• Multivortex Tornado@feddit.de
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    1 year ago

    Ich verstehe, dass das vermutlich nötig ist, weil die Kosten gestiegen sind, aber ich bin dennoch salty, dass das Primat des “Die Leistungen müssen erhalten bleiben” auch auf Schwurbel wie Homöopathie angewendet wird, und dass zur Kostenersparnis nicht erst mal der Verwaltungswasserkopf (brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung?) angegangen wurde.

    Wobei, die Anzahl gesetzlicher Kassen sinkt zumindest kontinuierlich seit ein paar Jahrzehnten.

    • AggressivelyPassive@feddit.de
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      1 year ago

      Ich würde eher mal auf die Einnahmenseite gucken.

      Die Krankenkasse ist ein Solidarsystem, aber dank privater Kassen kann man sich da quasi rauskaufen, das finde ich schon etwas befremdlich.

      Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

      Und bevor jemand wieder mit dem Argument kommt, dass Privatpatienten mehr Geld bringen als gesetzliche: Privatpatienten verdienen auch im Schnitt deutlich mehr und sparen häufig. Ich bezahle zB insgesamt gerade um die 1200€ im Monat für GKV, PKV würde mich 2-300€ kosten.

      • paschep@feddit.de
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        1 year ago

        Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen

        Doch, ist es. Da die Privatversicherung kapitalgedeckt ist, sind die Einlagen der Versicherten von Art 14 GG geschützt. Und dieser Artikel ist in der Ewigkeitsklause vor Änderung geschützt. An diese Einlagen kann man also auf gar keinen Fall mehr ran.

    • agarorn@feddit.de
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      1 year ago

      Naja, 1970 waren wir bei 1815 Krankenkassen. Jetzt 90 ist doch schon deutlich weniger. Verstehe nicht wieso das ein großes Problem sein soll.

      Aber eine Krankenkasse zu fordern würde doch aktuell auch nur eine Minderheit akzeptieren (das erinnert doch an DDR!1!1!1!)

    • RQG@lemmy.world
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      1 year ago

      Da stimme ich dir zu.

      Hinzu kommen Dinge wie up-coding, bei dem Krankheiten oft ohne Wissen der Patienten als eine schlimmere oder chronische Variante abgerechnet werden um mehr Geld zu bekommen. Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden, wie fragwürdige Rehabilitationen und ähnliches. Ist natürlich ärgerlich, dass all sowas dann von unseren Beiträgen ebenfalls getragen wird.

      • DerGepard@feddit.de
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        1 year ago

        undefined> Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden

        Gleichzeitig dann auch noch an anderer Stelle diese Leistungen auf Krampf denen vorenthalten werden, die es benötigen, weil zB. die ausführenden Stellen ausgebucht sind.

    • thatgut0815@feddit.de
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      1 year ago

      Finde es auch befremdlich, dass einfach immer Beiträge angehoben werden, anstatt mal das System zu reformieren. Und nein, wir brauchen keine 90 Krankenkassen, die alle nahezu gleiche Leistungen bieten. Schön jede mit eigener Verwaltung, eigener iNnOvAtIvEr App und Filiale.

      • FreeWildbahn@feddit.de
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        1 year ago

        Wir können ja schlecht jemandem verbieten eine neue Krankenkasse zu eröffnen, oder? Die sind doch in privater Hand.

        • taladar@sh.itjust.works
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          1 year ago

          Natürlich kann der Staat solche Dinge verbieten. Dafür sind Gesetze da. Ob das sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt aber die Möglichkeit das zu tun besteht auf jeden Fall.

    • Im Büro@feddit.de
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      1 year ago

      brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung

      Naja, trotz des Namens sind die gesetzlichen Krankenkassen immer noch unabhängige, privatwirtschaftliche Unternehmen.
      Um das zu ändern müsste das System ganz massiv umgebaut werden.

      • A2PKXG@feddit.de
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        1 year ago

        Ehm meinst du? Ich habe Mal nach der Techniker gegoogelt. Wäre es ein privatwirtschaftliches Unternehmen, dann gäbe es ja Eigner mit Gewinnabführung.

        Davon konnte ich nichts finden. Stattdessen gibt es wohl eine Satzung, die über alles bestimmt.

