Zitat:

Nein. Radikal wäre, das Elterngeld endlich sozial-gerecht zu machen. Warum ist die Fürsorge der einen Frau für ihr Baby gar nichts wert und die der anderen 1800 Euro? Aber nicht nur der Staat muss umdenken – Mütter und Frauen mit Kinderwunsch müssen es auch.

  • Tvkan@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    1 year ago

    Die wirksamste gesellschaftliche Maßnahme wäre, dass Frauen sich Jobs holen, in denen sie gleich viel verdienen wie Männer. Gibt inzwischen genügend Studien, die besagen, dass bis zum ersten Kind keine Gender Pay Gap existiert, sondern erst durch die Karenzzeit und die Teilzeit für Kindererziehung die Gender Pay Gap entsteht.

    1. Wenn man gegen einen Effekt kontrolliert, existiert er nicht, so weit trivial. Dass klassische Frauenberufe schlechter bezahlt werden als klassische Männerberufe ist aber kein lustiger Zufall, sondern Abbild einer gesellschaftlichen Haltung. Warum verdient der Gymnasiallehrer so viel mehr als eine Erzieherin?

    2. Das ist keine gesellschaftlich Lösung. Klar kann die Einzelperson sich einen besseren Job suchen, aber der Bedarf bleibt ja trotzdem da. Du sagst letztendlich nur “irgendwer muss unsere Kinder erziehen, und diese Person sollte schlecht bezahlt werden”.

    TL;DR: “Frauen sind einfach zu emotional” ist keine differenzierte Betrachtung.

    • Square Singer@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      0
      ·
      edit-2
      1 year ago

      Natürlich ist das eine gesellschaftliche Lösung. Geht den Supermärkten das endlose Heer an Leuten für die Kasse aus, erhöht sich der Lohn. Aktuell geht dort Lohndumping, weil es genügend Frauen ohne sinnvoller Ausbildung gibt, die diese Jobs freiwillig machen.

      Und @1), das ist exakt worauf ich hinaus wollte: Frauen verdienen nicht weniger, weil sich alle HR-Leute verschworen haben, ihnen weniger zu zahlen, sondern weil sie (a) in Karenz/Teilzeit gehen und (b) Frauen sich zuhauf Jobs suchen, in denen sie nichts verdienen.

      Wer zwingt denn die Frauen, um bei deinem Beispiel zu bleiben, Erzieherin und Kindergartenpädagogin zu machen? Die könnten doch genauso Gymnasiallehrerin machen. Wobei ich hier auch sagen muss: Gymnasiallehrer/in ist zumindest hierzulande auch ein Job, in dem es mehr Frauen als Männer gibt. (In Österreich liegt bei den mittleren und höheren Schulen der Frauenanteil des Lehrpersonals bei 54.6%. Allerdings liegt er bei Volksschulen bei 92.6%.)

      Und nein, mit “zu emotional” hat das rein gar nichts zu tun, das ist eine recht fiese Unterstellung und zeigt, dass du an einer sachlichen Diskussion nicht interessiert bist.

      Auch Frauen wissen, dass sie in klassischen Frauenberufen deutlich schlechter verdienen. Trotzdem wählen sie immer noch in überwältigenden Mengen freiwillig Frauenberufe. Seit zumindest 15 Jahren versucht hier in Österreich die Politik alles was sie kann um Frauen für die IT zu begeistern und Firmen schmücken sich mit Diversität bei jeder Frau die sie einstellen. Trotzdem finden sich quasi keine Frauen in IT-Studiengängen und noch weniger landen am Ende in Entwicklerrollen. Wer hindert Frauen, IT zu machen, außer ihnen selbst?

      Die Ausbildung zum IT-ler (Bachelor reicht generell ganz gut) ist genau gleich lang wie zum Kindergartenpädagogen. Daran kanns also nicht liegen.

      Es ist üblicherweise eine bewusste Entscheidung lieber einen traditionellen Frauenjob zu machen, auch wenn er weniger Geld einbringt. Weil Frauen es eben finanziell nicht nötig haben, in einen Job zu gehen, wo All-In die Norm ist. Und hätte ich es nicht nötig, würde ich es auch nicht machen.