Ist das so? Historisch betrachtet waren noch ganz andere Proteste erfolgreich. Die Bürgerrechtsbewegung in den USA war nicht friedlicher und die Suffragetten haben leer stehende Häuser angezündet um das Frauenwahlrecht zu erstreiten…
Leute welche wegen sowas weniger Klimaschutzmassnahmen wollen, wären sowieso bei der ersten unausweichlichen Unannehmlichkeit abgesprungen. Mal ein richtiges Beispiel von Virtue Signalling um besser dazustehen so lange man nichts machen muss. Da finde ich es ehrlich gesagt gut, dass wir sehen wie wenig Leute wirklich bereit sind was für den Klimaschutz zu tun und wer uns einfach nur anlügt.
Klingt, als wäre die Bevölkerung solange für Klimaschutz, wie die Bild nicht zu laut rumschreit. Klimaschutzpolitik gibts ja nicht erst seit der Letzten Generation, und die Traktorblockaden scheinen kaum jemanden dazu zu bringen, plötzlich gegen die Anliegen der Bauern zu sein.
Ey ließ das nochmal. Da steht dass die Leute sich nicht mehr mit den Aktivisten identifizieren können. Das hat erstmal nichts mit den Klimaschutz Maßnahmen zu tun
Ja, guter Punkt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Leute, die sich nicht mit den Protestierenden identifizieren können, auch die Sache selbst weniger unterstützen.
Dann wiederum habe ich nun auch das hier gefunden, welches den Zusammenhang zwischen Protestformen und der Unterstützung von Klimaschutz genauer untersucht hat:
Es gibt noch viele weitere Untersuchungen zu dem Thema wie effektiver Protest funktioniert und ich finde, dass dies eine interessante, weil wichtige, Fragestellung ist. Auf Basis meiner sporadischen Recherchen dazu, scheint es bisher aber noch keinen wissenschaftlichen Konsens zu geben. Man sieht Vor- und Nachteile. Je nach Studie mal mehr das eine als das andere. Eindeutige abschließende Ergebnisse liegen meines Wissens aber noch nicht vor.
Das ist auch in etwa mein Wissensstand zu dem Thema. Soweit ich weiß ist die Zustimmung zu “generell Maßnahmen” ziemlich stabil geblieben wärend konkrete Maßnahmen durchweg deutlich weniger Zustimmung gefunden haben (extrem Beispiel natürlich das GEG).
Zu der Frage “Was ist die beste Protestform” gehören leider viele sehr komplexe Dinge.
Wie viele Menschen würden sich der jeweiligen Protestform zu dem gegebenen Thema anschließen und erreicht man damit die kritische Masse die die jeweilige Protestform benötigt? (Eine Demo mit 20 Leuten ist klein aber geht, Deutschlandweit Chaos auf Autobahnen stiften geht damit nicht)
Wie kommt die jeweilige Protestform verbunden mit dem sonstigen Image der Gruppierung bei der Bevölkerung an? (Bauern protestieren öfter mit ihrem schweren Gerät, das kennt man so. Wenn die LG sich mit gemieteten Autos auf die Autobahn stellt finden das alle unerhört, dass die dafür auch noch Autos mieten)
Was ist das Ziel des Protests? Will man schnell Veränderung oder langfristig die Meinung der Menschen ändern? Die Bauern wollen glaube ich ersteres, die LG wollte mal ersteres und musste dann umschwenken auf zweiteres, da hat dann aber die Protestform eben nicht mehr wirklich gepasst.
Es gibt noch viele weitere Untersuchungen zu dem Thema wie effektiver Protest funktioniert und ich finde, dass dies eine interessante, weil wichtige, Fragestellung ist
Es ist mMn. schon unklar wie denn nun “effektiv” überhaupt zu definieren ist außer über ein sehr nebulöses “effektiv im Erreichen der Ziele des Protests”. Das kann wie in Punkt 3 beschrieben sehr sehr unterschiedlich aussehen und beeinflusst darum welche Protestformen sich eignen und welche nicht.
Man kann aber denke ich konstatieren: Die Blockaden können schon funktionieren, wenn der Hebel den man hat groß genug ist. Anscheinend haben die Bauern einen solchen Hebel, einige Landeschefs der SPD fordern schon den Bauern noch weiter entgegen zu kommen. Dabei werden die Bauern glaube ich nicht mal einen besonderen Image-Schaden davon tragen.
