Also bei letzterem bin ich absolut bei dir. Ich halte das auch nur bei großen Anlagen wie Kraftwerken für sinnvoll, da die Konzentration in den Abgasen ja höher ist als in der Atmosphäre. Die schlechte Imitation von Photosynthese mit technischen Mitteln halte ich für vergleichsweise dumm.
Der Energieverbrauch steigt zwar stetig, aber das bisschen Energie was man investiert um Abgase von CO2 zu reinigen ist mMn nicht falsch investiert vor dem Hintergrund das Energieerzeugung mit EE immer günstiger und günstiger wird. Natürlich: “keep it in the ground” ist das nonplusultra, aber das wird es nicht in ausreichendem Umfang geben.
hast du eine Quelle dafür, dass der Energieverbrauch stetig steigt?
Meine These ist nämlich: Die Nutzung von Energie steigt, aber da wir effizientere Wege der Nutzung beschreiten (Beispiel: 4000 Kilowattstunden Strom für eine Wärmepumpe, statt 12000 Kilowattstunden Gas im Gasbrenner für die selbe Wärme), um diese Energie zu nutzen, bleibt die Summe am Ende in etwa gleich bzw. sinkt ggf. gar ganz langsam.
Nur weil sich der Stromverbrauch steigert, kann man den Begriff “Energie” nicht pauschal nutzen. Denn in Energie steckt VIEL mehr als nur Strom drin.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch die Abscheidung von CO2 bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und einer anschließenden unterirdischen Speicherung 65 bis 80 Prozent des CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre ferngehalten werden können. Ob die als Carbon Capture and Storage (CCS) bezeichnete Technik dieses Versprechen halten kann, ist jedoch noch nicht geklärt und gegenwärtig Thema verschiedener Forschungs- und Pilotprojekte.
Also ganz kriegt man das nicht weg, sondern nur 65 bis 80 %. Und das wohl auch nur auf dem Papier.
Problematisch ist vor allem der enorme zusätzliche Energieaufwand für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung. Der Einsatz der CCS-Technik erhöht den Verbrauch der begrenzt verfügbaren fossilen Rohstoffe um bis zu 40 Prozent.
Und “bis zu 40 %” ist für mich alles andere als ein “bisschen Energie”, sondern verdammt viel. Diese 40 Prozent nutzt man besser für sinnvollere Anwendungen.
Du verwechselst da mMn was. Unser Optimierungsziel ist die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu senken und nicht, die vollständige möglichst sofortige Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Denn das wird einfach nicht passieren, egal wie rational, ökonomisch und richtig das wäre. Wir müssen aber trotzdem alle Optionen in der Mitigation nutzen. Und da gehört CCS einfach dazu.
Wenn wir irgendwo von wissenschaftlichem Konsens reden, dann ja wohl beim IPCC. Und das IPCC hat schon 2005 in einem special report zu CCS diesen Technologien eine Rolle eingeräumt. Im summary for policy makers heißt es:
Most scenarios project that the supply of primary energy will continue to be dominated by fossil fuels until at least the middle of the century. As discussed in the TAR, most models also indicate that known technological options could achieve a broad range of atmospheric stabilization levels but that implementation would require socio-economic and institutional changes. In this context, the availability of CCS in the portfolio of options could facilitate achieving stabilization goals (Sections 1.1, 1.3).
Auch im 1.5C Report des IPCC spielt CCS eine Rolle. In 3 von 4 model pathways (Emissionsminderungs-Szenarien) müssen respektive zwischen 350 und 1200 Gt CO2 abgeschieden werden, v.a. in der Energieerzeugung, Chemie, aber natürlich auch die von dir genannte Zementherstellung. Aber grade in diesen Sektoren hängt die technische Entwicklung bzgl. CCS-Nutzung der Öl- & Gasindustrie hinterher. Hier die entsprechende Grafik zu model pathways aus dem summary for policy makers des 1.5C Reports:
Das einzige Szenario das ohne CCS auskommt ist das in dem die Menschheit ihren Energieverbrauch radikal beschränkt. Das wird nicht passieren. Wenn man daran interessiert ist, Leid im Sinne von Klimafolgen pragmatisch zu mindern, ist CCS einfach unumgänglich.
Jeder weiß, dass CCS unumgänglich ist, das Problem ist, dass die Ölkonzerne CCS pushen als ein Weg weiter fossile Kraftstoffe zu nutzen. Wir haben Probleme das Klimaziel zu erreichen, wenn wir komplett aus fossiler Energieerzeugung aussteigen. Wenn wir nicht aus den Fossilen aussteigen, sind wir zum Scheitern verurteilt. Darum geht es gerade bei der Konferenz, nicht darum, ob man überhaupt CCS einsetzen will.
Ich wähle mal einen hinkenden Vergleich. Angenommen du hast einen Wasserrohrbruch im Haus der dazu führt, dass in deiner Wohnung zu viel Wasser ist. Als erstes reparierst du das Rohr, so dass nur noch so viel Wasser in die Wohnung gelangt, wie vom Architekten und Klempner vorgesehen ist, und durch die Abflüsse wieder kontrolliert das Haus verlässt. Beim Duschen, Waschen, Klospülen usw.
Dann brauchst du trotzdem noch “WCS” (Water Caption and Storage). In Form von Lappen und Eimer, vorher vielleicht einer Pumpe, und zum Schluss vielleicht eines Bautrockners, um die Wohnung wieder in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen.
