Verzerrte Einschätzung: Bei vielen Entscheidungen und Situationen glauben wir, mehr zu wissen als tatsächlich der Fall – wir unterliegen der „Illusion der adäquaten Informationen“, wie nun ein Experiment enthüllt. In diesem fühlten sich Testpersonen gut und vollständig informiert, obwohl sie nur Argumente für eine Seite kannten. Trotzdem waren sie bei ihrem Urteil sogar selbstbewusster als Personen, denen das vollständige Bild vermittelt wurde.

Jeden Tag treffen wir eine Vielzahl von Entscheidungen – teils nach bewusster Abwägung, teils unbewusst, wenn wir über Situationen und andere Menschen urteilen. Dabei gehen wir oft intuitiv davon aus, dass unsere eigene Sicht der Welt objektiv sei. Anderen Menschen, die zu abweichenden Schlussfolgerungen kommen, unterstellen wir hingegen gerne ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit.

Dass auch unser eigenes Gehirn voreingenommen ist, blenden wir dabei oft aus. Zugleich entscheiden wir uns manchmal sogar absichtlich dagegen, mögliche Konsequenzen unserer Handlungen und Urteile zu erfahren – wir wählen die bewusste Unwissenheit.