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    1 year ago

    Das Thema ist komplex und hat nichts mit Transrechten zu tun.

    Es gibt keine Schachliga wo Frauen ausgeschlossen sind, sie können bereits an allen teilnehmen, es gibt lediglich eine Liga, die exklusiv nur für Frauen ist. Das hat gewisse Gründe. Drei große sehe ich zunächst zu klären.

    Das wären die Unterschiede in der Ausbildung von Frauen, also die noch immer vorhandene gesellschaftliche Benachteiligung in der Ausbildung für Schach. Und im Sport geht es auch um Chancengleichheit.

    Der Streuung von Intelligenz (bei Frauen ist diese statistische in beide Richtungen (Schlau vs Dumm) weniger stark gestreut. 10 zufällige Männer vs 10 zufällige Frauen sind etwa gleich intelligent. Bei den 10 schlausten Männer vs 10 schlausten Frauen liegen die Männer vorne, bei den 10 dümmsten die Männer allerdings auch.

    Noch kontrovers, aber scheinbar gibt es auch Unterschiede in der Physiologie des Hirns. Ob letzteres stimmt, weiß ich nicht, aber es gibt immerhin Untersuchungen die unterschiedliche Aktivitäten messen und das bestätigen, bin aber kein Biologe. Zumindest solange das noch nicht geklärt ist, sollte man es nicht ignorieren, auch wenn sich dadurch am Ende kein Nachteil ergeben sollte.

    Die besten Frauen schaffen es nur unter die Top 300 bei den Männern, also scheint es im Sinne des Sports zu sein, eine extra Liga für Frauen zu haben. Daher sehe ich den Entscheid diese Trennung aufzuweichen als kritisch. Da es hier um große Preisgelder (Millionen) geht, gibt es bestimmt einen Mann der mal abwechselnd bei den Frauen mitspielt um doppelt zu kassieren. Es öffnet außerdem die Türen zu anderen Sportarten, wo man argumentieren könnte, dass eine Frauenliga nicht nötig sei.

    Also ganz vorne weg müssten jetzt die Frauen dazu protestieren, als Mann kann es mir ja eigentlich egal sein. Meine 2 Cent.

    • Mrs_deWinter@feddit.de
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      1 year ago

      Der Streuung von Intelligenz (bei Frauen ist diese statistische in beide Richtungen (Schlau vs Dumm) weniger stark gestreut. 10 zufällige Männer vs 10 zufällige Frauen sind etwa gleich intelligent. Bei den 10 schlausten Männer vs 10 schlausten Frauen liegen die Männer vorne, bei den 10 dümmsten die Männer allerdings auch.

      Steile Behauptung. Moderne Forschung zeigt, dass

      In conclusion, females seem to have an advantage in processing speed tasks involving digits and alphabets as well as in rapid naming tasks while males are faster on reaction time tests and finger tapping. Females also outperform males in reading and writing skills. However, the review of these studies indicates no significant gender differences in general intelligence or in the more narrow skills measured by individual subtests of the WAIS III and WJ III IQ, nor in short-term memory or inspection time.

      In line with previous studies (Bennet, 1996; Furnham, Fong, et al., 1999; Furnham, Rakow, et al., 1999), results of the present study revealed gender differences in directly self-estimated overall IQ, with men giving significantly higher estimates than women. (…) We discovered that the male-favoring difference in IC self-estimates frequently emerges when researchers request a direct overall IQ estimate, but not when they derive an estimate via the summation of multiple IQ facets.

      The results of vignettes’ IQ ratings revealed clear associations between intelligence and gender-related personality traits, showing that intelligence is indeed part of gender role, with higher IQ associated with masculinity. Differences in vignettes’ gender-related personality traits’ ratings show that intelligence is regarded as a more masculine than feminine attribute. The information about high intelligence overrode the effect of targets’ gender on the masculinity dimension, which was only partly true in relation to femininity. This asymmetry could possibly be explained by the fact that as masculinity and femininity are separate dimensions, masculine characteristic (in this case high IQ) has the largest effect on other masculine traits and smaller on feminine.