        • Im Büro@feddit.de
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          1 year ago

          Vielleicht ist privatwirtschaftlich nicht der richtige Ausdruck, scheinen wohl alle Körperschaften des öffentlichen Rechts zu sein.

          Was ich meinte, ist dass alle eigenständige Organisationen sind, die zwar stark reguliert sind aber nicht direkt dem Staat unterstehen.

      • Multivortex Tornado@feddit.de
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        1 year ago

        Um das zu ändern müsste das System ganz massiv umgebaut werden.

        Müsste dann halt wer machen. Hat irgendeine Partei das im Programm?

        • Im Büro@feddit.de
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          1 year ago

          Nicht, dass ich wüsste.
          Ist aber auch nicht einfach mal eben so zu machen, ohne Konsens mehrerer Parteien und wahrscheinlich über mehrere Legislaturperioden wird das nicht gehen.

  • A2PKXG@feddit.de
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    1 year ago

    Das Gesundheitssystem ist der Rente ähnlicher, als den meisten bewusst ist. Die Mehrheit der Einnahmen liegt bei Arbeitnehmern, die Mehrheit der Ausgaben bei Rentnern.

  • Gigg44@feddit.de
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    1 year ago

    Ist schon komisch die Schuldenregel soll doch angeblich dazu fuhren das besser gewirtschaftet wird ohne neue Einnahmen zu generieren zu müssen. Und dann auch die Lohnkosten steigen zu lassen. Wie will die FDP das ihren Gläubigen verkaufen?

    • Merion@feddit.de
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      1 year ago

      Was hat die Schuldenregel mit den Sozialabgaben zu tun? Das sind doch unterschiedliche Töpfe?

      • agarorn@feddit.de
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        1 year ago

        Es gibt nicht wirklich unterschiedliche Töpfe. Worauf der vorherige Kommentar vllt rauswill: Dieses Jahr sind bereits die Pflegebeiträge gestiegen weil Lindner nicht bereit war einen Zuschuss zu geben.

        Kurz: Die Sparmentalität entlädt sich also auch hier an höheren Lohnkosten und Abgaben. Von irgendwo muss ja gespart werden.

        • Merion@feddit.de
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          1 year ago

          Doch, sind es schon. Sozialabgaben sind Sozialabgaben. Dass es für die Sozialabgaben einen Zuschuss aus Steuermitteln gibt, macht das nicht zum gleichen Topf.

          Tatsächlich sorgt die Schuldenregel ja dafür, dass “besser gewirtschaftet wird”, also man nicht bereit ist, zusätzliche Ausgaben über Schulden zu finanzieren.

          • agarorn@feddit.de
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            1 year ago

            Ich weiß nicht wie du das als “besser” wirtschaften bezeichnen kannst, aber okay.

            • Bautznersenf@feddit.de
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              1 year ago

              Du kannst entweder Sozialprogramme kürzen, nicht ändern oder erweitern. Wenn Kosten steigen dann kannst entweder Beiträge erhöhen oder wenn du sie nicht erhöhst, dann Schulden aufnehmen. Schulden bedeutet die nächste Generation kann sich darum kümmern. Angesichts der demografischen Lage, sind Schulden der nächsten Generation gegenüber nicht fair.

              • agarorn@feddit.de
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                1 year ago

                Puh.

                Wenn durch die Schulden etwas finanziert wird was mehr Mehrwert generiert als die Schulden kosten dann freuen sich die Jüngern. Schulden grundlegend zu verteufeln halte ich für falsch.

                • Bautznersenf@feddit.de
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                  1 year ago

                  Wir finanzieren hauptsächlich alte Leute die ökonomisch nicht mehr viel produzieren während wir immer weniger junge Menschen haben die das schultern müssen. Langfristig kann man da nicht ständig mehr Schulden aufnehmen sondern muss sich überlegen wie man das nachhaltig regelt.

              • agarorn@feddit.de
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                1 year ago

                Oder du kannst die Erhöhung der Beiträge anders verteilen wenn wirklich alles teurer geworden ist.

