In Deutschland, zumindest in Berlin haben wir eine Verwaltung, die gegen das Fahrradfahren zu sein scheint, unterstützt von einer Mehrheit der Wähler, die nicht wollen, dass Fahrräder mehr Platz beanspruchen, der zum Parken oder Fahren (von KFZs) genutzt werden könnte.
Wie sieht es in der Schweiz und in Österreich oder sogar in anderen Teilen Deutschlands aus? Bekommt ihr mehr Radwege oder sogar getrennte “Fahrradautobahnen” oder habt ihr das Gefühl, dass der Fortschritt sich verlangsamt?
Ich verstehe nicht, wie ein Land behaupten kann, dass es den Klimawandel bekämpft, aber nichts dagegen unternimmt…
Zürich wird seit 1990 von Sozialdemokraten regiert und trotzdem ist die Veloinfrastruktur unter aller Sau. Sogar bei den neueren Vorzeigeprojekten wie der “Velovorzugsroute” zwischen Basler- und Stauffacherstrasse dürfen Autos immer noch mitfahren und es existiert immer noch keine physikalische Trennung zwischen Auto- und Veloverkehr.
Wieso “trotzdem”? Ich nehme die Sozialdemokratie nicht als Radverfechterin wahr, egal wo.
So fühlt es sich in Wien an.
“Hättest ja ein MTB gekauft!”
Baum und Biber… äh nein Biber und Baum…auch nciht … äh Baum und Radfahrer! Radfahrer und Baum!
Ich verfolge vergleichsweise stark die Münchner Lokalpolitik und da passiert schon etwas. Langsam, so wie immer in der Politik, aber es passiert. Besonders durch den Radentscheid München bestärkt scheinen die Beamten und Verkehrsplaner der Stadt Morgenluft zu wittern. Aus den gestreamten Projektpräsentationen weiß ich z.B., dass die Planer sogar holländische Planungskonzepte kennen und umzusetzen versuchen. Und der Radverkehr hat, trotz der langsamen Infrastrukurentwicklung, massiv zugenommen. Kinder mit dem Lastenrad zu fahren wird von vielen als realistische Alternative zum Auto gesehen.
Versteht mich nicht falsch, es ist immer noch eine massive Autostadt, die Kfz-Haltern viel zu viel durchgehen lässt (Hallo Gehwegparker!). Viele Autofahrer fahren, als müssten sich alle anderen ihnen unterordnen, weil sie in einem Auto sitzen. Und BMW bestimmt buchstäblich die Stadtplanung mit. Aber es werden immer wieder Straßen und Kreuzungen Fuß- und Fahrradfreundlicher umgebaut, Autospuren und Kfz-Stellplätze gestrichen. Viel Gutes ist aber auch durch absurd autozentrische Vorgaben der StVO sowie der Blockadehaltung der Entscheider im Bund (FDP) und im Land (CSU) rechtlich leider gar nicht möglich.
Kommt massiv auf die Stadt drauf an, Zürich und Winterthur haben schon unterscheidliche Prioritäten.
Zürich ist etwas dürftig.
Kommt massiv auf die Stadt drauf an, Zürich und Winterthur haben schon unterscheidliche Prioritäten.
Wie meinst du das? Welche von den beiden ist
FahrradVelofreundlicher?Winterthur hat z.B. an amoeln getrennte Velospuren fürs abbiegen. Es scheinen bei der Planung mehr Gedanken an Velos gegangen zu sein.
In Basel gibt es viele 30er Zonen ohne spezielle Fahrradinfrastruktur; an den meisten 50er Straßen hat es einen farblich markierten Radstreifen; einige Straßen (Feldberg, Gundeldinger) wurden auch von zwei Autospuren auf eine Auto- und eine Bus+Velospur umgebaut. Die meisten Einbahnstraßen dürfen von Velos auch in der Gegenrichtung befahren werden. Wirklich dedizierte Velowege gibts eigentlich nur am Rhein und der Wiese entlang.
Ich persönlich fühle mich in diesem Umfeld auf dem Rad durchaus sicher und komme schnell voran, auch wenn es meist keine “bauliche Trennung” zum Autoverkehr gibt, die einigen Leuten offenbar als Nonplusultra gilt. Ich finde es auf jeden Fall benutzbarer als die Radwege im benachbarten Südbaden, die auf dem Gehsteig verlaufen, öfter mal die Straßenseite wechseln, und hauptsächlich darauf ausgelegt zu sein scheinen, dass den Autofahrern keine Radfahrer ins Gehege kommen.