CCS ist Lappen und Eimer. Notwendig, um die Athmosphäre in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen, nachdem man das Rohr geflickt hat (CO2 so weit reduziert wie auf natürliche Weise im Kreis läuft)
Der Lappen ist keine Dauerlösung, sondern dient nur zum Putzen nachdem die Arbeit erledigt ist. Und er kommt danach wieder in die Besenkammer.
Also bei letzterem bin ich absolut bei dir. Ich halte das auch nur bei großen Anlagen wie Kraftwerken für sinnvoll, da die Konzentration in den Abgasen ja höher ist als in der Atmosphäre. Die schlechte Imitation von Photosynthese mit technischen Mitteln halte ich für vergleichsweise dumm.
Der Energieverbrauch steigt zwar stetig, aber das bisschen Energie was man investiert um Abgase von CO2 zu reinigen ist mMn nicht falsch investiert vor dem Hintergrund das Energieerzeugung mit EE immer günstiger und günstiger wird. Natürlich: “keep it in the ground” ist das nonplusultra, aber das wird es nicht in ausreichendem Umfang geben.
Was spricht gegen Bäume?
hast du eine Quelle dafür, dass der Energieverbrauch stetig steigt?
Meine These ist nämlich: Die Nutzung von Energie steigt, aber da wir effizientere Wege der Nutzung beschreiten (Beispiel: 4000 Kilowattstunden Strom für eine Wärmepumpe, statt 12000 Kilowattstunden Gas im Gasbrenner für die selbe Wärme), um diese Energie zu nutzen, bleibt die Summe am Ende in etwa gleich bzw. sinkt ggf. gar ganz langsam.
Nur weil sich der Stromverbrauch steigert, kann man den Begriff “Energie” nicht pauschal nutzen. Denn in Energie steckt VIEL mehr als nur Strom drin.
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/grundwasser/nutzung-belastungen/carbon-capture-storage#grundlegende-informationen
Also ganz kriegt man das nicht weg, sondern nur 65 bis 80 %. Und das wohl auch nur auf dem Papier.
Und “bis zu 40 %” ist für mich alles andere als ein “bisschen Energie”, sondern verdammt viel. Diese 40 Prozent nutzt man besser für sinnvollere Anwendungen.
Du verwechselst da mMn was. Unser Optimierungsziel ist die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu senken und nicht, die vollständige möglichst sofortige Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Denn das wird einfach nicht passieren, egal wie rational, ökonomisch und richtig das wäre. Wir müssen aber trotzdem alle Optionen in der Mitigation nutzen. Und da gehört CCS einfach dazu.
Wenn wir irgendwo von wissenschaftlichem Konsens reden, dann ja wohl beim IPCC. Und das IPCC hat schon 2005 in einem special report zu CCS diesen Technologien eine Rolle eingeräumt. Im summary for policy makers heißt es:
Auch im 1.5C Report des IPCC spielt CCS eine Rolle. In 3 von 4 model pathways (Emissionsminderungs-Szenarien) müssen respektive zwischen 350 und 1200 Gt CO2 abgeschieden werden, v.a. in der Energieerzeugung, Chemie, aber natürlich auch die von dir genannte Zementherstellung. Aber grade in diesen Sektoren hängt die technische Entwicklung bzgl. CCS-Nutzung der Öl- & Gasindustrie hinterher. Hier die entsprechende Grafik zu model pathways aus dem summary for policy makers des 1.5C Reports:
Das einzige Szenario das ohne CCS auskommt ist das in dem die Menschheit ihren Energieverbrauch radikal beschränkt. Das wird nicht passieren. Wenn man daran interessiert ist, Leid im Sinne von Klimafolgen pragmatisch zu mindern, ist CCS einfach unumgänglich.
Jeder weiß, dass CCS unumgänglich ist, das Problem ist, dass die Ölkonzerne CCS pushen als ein Weg weiter fossile Kraftstoffe zu nutzen. Wir haben Probleme das Klimaziel zu erreichen, wenn wir komplett aus fossiler Energieerzeugung aussteigen. Wenn wir nicht aus den Fossilen aussteigen, sind wir zum Scheitern verurteilt. Darum geht es gerade bei der Konferenz, nicht darum, ob man überhaupt CCS einsetzen will.
Ich wähle mal einen hinkenden Vergleich. Angenommen du hast einen Wasserrohrbruch im Haus der dazu führt, dass in deiner Wohnung zu viel Wasser ist. Als erstes reparierst du das Rohr, so dass nur noch so viel Wasser in die Wohnung gelangt, wie vom Architekten und Klempner vorgesehen ist, und durch die Abflüsse wieder kontrolliert das Haus verlässt. Beim Duschen, Waschen, Klospülen usw.
Dann brauchst du trotzdem noch “WCS” (Water Caption and Storage). In Form von Lappen und Eimer, vorher vielleicht einer Pumpe, und zum Schluss vielleicht eines Bautrockners, um die Wohnung wieder in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen.
CCS ist Lappen und Eimer. Notwendig, um die Athmosphäre in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen, nachdem man das Rohr geflickt hat (CO2 so weit reduziert wie auf natürliche Weise im Kreis läuft)
Der Lappen ist keine Dauerlösung, sondern dient nur zum Putzen nachdem die Arbeit erledigt ist. Und er kommt danach wieder in die Besenkammer.