                Unser zwei-Klassen System ist doch in einem Teufelskreis. Dadurch dass es provate Krankenkasse gibt können sich Gutverdiener und Wohlhabende in ein eigenes Kranlensystem einkaufen. Wenn nun die Schere zwischen Arm und Reich auseinander geht, dann steigen die Krankenkassen Beiträge langsamer als die Löhne, oder das Kapital, und auf einmal reicht es nicht mehr.

        • A2PKXG@feddit.de
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          1 year ago

          Also, dass die sozialkassen durch Sozialabgaben finanziert werden, ist erstmal richtig.

    • yoolio@feddit.de
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      1 year ago

      Was interessiert die FDP die Beitragshöhe für gesetzlich Versicherte?

      • agarorn@feddit.de
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        1 year ago

        Weil das Arbeitgeberbrutto dann auch steigt und die FDP öffentlich dafür Eintritt Deutschland attraktiver zu machen und deshalb angeblich die Lohnkosten senken will. Aber wie man hier sieht führt die Blockade von Lindner zu dem Gegenteil.

  • abcd@feddit.de
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    1 year ago

    Ich bin ja prinzipiell liberal und für einen freien Markt. Aber bei der Gesundheit sehe ich es ähnlich wie bei der Bundeswehr, Polizei, Bildung etc.

    Stellt euch mal vor wir würden das Gesundheitssystem verstaatlichen. Alle in dem Bereich werden zu Beamten. 20-30 Versicherte könnten ohne Probleme einen ganzen Arzt finanzieren. Der Bund könnte mega Rabatte bei Pharmaunternehmen durchdrücken oder einfach selber in die Branche einsteigen…

    • A2PKXG@feddit.de
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      1 year ago

      Die Rabatte für Medikamente sind momentan schon so hoch, dass einfach gar nicht mehr geliefert wird, weil man durch jede Lieferung Geld verliert. Ich weiss nicht, ob niedrigere Preise da helfen würden.

    • Thagor@lemmy.world
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      1 year ago

      Jo kann aber auch nach hinten losgehen wie zbsp das NHS in UK. In Deutschland haben wir schon 4.5 Ärzte pro 1000 Einwohner, was ich für eine deutlich realistischer Quote (als 30:1) halte. Weil ich würde mal sagen in eine Großstadt mit hohen mieten und 1.5-2 Sprechstunden Hilfen wird es wohl schon 15-20k Euro Kosten eine Arztpraxis zu unterhalten.

      • Im Büro@feddit.de
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        1 year ago

        In Deutschland haben wir schon 4.5 Ärzte pro 1000 Einwohner, was ich für eine deutlich realistischer Quote (als 30:1) halte

        In Deutschland kannst du aber auch zT mal ein halbes Jahr auf einen Termin bei einem Spezialisten warten oder musst dutzende von Hausärzten anfragen ob sie denn *bitte *neue Patienten aufnehmen.

        • Pharis@feddit.de
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          1 year ago

          Man kann jedoch den Service der Krankenkassen nutzen, um einen Facharzttermin innerhalb von vier Wochen zu erhalten. Man kann sich den Arzt dann aber natürlich nicht aussuchen.

        • DerGepard@feddit.de
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          1 year ago

          Damit sprichst du gleichzeitig eine gewisse Problematik an: Wenn das Gesundheitswesen verstaatlicht wird, wie schützt man es davor, zum politischen Spielball für ein paar wenige poltische Würdenträger zu werden?

          • ebikefolder@feddit.de
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            1 year ago

            Man könnte es in der Verfassung verankern. Die Stelle mit Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit böte sich an. Zum Beispiel dergestalt, dass der Staat dafür verantwortlich ist im Fall der Fälle die körperliche Unversehrtheit wieder herzustellen.

            • Bautznersenf@feddit.de
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              1 year ago

              Wie weit soll das aber gehen? Wenn ich mit 90 Krebs habe und ich mein Leben ein oder zwei Jahre verlängern kann wenn ich Hilfe kriege die eine halbe Million Euro kostet, muss der Staat das machen?

              • ebikefolder@feddit.de
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                ·
                1 year ago

                So wie die Krankenversicherung das heute macht? Klar. Das würde die Gesamtosten also nicht erhöhen. Aber mit Steuern kann man das gerechter verteilen, besser steuern.