Italien hat eine Helmpflicht für alle E-Scooter-Fahrenden eingeführt. In Deutschland stehen Regierung und Scooter-Verleiher dem kritisch gegenüber. Doch eine erste Untersuchung deutet darauf hin, dass bei Unfällen oft Kopfregionen betroffen sind.
Die Antwort war schon ernst gemeint. Es gibt halt in der öffentlichen Diskussion einen massiven Bias von wegen beim Radfahren passieren die meisten schweren Kopfverletzungen. Dem ist halt nicht so. Wird gerne unter den Tisch gekehrt.
Ja, das mag schon sein. Aber die einfachste Möglichkeit, sich selbst vor schwersten Kopfverletzungen >>auf einem Fahrrad<< zu schützen, ist einen Helm zu tragen. Punkt. Dabei ist es egal, ob Autofahrer noch mehr auf den Kopf bekommen. Es geht ums Fahrradfahren, nicht um das Autofahren.
Das ist ein klassischer Whataboutism. Mit der Argumentation, kann ich auch sagen, die Anschnallpflicht im Auto ist nicht so wichtig, weil beim Autorennen gehts ja noch wilder zu.
Sehr interessant finde ich auch den Verweis deiner Quelle auf den Bericht aus Thüringen, den sie auch gleich mal zweckentfremdet und aus dem Kontext reißt.
Abgesehen davon ist eine Helmpflicht nicht verfassungskonform: “Die materielle Verfassungsmäßigkeit der vorgesehenen Regelung stößt somit auf Bedenken”, so der Abschlussbericht der vom Thüringer Ministerium für Verkehr einberufenen Expertenkommission auf Seite 22.
Es steht dort eben nicht, dass eine Helmpflicht nicht verfassungskonform ist, sondern a) dass es Benken gibt und b) dass die Bedenken darauf ruhen, dass die hier angestrebte Helmpflicht nur für Kinder und Jugendliche gelten soll und damit das Gleichstellungsgebot unterläuft. Das ist der große Punkt, der auf der halben Seite, an dessen Ende sich das Zitat befinden, herausgearbeitet wird: Entweder alle oder keine. Das ist auch ein Punkt, warum der Bereich Haftungsprobleme und Juristische Fragen sich gegen die eine Helmpflicht in dieser Form ausspricht.
Wobei das Papier aus meiner Sicht allgemein sehr schwache Punkte gegen eine Helmpflicht vorbringt, die sich grob mit “Aufklärung statt Pflicht” beschreiben lassen. Dazu muss ich schlicht und ergreifend sagen: Beim Anschnallen haben wir es auch überlebt.
Mit der Argumentation, kann ich auch sagen, die Anschnallpflicht im Auto ist nicht so wichtig, weil beim Autorennen gehts ja noch wilder zu.
Aber beim Autorennen gibt es doch genauso Anschnallgurte. Und obendrauf feuerfeste Schutzkleidung und Helme.
Die Argumentation war doch nicht, wir brauchen keine Helmpflicht fürs Fahrrad- und Scooterfahren, sondern wenn wir über eine Helmpflicht fürs Fahrrad- und Scooterfahren nachdenken um die Zahl def Kopfverletzungen zu reduzieren, dann sollten wir aufgrund der Statistik auch über eine Helmpflicht beim Autofahren nachdenken.
Aber beim Autorennen gibt es doch genauso Anschnallgurte. Und obendrauf feuerfeste Schutzkleidung und Helme.
Genau, deswegen brauchen wir beim regulären Autofahren keine, weil es “einfacher” ist, die Anzahl der Kopfverletzungen dadurch zu reduzieren, dass man beim Rennen fahren, wo die Verletzungsgefahr höher ist, die Helmpflicht hat. Das ist die Argumentationskette, die /u/D_a_X@feddit.org und andere in diesem Beitrag verfolgen.
Die Argumentation war doch nicht, wir brauchen keine Helmpflicht fürs Fahrrad- und Scooterfahren, sondern wenn wir über eine Helmpflicht fürs Fahrrad- und Scooterfahren nachdenken um die Zahl def Kopfverletzungen zu reduzieren, dann sollten wir aufgrund der Statistik auch über eine Helmpflicht beim Autofahren nachdenken.
