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Alarmierend, aber kaum überraschend.
Alles wird zugebaut, Autofahrer heizen ohne Rücksicht durch Wohngebiete, alle werden fetter (nicht nur durch Bewegungsmangel, sondern auch die moderne Ernährung; Übergewicht senkt deutlich den Spaß an Sport, Rumtoben usw.), Eltern arbeiten oft alle Vollzeit und es gibt viel mehr alleinerziehende Mütter als früher (Sport, sportliche Spiele usw. sind ja traditionell eher die Domäne des Vaters - und alleinerziehende Eltern haben für sowas oft eh keine Zeit). Und zu Hause lockt natürlich das elektronische Entertainment.
Wenn ich so sehe, was die Klassenkameraden meines Sohnes an Elektronik haben, wundert mich das nicht. Sportangebote werden zudem immer rarer. Man wartet teilweise ein Jahr in Berlin, um in einen Verein zu kommen.
Es gibt auch immer weniger Angebote von Vereinen, vor allem für Kleinkinder. Man kann versuchen seine Kinder selber zu bespaßen aber das hat Grenzen. Bin selber keine Sportskanone und man hat auch nicht unbedingt immer die Zeit und Kreativität. Ich vermute die Menschen haben heutzutage einfach immer weniger Lust einen Verein zu gründen oder zu verwalten. Ich weiß von mir selber, dass ich das nicht könnte.
Bei mir im Sport Verein ist das Problem dass es zu wenige Trainer/Übungsleiter gibt. Dies kommt unter anderem auch daher dass diese Tätigkeit nur als Ehrenamt vergütet wird, mit sage und schreibe 6€ die Stunde. Wenn also die Abteilung keinen eigenen Sponsor hat geht da wenig.
Der Hauptverein selbst hat nicht die Mittel mehr zu zahlen. Da die Mktgleiderzahlen senken gibt es weniger Fördermittel. Ist ein Teufelskreis.
Fehlende Freizeitangebot lasse ich gelten, aber trotzdem müsste man mehr Bewegung an der frischen Luft nicht auch ohne Struktur von außen umsetzen können? Mir ist klar, dass unter der Woche, wenn beide Eltern arbeiten, wahrscheinlich nicht so viel Zeit ist, aber sind Wochenendausflüge kein Ding mehr? Sowas wie regelmäßig wandern, Rad fahren, ausführlicher Besuch von Spielplätzen etc. sollte ja eigentlich auch helfen.
Früher haben Kinder ja auch einfach alleine (bzw. mit anderen Kindern) auf der Straße oder im Wald um die Ecke gespielt. Straßen in Wohngebieten sind aber heutzutage deutlich gefährlicher als früher (höheres Verkehrsaufkommen, unglaublich rücksichtslose Autofahrer) und Grünflächen werden oft zugebaut oder sind von zwielichtigen Gestalten besetzt. Da wundert es wenig, dass viele Eltern ihren Kindern gar nicht mehr erlauben, alleine draußen zu spielen.
Außerdem sind die Eltern von heute ja auch schon deutlich unsportlicher als die Großeltern es früher waren, das verstärkt sich über die Generationen immer mehr auf die Weise.
Mir ist klar, dass unter der Woche, wenn beide Eltern arbeiten, wahrscheinlich nicht so viel Zeit ist, aber sind Wochenendausflüge kein Ding mehr? Sowas wie regelmäßig wandern, Rad fahren, ausführlicher Besuch von Spielplätzen etc. sollte ja eigentlich auch helfen.
Als ich den Kommentar gelesen habe hatte ich eine Idee: Was wenn das eine Konsequenz von Verfehlungen bei vorangegangenen Generationen ist und einfach ein Symptom unserer Zeit?
Es ist ja nun schon länger bekannt, dass die Anzahl der Übergewichtigen in die Höhe geht.
Vereine haben auch schon länger Probleme mit dem Nachwuchs, vor allem in kleinen Orten.
Wenn die Eltern schon keinen Sport machen und kein Interesse an Bewegung haben, wie sollen die Kinder es dann lernen? Die zwei Stunden Sportunterricht in der Schule pro Woche werden da nichts reißen und auch kein Interesse an Bewegung hervorrufen. Vor allem nicht in der Art und Weise wie der Schulsport meistens aussieht, wo die Leistung nur anhand einer Tabelle bewertet wird, aber keinerlei Motivation stattfindet oder es belohnt wird, wenn die Kinder ihr möglichstes versuchen.
Früher waren Kinder oft noch mittags unterwegs und haben gespielt und waren aktiv, oft auch ohne die Aufsicht der Eltern. Aber das ist ja heute auch immer seltener, weil die Eltern arbeiten und zu viel Angst haben, dass den Kindern was passiert, wenn sie nicht dabei sind.
Dazu kommt dann halt das elektronische Entertainment das um die Kinder die ganze Zeit drumrum ist und entsprechened ablenkt.
Ich war selbst nie besonders sportlich und hab vermehrt Zeit vor Fernseher und später PC verbracht, hatte auch wenig Lust auf Sportunterricht oder Sport allgemein. Mein Glück war da, dass meine Eltern beide Durchschnittgewicht hatten und ein bisschen ein Auge auf meine Ernährung geworfen haben.
Das Glück haben aber viele nicht, vor allem wenn ihre Eltern schon (extremes) Übergewicht haben.
Dazu kam dann natürlich noch Corona und entsprechend über diese Jahre weniger Möglichkeiten für Sport als vorher.
Das Problem kann man vermutlich nur beheben wenn man Lehrpläne überarbeitet und Kindern Aktivität und Ernährung näher bringen kann. Mitgliedschaft in Vereinen kann man nicht erzwingen, aber man könnte dran arbeiten das Übergewicht in den jungen Generationen zu reduzieren. Dann müsste Aktivität in Verein und Freizeit von selbst kommen.