Ist das so? Historisch betrachtet waren noch ganz andere Proteste erfolgreich. Die Bürgerrechtsbewegung in den USA war nicht friedlicher und die Suffragetten haben leer stehende Häuser angezündet um das Frauenwahlrecht zu erstreiten…
Und der Rückhalt in der Bevölkerung zu Klimaschuzzmaßnahmen ist seit der Letzten Generation signifikant gesunken.
https://taz.de/Umfrage-zu-Klimaaktivisten/!5951393/
Leute welche wegen sowas weniger Klimaschutzmassnahmen wollen, wären sowieso bei der ersten unausweichlichen Unannehmlichkeit abgesprungen. Mal ein richtiges Beispiel von Virtue Signalling um besser dazustehen so lange man nichts machen muss. Da finde ich es ehrlich gesagt gut, dass wir sehen wie wenig Leute wirklich bereit sind was für den Klimaschutz zu tun und wer uns einfach nur anlügt.
Klingt, als wäre die Bevölkerung solange für Klimaschutz, wie die Bild nicht zu laut rumschreit. Klimaschutzpolitik gibts ja nicht erst seit der Letzten Generation, und die Traktorblockaden scheinen kaum jemanden dazu zu bringen, plötzlich gegen die Anliegen der Bauern zu sein.
Stell dir vor jetzt würden alle Boomer krakelen “Ich werd nur noch importierte Ware kaufen, lokale Erzeugnisse kommen mir nicht mehr auf den Tisch!”
Ey ließ das nochmal. Da steht dass die Leute sich nicht mehr mit den Aktivisten identifizieren können. Das hat erstmal nichts mit den Klimaschutz Maßnahmen zu tun
Ja, guter Punkt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Leute, die sich nicht mit den Protestierenden identifizieren können, auch die Sache selbst weniger unterstützen.
The activist’s dilemma: Extreme protest actions reduce popular support for social movements.
Dann wiederum habe ich nun auch das hier gefunden, welches den Zusammenhang zwischen Protestformen und der Unterstützung von Klimaschutz genauer untersucht hat:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-06/klimaaktivismus-klimaschutz-schaden-letzte-generation
Oder dies hier, was generell Protestformen untersucht hat:
When Are Social Protests Effective?
Es gibt noch viele weitere Untersuchungen zu dem Thema wie effektiver Protest funktioniert und ich finde, dass dies eine interessante, weil wichtige, Fragestellung ist. Auf Basis meiner sporadischen Recherchen dazu, scheint es bisher aber noch keinen wissenschaftlichen Konsens zu geben. Man sieht Vor- und Nachteile. Je nach Studie mal mehr das eine als das andere. Eindeutige abschließende Ergebnisse liegen meines Wissens aber noch nicht vor.
Das ist auch in etwa mein Wissensstand zu dem Thema. Soweit ich weiß ist die Zustimmung zu “generell Maßnahmen” ziemlich stabil geblieben wärend konkrete Maßnahmen durchweg deutlich weniger Zustimmung gefunden haben (extrem Beispiel natürlich das GEG).
Zu der Frage “Was ist die beste Protestform” gehören leider viele sehr komplexe Dinge.
Wie viele Menschen würden sich der jeweiligen Protestform zu dem gegebenen Thema anschließen und erreicht man damit die kritische Masse die die jeweilige Protestform benötigt? (Eine Demo mit 20 Leuten ist klein aber geht, Deutschlandweit Chaos auf Autobahnen stiften geht damit nicht)
Wie kommt die jeweilige Protestform verbunden mit dem sonstigen Image der Gruppierung bei der Bevölkerung an? (Bauern protestieren öfter mit ihrem schweren Gerät, das kennt man so. Wenn die LG sich mit gemieteten Autos auf die Autobahn stellt finden das alle unerhört, dass die dafür auch noch Autos mieten)
Was ist das Ziel des Protests? Will man schnell Veränderung oder langfristig die Meinung der Menschen ändern? Die Bauern wollen glaube ich ersteres, die LG wollte mal ersteres und musste dann umschwenken auf zweiteres, da hat dann aber die Protestform eben nicht mehr wirklich gepasst.
Es ist mMn. schon unklar wie denn nun “effektiv” überhaupt zu definieren ist außer über ein sehr nebulöses “effektiv im Erreichen der Ziele des Protests”. Das kann wie in Punkt 3 beschrieben sehr sehr unterschiedlich aussehen und beeinflusst darum welche Protestformen sich eignen und welche nicht.
Man kann aber denke ich konstatieren: Die Blockaden können schon funktionieren, wenn der Hebel den man hat groß genug ist. Anscheinend haben die Bauern einen solchen Hebel, einige Landeschefs der SPD fordern schon den Bauern noch weiter entgegen zu kommen. Dabei werden die Bauern glaube ich nicht mal einen besonderen Image-Schaden davon tragen.