Eine Woche lang verlangte Penny für ausgewählte Produkte deutlich mehr. Im Wissenschaftsprojekt waren auch Umweltfolgekosten eingepreist. Das sorgte für kontroverse Diskussionen. Wie ist die Bilanz? Von A. Dallmus.
Als “diskriminierend” bezeichnete beispielsweise der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), dass bis auf die veganen Schnitzel nur tierische Produkte mit den “wahren Preisen” ausgezeichnet wurden. Bei Milch, Käse oder Fleischprodukten wird neben der Tierhaltung auch immer die vorgelagerte Futtermittelproduktion miteinberechnet. Bei unverarbeiteten Lebensmitteln wie Gemüse und Obst wäre der Preisaufschlag weniger drastisch und läge meist im einstelligen Prozentbereich.
Was ist daran denn bitte diskriminierend?! Bei tierischen Produkten gibt es halt den größten Hebel zu mehr Nachhaltigkeit, im Gegensatz zu den meisten nichttierischen Produkten. Beim Apfel gibt es kaum Spielraum, beim Rindfleisch jedoch schon. Generell sollte man auch dazu sagen, dass die meisten Menschen, inklusive Aiwanger, halt keinen Plan haben, wie krass die Unterschiede zwischem 1kg Rinderhack und 1kg Kopfsalat sind, beispielsweise beim Wasserverbrauch: rund 250 Liter beim Kopfsalat und mehr als 15000 (!) Litern für ein Kilo Rindfleisch. Also macht es absolut Sinn, dass man sich vor allem auf die tierischen Produkte konzentriert.
Im Übrigen ist das keine reine Werbeveranstaltung von Penny, sondern ein gemeinsames Forschungsprojekt, in dem Penny einer der Praxispartner ist (was vollkommen üblich ist bei deutschen Forschungsprojekten).
Die Kampagne ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Unternehmen PENNY/Rewe, dem Forschungsprojekt HoMaBiLe der Universität Greifswald und dem Forschungsprojekt FOODCoST, an dem auch die Technische Hochschule Nürnberg beteiligt ist.
Mir ist nur dieser Absatz etwas ins Auge gestoßen:
Diese “wirklichen Kosten” umfassen Auswirkungen wie Klimawandel, Fettleibigkeit, Kinderarbeit und Plastikverschmutzung, die letztendlich von der Gesellschaft oder den Steuerzahlern getragen werden. Etwaige Ungenauigkeiten bei der Berechnung werden von Gaugler höchstens im Cent-Bereich gesehen, “plus/minus bei der Nachkommastelle - aber die Tendenzaussage, gerade auch bei CO2, da ist man sich wissenschaftlich schlicht einig, dass das so passt.”
Die Emissionstabellen und Annahmen sind auf den Projektwebseiten referenziert, konkret hat man sich z.B. für die Berechnung der CO2-Emissionen der Produkte auf GEMIS und Werte aus destatis gesetzt - hier kann man aber lediglich von vereinfachten Modellen sprechen (es gibt kein 100% genaues Modell zur Berechnung von CO2-Emissionen), d.h. alleine in diesem Schritt ist von Fehlern auszugehen. Wie man hier also auf eine Abweichung höchstens im Cent-Bereich kommt, ist mir fraglich.
Das sind wissenschaftliche Modelle, die demnach mit einer Unsicherheit behaftet sind, die von den Wissenschaftlern selbst angegeben wird. Wenn du aufgrund von CO2 100ct auf das Produkt aufschlägst und die CO2 Menge einen Unsicherheit von 10% aus dem Modell hat, dann bist du bei 10ct Preisänderung und das ist eine konservative Abschätzung.
Die Unsicherheit dürfte aber größer sein und soweit mir die Verfahren bekannt sind, gibt es hier große Wissenslücken, d.h. mir ist kein CO2-Modell bekannt, bei dem man die Unsicherheit wirklich kennt. Dazu kommen dann die weiteren Faktoren.
Mein Punkt war auch eher, dass der CO2-Preis Anteil des Produkts klein ist und damit automatisch auch die Unsicherheit auf diesen. Das Produkt kostet ja nur ein paar Euro. Gerade mal nachgeschaut, der höchste Klimapreis ist 94ct. Sprich mit über 100% Unsicherheit des Modells wäre die Preisänderung immer noch im Cent-Bereich, was die Ursprungsaussage war.
Aiwanger bewegt sich ja schon seit Längerem in einer Welt jenseits von Logik und Menschenverstand. Da braucht man sich gar nicht groß mit seinen “Argumenten” auseinandersetzen, das ist immer Quatsch.
Was ist daran denn bitte diskriminierend?! Bei tierischen Produkten gibt es halt den größten Hebel zu mehr Nachhaltigkeit, im Gegensatz zu den meisten nichttierischen Produkten. Beim Apfel gibt es kaum Spielraum, beim Rindfleisch jedoch schon. Generell sollte man auch dazu sagen, dass die meisten Menschen, inklusive Aiwanger, halt keinen Plan haben, wie krass die Unterschiede zwischem 1kg Rinderhack und 1kg Kopfsalat sind, beispielsweise beim Wasserverbrauch: rund 250 Liter beim Kopfsalat und mehr als 15000 (!) Litern für ein Kilo Rindfleisch. Also macht es absolut Sinn, dass man sich vor allem auf die tierischen Produkte konzentriert.
Im Übrigen ist das keine reine Werbeveranstaltung von Penny, sondern ein gemeinsames Forschungsprojekt, in dem Penny einer der Praxispartner ist (was vollkommen üblich ist bei deutschen Forschungsprojekten).
Mir ist nur dieser Absatz etwas ins Auge gestoßen:
Die Emissionstabellen und Annahmen sind auf den Projektwebseiten referenziert, konkret hat man sich z.B. für die Berechnung der CO2-Emissionen der Produkte auf GEMIS und Werte aus destatis gesetzt - hier kann man aber lediglich von vereinfachten Modellen sprechen (es gibt kein 100% genaues Modell zur Berechnung von CO2-Emissionen), d.h. alleine in diesem Schritt ist von Fehlern auszugehen. Wie man hier also auf eine Abweichung höchstens im Cent-Bereich kommt, ist mir fraglich.
Realität is bekannter Weise diskriminierend gegen Konservative.
Das sind wissenschaftliche Modelle, die demnach mit einer Unsicherheit behaftet sind, die von den Wissenschaftlern selbst angegeben wird. Wenn du aufgrund von CO2 100ct auf das Produkt aufschlägst und die CO2 Menge einen Unsicherheit von 10% aus dem Modell hat, dann bist du bei 10ct Preisänderung und das ist eine konservative Abschätzung.
Die Unsicherheit dürfte aber größer sein und soweit mir die Verfahren bekannt sind, gibt es hier große Wissenslücken, d.h. mir ist kein CO2-Modell bekannt, bei dem man die Unsicherheit wirklich kennt. Dazu kommen dann die weiteren Faktoren.
Mein Punkt war auch eher, dass der CO2-Preis Anteil des Produkts klein ist und damit automatisch auch die Unsicherheit auf diesen. Das Produkt kostet ja nur ein paar Euro. Gerade mal nachgeschaut, der höchste Klimapreis ist 94ct. Sprich mit über 100% Unsicherheit des Modells wäre die Preisänderung immer noch im Cent-Bereich, was die Ursprungsaussage war.
Aiwanger bewegt sich ja schon seit Längerem in einer Welt jenseits von Logik und Menschenverstand. Da braucht man sich gar nicht groß mit seinen “Argumenten” auseinandersetzen, das ist immer Quatsch.