Eigentlich eine berlinspezifische Nachricht, aber denkt ihr das kommt auch in anderen Städten? Also das städtische Wohnungsbauunternehmen oder vielleicht sogar Genossenschaften jetzt anfangen Coworkingspaces als Teil ihrer Neubauensembles Mitzubauen?
Ich berate für die CoWorkLand e. G. zum Thema Coworking und wir haben eine Rahmenvereinbarung mit dem Verband der Wohnungswirtschaft (GdW) geschlossen, der vorsieht, dass wir Wohnungsunternehmen dabei beraten, wie sie in ihren Quartieren eigene Coworking-Spaces integrieren und damit zu einer höheren Attraktivität der Wohnquartiere beitragen können. Mit dem Verband sächsischer Wohnungsbaugenossenschaften kooperieren wir zusätzlich.
Das Thema ist gesetzt und es gibt bereits mehr Projekt dazu als die, die wir machen. Es gibt bundesweit Beispiele für Coworking in Wohnquartieren von Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsbaugenossenschaften.
Die Alternative zum Homeoffice ist also ein Büro?
Ein co-working space in Laufdistanz, statt den engen Platz meiner Wohnung mit der Arbeit zu teilen? Kann ich mir zumindest vorstellen…
Also ein Großraumbüro?
Hab ich jetzt in der Firma doch auch. Dafür kann ich Leute kennen lernen die bei mir in der Umgebung wohnen.
Muss ja nicht “one size fits all” sein. Aber die Option ist nett.
Also quasi Firmenverhältnisse mit Extraschritten?
Nein, mit weniger Schritten. Müsste dann ja nicht pendeln.
Naja, ein zur Wohnanlage gehörender Coworkingspace. Das ist schon leicht etwas anderes als das klassische Büro einer Firma. Das Angebot richtet sich ja auch in erster Linie an Mieter deren Wohnung zu klein ist, um ein Arbeitszimmer einzurichten, bzw. Leute die dennoch eine räumliche Trennung zwischen Wohn- und Arbeits-Ort haben möchten.
Die Flexibilität macht hier der Unterschied. Nur diejenigen, die ein Großraumbüro toll finden, werden sowas annehmen. Die anderend bleiben zuhause wie heute.
Also, ich habe schon in der Küche, auf dem Sofa, im Bett und auf der Terrasse gearbeitet. Und ich hätte auch auf dem Spielplatz oder am Deich arbeiten können.
Ja, ein dedizierter Schreibtisch ist nett. Aber ich finde mit einem Laptop ist man so flexibel, dass man nicht unbedingt einen extra Arbeitsplatz braucht.
Außer man ist auf Berge von Papier angewiesen. Aber die muss man ja dann auch irgendwo lagern, was in so einem Mietbüro sicher auch nicht immer geht.
Für mich ist das vor allem eine mentale Sache - ich mag es, Arbeit und Provatleben auch räumlich zu trennen. Ich hab schon in der Uni fast immer auf der Bib gelernt. Ein anderer Raum, der aber trotzdem nah dran ist wär für mich ein super Kompromiss.
Ja, ein dedizierter Schreibtisch ist nett. Aber ich finde mit einem Laptop ist man so flexibel, dass man nicht unbedingt einen extra Arbeitsplatz braucht.
Ich habe halt gern zwei Monitore. Mit dem Laptop kann ich natürlich auch arbeiten, aber es wird schnell unkomfortabel.
Neben dediziertem Home Office Zimmer habe ich ebenfalls schon im Bett, auf dem Sofa und auf der Terrasse gearbeitet. Fuer letztere habe ich sogar ein Setup mit Monitor und Peripherals bereitstehen, das ich auf den Esstisch stellen kann.
Ausserdem habe ich schon in Parks oder im Outdoor-Restaurant im Zoo (da Jahreskartebinhaber) gearbeitet.
Oder auch mal 4 Wochen im Hotelzimmer in Japan.
Alles machbar, wenn man nur will. Braucht je nachdem schon bisschen etwas an portabler Infrastruktur um mehr als 1-2h gut arbeiten zu koennen, aber gibt es ja heute fast alles.
Musst du aber echt auf deine Haltung uns Sonneneinstrahlung achten, wenn du das regelmäßig und lange so machst. In jungen Jahren nimmt der Körper das klaglos hin. Im mittleren Alter revanchiert er sich dann für einiges: Brille, Rücken, Bandscheibe, Haltungsschäden, etc
Bei einem Arbeitgeberwechsel von Billo zu Industriemonitoren gewechselt und brauchte plötzlich keine Brille mehr am Nachmittag.
Absolut, deswegen das Setup mit Monitor, etc. auf der Terrasse. Bin 38, ich kriege schmerzlich schnell mit, wenn etwas nicht passt.
ein angeschlossenes Büro mit bis zu fünf Arbeitsplätzen ist für 1251 Euro im Monat buchbar. Dafür gibt es ein „Highspeed-Wifi“, eine „Wasser- und Kaffee-Flat“ und Zugriff auf einen Netzwerk-Drucker.
Bis ich diesen Satz gelesen habe, wollte ich den Preis als Wucher abtun, aber mit einer Wasser-Flat sind 250 € pro Monat und Person für einen Raum mit einer Tür natürlich vollkommen angemessen!
Einzelarbeitsplatz waren 161 Euro, oder? So teuer finde ich das gar nicht. Du willst den Coworking Space ja in einem Gebiet, in dem du den Raum auch als Wohnung vermieten kannst. Also mit relativ hohen Quadratmeterpreisen. Dann hast du noch sowas wie Putzfrau, Hausmeister, damit alles sauber ist und funktioniert.
Ich fände es tatsächlich gar nicht so doof, sowas in der Nähe zu haben. Ich sitze nur im Homeoffice und ich bin Single. So ein paar soziale Kontakte mit anderen fände ich gar nicht schlecht. Büro von der Firma ist 70km entfernt, das ist mir für regelmäßiges Pendeln zu weit, außerdem sitzen die Kollegen, mit denen ich vor allem zusammen arbeite, in einer anderen Stadt.
Ich fände so einen Coworking-Space in Lauf- oder Fahrradreichweite, bei dem ich aus dem Haus komme und mich mit anderen ein wenig austauschen kann, gar nicht schlecht.
Schau doch mal ob’s was in deiner Stadt gibt. Einfach mal ausprobieren.
Direkt im Umkreis gibt es das leider nicht. Ich müsste dann in die nächste Großstadt und dann bin ich schon wieder so lange unterwegs, dass es sich nicht lohnt.
So einen Büroraum mieten sich nicht einzelne Nutzer:innen an, sondern Unternehmen für Teams.
Das macht aus zwei Gründen Sinn:
Erstens, Für ein Projektteam kann ein bereits eingerichtetes Büro angemietet werden, das sich flexibel kündigen lässt. Man muss also selber keine Büroflächen langfristig anmieten, einrichten und unterhalten.
Zweitens, lagert man ein Team in ein Coworking Space aus, lohnt sich das finanziell für ein Unternehmen. In den monatlich rund 250 Euro netto pro Arbeitsplatz ist alles mit drin. Einen eigenen Arbeitsplatz bereits zu stellen, kostet Unternehmen oft zwischen 1.000 Euro und 1.400 Euro netto im Monat.