingenieure, die geistig schleichend abbauen wirst du nicht einfach so los. Aber die reiten dich wirtschaftlich doch in den Ruin, wenn die zunehmend beknackte Entscheidungen treffen.
“Am besten bis zum Tod!” meinte er und fügte noch hinzu “Alles für die Konjunktur, Leute. Alles für die Konjunktur!”
Vielleicht ist das Konzept Rente einfach aus der Zeit gefallen, und der Staat sollte eher sozialverträglich die Entsorgungskosten übernehmen, nachdem man am Arbeitsplatz tot umgefallen (bzw. nicht mehr produktiv genug) ist?
Das wäre ja mal eine Idee! Bayaz würde das gefallen.
Das Interview mit ihm bei Jung & Naiv beginnt locker und wird dann richtig gruselig.
EIN WILDER GYSI TAUCHT AUF: https://youtu.be/tY1V-UihG4I
Mir war Bayaz bisher gar nicht bekannt. Der passt ja in gar keine Schublade!
Why not? Die Boomer sterben langsam weg und dann ist die schwierigste Generationen Verteilung für die Rente durch.
Die Verrentungswelle geht doch demnächst erst los. Der Peak der Bevölkerungspyramide liegt so ca. bei 59. Die nächsten 25 Jahre werden problematisch.