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        1 year ago

        Ja gut, ich denke damit wäre es dann geklärt, wieder was gelernt. Danke.

        Dann gibt es die Frauenliga anscheinend nur, damit die Männer nicht alle nur am verlieren sind und weil sich Männer einbilden schlauer zu sein. Und generell liegt es nur an der Bewertung was Intelligenz ist und nicht ob jemand tatsächlich intelligent ist.

        Warum spielen dann die ganzen Frauen nicht gegen die Männer? Im offenen Wettkampf dürften sie das ja und würden sogar doppeltes Preisgeld bekommen (einmal Frauenliga + nochmal bei Gemischt)

        Die letzten beiden Beispiele finde ich jetzt nicht so gut, da sie mehr auf ein gesellschaftliches Problem hindeuten (Männliche Selbstüberschätzung und falsche Assoziation mit IQ). Mein Beispiel bezog sich lediglich auf die breitere Streuung. Auch am ersten Beispiel gefällt mir nicht, dass es um Verarbeitungsgeschwindigkeit in “global gender differences”, also im allgemeinen geht. Aber wurden dort auch die schlausten Frauen mit den schlausten Männern verglichen? Genau das hab ich doch in dem Beispiel gemeint, wenn man nach einem generellen Muster sucht, dann wird man kaum eines, wenn überhaupt, finden. (10 zufällige Männer/Frauen … wie oben geschrieben).

        • Mrs_deWinter@feddit.de
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          1 year ago

          Dann gibt es die Frauenliga anscheinend nur, damit die Männer nicht alle nur am verlieren sind und weil sich Männer einbilden schlauer zu sein.

          Natürlich nicht. Sowas lässt sich aus den genannten Forschungsergebnissen auch gar nicht schlussfolgern. Frauen sind nicht schlauer als Männer, aber andersrum eben auch nicht.

          Und was ich zitiert habe waren keine “Beispiele”, das sind komplette Paper, du musst nur auf den Link klicken, den ich eingebettet habe. Du kannst dir die ganzen Studien durchlesen, falls du dich für die wissenschaftliche Seite dessen interessierst. Gibt natürlich noch viele weitere.

          Hast du denn für deine Behauptung, die Streuung wäre größer, einen Beleg? Bzw. woher “weißt” du das? Das würde ja tatsächlich bedeuten, die schlauesten Menschen sind ganz überwiegend Männer. Und das widerspricht meinem Stand der Info (und dem, was ich in wissenschaftlichen Studien mal so eben kurz finden konnte) einfach komplett. Ich glaube, du irrst dich da einfach und reproduzierst ein sehr altes Vorurteil.

          Warum spielen dann die ganzen Frauen nicht gegen die Männer?

          Nach aktuellem Stand ist der Schachsport ein immer noch absolut männerdominiertes Hobby. Allein an Sichtbarkeit macht das einen riesigen Unterschied. Wenn du als kleines Mädchen aufwächst und dich auch nur vage für Schach interessierst wirst du zuallererst mit den männlichen Weltmeistern konfrontiert. Du bekommst mit, wie selten Frauen überhaupt vertreten sind, wie viel besser die Männer sind - was denkst du, was das mit deiner Motivation macht, selbst in diesem Sport weiterzukommen?

          Die Frauenliga gibt es, weil die internationalen Schachverbände kapiert haben, dass man jungen Menschen Gelegenheit und Motivation bieten muss, damit die überhaupt mit einem Hobby/Sport anfangen. Um Frauen in den Sport zu kriegen muss man Frauen sichtbar machen, die dort schon aktiv und erfolgreich sind. Deswegen gibt es eine offene Liga und eine, die speziell die Hälfte der Bevölkerung anspricht, die bislang unterrepräsentiert ist, obwohl wir nunmal wissen, dass sie aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten ganz genauso dazu in der Lage sind.

          Das ist jedenfalls die wissenschaftliche Sicht auf das Thema. Ob du die anerkennst oder lieber ignorierst liegt ganz bei dir.