Wie gesagt, kann man das gerne machen, aber hier wird die höhere Anzahl der Verletzungen beim Autofahren hauptsächlich als Argumentation dazu genutzt, um gegen eine Helmpflicht beim Fahrradfahren zu sein. Das ist ein klassischer Whataboutism: “Ja, die Situation ist schlimm, aber guck mal da drüben, da ist sie noch schlimmer!”
Die Antwort war schon ernst gemeint. Es gibt halt in der öffentlichen Diskussion einen massiven Bias von wegen beim Radfahren passieren die meisten schweren Kopfverletzungen. Dem ist halt nicht so. Wird gerne unter den Tisch gekehrt.
Habe gerade deinen Edit gesehen.
Ja, das mag schon sein. Aber die einfachste Möglichkeit, sich selbst vor schwersten Kopfverletzungen >>auf einem Fahrrad<< zu schützen, ist einen Helm zu tragen. Punkt. Dabei ist es egal, ob Autofahrer noch mehr auf den Kopf bekommen. Es geht ums Fahrradfahren, nicht um das Autofahren.
Das ist ein klassischer Whataboutism. Mit der Argumentation, kann ich auch sagen, die Anschnallpflicht im Auto ist nicht so wichtig, weil beim Autorennen gehts ja noch wilder zu.
Sehr interessant finde ich auch den Verweis deiner Quelle auf den Bericht aus Thüringen, den sie auch gleich mal zweckentfremdet und aus dem Kontext reißt.
Es steht dort eben nicht, dass eine Helmpflicht nicht verfassungskonform ist, sondern a) dass es Benken gibt und b) dass die Bedenken darauf ruhen, dass die hier angestrebte Helmpflicht nur für Kinder und Jugendliche gelten soll und damit das Gleichstellungsgebot unterläuft. Das ist der große Punkt, der auf der halben Seite, an dessen Ende sich das Zitat befinden, herausgearbeitet wird: Entweder alle oder keine. Das ist auch ein Punkt, warum der Bereich
Haftungsprobleme und Juristische Fragen
sich gegen die eine Helmpflicht in dieser Form ausspricht.Wobei das Papier aus meiner Sicht allgemein sehr schwache Punkte gegen eine Helmpflicht vorbringt, die sich grob mit “Aufklärung statt Pflicht” beschreiben lassen. Dazu muss ich schlicht und ergreifend sagen: Beim Anschnallen haben wir es auch überlebt.
Aber beim Autorennen gibt es doch genauso Anschnallgurte. Und obendrauf feuerfeste Schutzkleidung und Helme.
Die Argumentation war doch nicht, wir brauchen keine Helmpflicht fürs Fahrrad- und Scooterfahren, sondern wenn wir über eine Helmpflicht fürs Fahrrad- und Scooterfahren nachdenken um die Zahl def Kopfverletzungen zu reduzieren, dann sollten wir aufgrund der Statistik auch über eine Helmpflicht beim Autofahren nachdenken.
Genau, deswegen brauchen wir beim regulären Autofahren keine, weil es “einfacher” ist, die Anzahl der Kopfverletzungen dadurch zu reduzieren, dass man beim Rennen fahren, wo die Verletzungsgefahr höher ist, die Helmpflicht hat. Das ist die Argumentationskette, die /u/D_a_X@feddit.org und andere in diesem Beitrag verfolgen.
Wie gesagt, kann man das gerne machen, aber hier wird die höhere Anzahl der Verletzungen beim Autofahren hauptsächlich als Argumentation dazu genutzt, um gegen eine Helmpflicht beim Fahrradfahren zu sein. Das ist ein klassischer Whataboutism: “Ja, die Situation ist schlimm, aber guck mal da drüben, da ist sie noch schlimmer!”
Nein, da hast du etwas missverstanden.
Das steht in der ersten Antwort auf die Forderung nach einer Helmpflicht (Hervorhebung von mir). Es ging von Anfang an um auch, nicht um stattdessen.