Es gibt ja relativ viele politische Diskussionen hier, da wollte ich euch mal fragen was euer Traum einer Partei wäre. Welche Punkte sollten angesprochen werden, mit welcher Priorität?

Gerne auch mit “Partei X aber ohne Y Thema/Person”

  • SierpinskiDreieck@feddit.deOP
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    1 year ago

    Ein kleiner Widerspruch, finde ich, ist, dass du dem Großteil der Menschen bescheinigst selbstbestimmt so leben und entscheiden zu können (wollen?), dass es auch dem Nächsten nicht schadet (was wir ja spätestens seit der Pandemie eindrucksvoll widerlegt bekommen haben), aber mehreren klugen Köpfen mit domain knowledge nicht zutraust ein Land besser zu lenken als unterdurchschnittlich begabte Politiker gewählt von einer emotionalen, dummen Masse.

    Ich glaube nicht dass Leute derzeit die Probleme und Situationen anderer verstehen, ich bin der festen Überzeugung dass Leute ein implizites Verständnis ihrer eigenen Probleme haben.

    Hier ist mein Hauptpunkt runterkondensiert: Die meiste Wissenschaft wird in Richtungen getrieben die schon etabliert sind, ganz selten kommen Leute mit wirklich neuartigen Ideen daher - und noch seltener sind die fruchtreich (ist ja auch extrem schwer). Dadurch glaube ich dass 2 Dinge passieren würden:

    1. Es ist wenig Platz für drastische Richtungsänderung im Konsens (in derzeiter Politik auch nicht)
    2. Die Entwicklung in die bestimmte Richtung geht extrem schnell. Das mag ja gut klingen, aber gesellschaftliche Veränderung braucht mMn. Zeit.

    Wenn über den Kopf der Leute hinweg (wirds jetzt auch schon, aber es gibt zumindest ein demokratisches Schauspiel zur Beruhigung) entschieden wird und das rasant, dann kannst schonmal die Polizeiränge aufstocken, das fackeln dir die Leute ab (hoffe ich).

    Wenn das alles zu radikal ist, wie wäre es mit so einem transparenten Anti-Korruptionssystem wie in Schweden als Anfang? Und wenn ja: Wer soll das einführen? Blau oder schwarz? Not see that coming. Aber schön wärs.

    Dein Vorschlag ist mir nicht radikal genug^^ e: Welche Eliten über mein Leben entscheiden ist nicht zentral, DASS sie es tun ist es.

    Ich glaub auch nicht dass die das machen, nicht wenn die Leute ihnen nicht sehr direkt zu verstehen geben dass das der einzige Weg ist wie sie an der Macht bleiben. Da rede ich nicht von Wahlen sondern von politischem Engagement, von Vereinigungen und von zivilem Widerstand. Alle wichtigen Änderungen werden vom Volk nach oben gedrückt, ich will mich nicht passiv regieren lassen.

    Alle 4 Jahre irgendeinen Hansl wählen hat doch mit Demokratie nur ganz entfernt was zu tun, das ist es was die Leute lernen müssen mMn

    • xepp@discuss.tchncs.deM
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      1 year ago

      Ad. 1 & 2: Es wäre keine Forschung notwendig, nur Pläne anhand etabliertem wissenschaftlichen Konsens. Ich will hier nicht aus dem Staat ein Forschungsprojekt machen ;)

      Ja, es soll ja in eine Richtung gehen. Die, die vorab ausgearbeitet wurde wird durchgezogen. Das würde ich eher als positiven Punkt sehen.

      Ganz ehrlich, warum soll jeder überall mitreden wo er keine Ahnung hat? Würde das irgendeine Firma so machen, dann hätten bald alle Mitarbeiter wieder Mistgabeln in der Hand, aber zum Ausmisten, weil nach der Pleite müsste man sich wieder selbst versorgen.

      Da verstehe ich das Prinzip einfach nicht. Natürlich, finde ich, sollte man teilweise passiv regiert werden. In den Sachen wo ich nicht kompetent bin muss ich halt auch Verantwortung abgeben (können). Es bringt nix irgendwas so zu verwalten und ich behaupte auch einen Staat nicht.

      Alle wichtigen Änderungen werden vom Volk nach oben gedrückt, ich will mich nicht passiv regieren lassen.

      Ja muss ja, wenn in dem System nix weitergeht. Und in Wirklichkeit sind es wieder einige wenige die Änderungen hochbringen können. Dann, wenn die oben zu reich und die unten zu arm werden (was wir jetzt erleben). Dann kommt wieder…

      irgendeinen anderen Hansl wählen

      oder etwas schlimmeres, z.B. Revolution, wie in der Geschichte oft genug erlebt.

      Ich weiß auf was du hinaus willst, aber ich weiß auch, dass die Masse zu blöd dafür wäre. Logischerweise. Niemand kennt sich so umfangreich aus wie es nötig wäre solche umfänglichen Entscheidungen zu treffen. Dass das jemals funktionieren würde ist Utopie noch dazu weil die Leute eher dümmer werden als klüger.

      Ich kann ruhigen Gewissens nicht eine kollektiven Dummheit so viel Macht geben^^ Da bleibe ich lieber dabei einer kompetenteren Stelle als mir die Verantwortung zu lassen und mache dort mit wo ich mich auskenne.

      Aber so weit sind wir noch nicht und dümpeln wohl oder übel so weiter.

      Lustig ist, dass uns beiden das aktuelle System missfällt, du aber lieber mehr und ich bei Gott weniger Verantwortung im Volk hätte.

      Also das Problem ist mMn nicht, dass das Volk nur Pseudomitspracherecht hat, sondern, dass die Entscheidungsträger die aus emotionalen Gründem da oben sitzen und teilweise nicht mal wissen warum, mit kompetenten Personen ausgetauscht gehören, gewählt von Menschen mit Ahnung in der Domain.

        • xepp@discuss.tchncs.deM
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          1 year ago

          Nein, eh. Das zeigt wie schwierig es ist halbwegs auf eine Richtung zu kommen wenn wenn der Grundsatz diametral verschieden ist. Stell dir vor wir wären in einer Koalition. Stillstand. Aber fragen wir als Ausweg das mündige Volk und das ist natürlich dafür alles selbst zu bestimmen.

          Du gewinnst also xD